Bei der GLS-FÖJ e.V. in Langenstriegis
Thema: Ökologie in meinem Alltag – ökologisch Wohnen
Montag, der Start einer neuen Woche. Mit dem Bus oder dem Auto geht es für 45 junge Leute nach Langenstriegis. Früh um halb zehn werden wir von unseren Betreuern Anni, Nic, Jana und Birgit empfangen, teilen uns auf unsere Zimmer auf und bekommen eine kurze Einweisung, wie die nächsten Tage ablaufen werden. Nach dem liebevollen Empfang finden wir uns schließlich in unseren Seminargruppen zusammen. Fünfzehn von uns steigen die Stufen in das Dachgeschoss empor, durchqueren den kalten Spieledachboden und huschen schnell in unser Seminarzimmer. Hier werden wir die nächsten fünf Tage damit zubringen, mehr über das Thema “ökologisch Wohnen” zu erfahren. Eine kurze Namensauffrischung und ein Mittagessen später geht es auch schon los: Worauf müssen wir bei einer Wohnungssuche achten? Erst in kleinen Gruppen, dann später alle gemeinsam suchen wir nach Faktoren, die uns wichtig sind. Wir sind über viele Faktoren gleicher Meinung. Auch ein Test, wie ökologisch wir bisher leben, darf natürlich nicht fehlen. In unserer Gruppe sind wir im Großen und Ganzen unter dem deutschen Durchschnitt. Am Abend ist es dann Zeit für die Kreativprogramme: Löffel schnitzen, Backen, Banderas gestalten, Spinnen und Weben stehen zur Auswahl.
Dienstag, los geht es in der Gruppe “Wohnen” mit einer kleinen Aufwärmübung. Direkt danach starten wir mit unserem Wochenprojekt, das aus dem Bauen und späteren Gestalten eines Hockers besteht. Unsere Teamer zeigen uns die Anleitung, wir holen Pappe aus einem Lager und legen in Zweiergruppen vorsichtig los. Es dauert bis zum Vesper, bis wir fertig sind. Zwischendurch geht auch noch unser Kleber zur Neige, sodass für einen Hocker auf eine Naht aus Wolle ausgewichen werden muss. Gegen fünfzehn Uhr geht es weiter mit erneuten Basteleinlagen: Kerzenziehen für einen Teil der Gruppe und Schachteln falten für die Übrigen. Leider reicht die Zeit nicht, dass alle Kerzen ziehen können, sodass wir uns einigen, es an einem anderen Tag zu wiederholen. Nach dem Abendbrot erzählt uns Lucie noch, was sie alles in Nepal erlebt hat.
Mittwoch starten wir erst mit einem Schock: Alle Hocker, die die Nacht über auf dem Dachboden standen, sind zerstört. Nach einer Ansage von Birgit in den anderen Gruppen geht es bei uns weiter. Mittwoch ist gleichzeitig der erste Tag, an dem auch in unserer Gruppe ein Vortrag gehalten wird. Die Chefin der Naturfarbenwerkstatt Dresden erklärt uns, wie man Farbe aus natürlichen Materialien gewinnen kann, was man beim Auftragen der Farbe beachten muss und vieles mehr. Wir dürfen auch selbst aus einfachem Tapetenleim und bestimmten Farbpigmenten Farbe anrühren und eine Farbtabelle erstellen. Fritz zeigt sich hierbei als unentdeckter Künstler und zaubert eine kleine Landschaft auf sein Papier. Eine kurze Pause nach dem Mittagessen später stehen Töpfe mit unterschiedlichen Farben bereit, mit denen wir unsere Hocker bemalen. Wieder gibt es einige sehr kreative Ergüsse, andere halten ihr Möbelstück schlicht. Später schauen wir noch einen Film über weltweite Müllprobleme, dann starten wir in den freien Abend. Es gibt ein Lagerfeuer, dem viele beiwohnen. Andere spielen Tischtennis und wieder andere nutzen die Zeit, um sich etwas zu entspannen.
Donnerstag ist der Tag der Deko. Gleich am Morgen geht es los mit dem Gestalten eines Untersetzers. Dafür haben wir extra alte Fliesen in den unterschiedlichsten Farben und Formen mitgebracht. Nacheinander zertrümmern wir diese, sammeln alle Scherben ein und platzieren sie auf kleinen Holzplatten.
Anschließend kleben wir die Scherben auf und bestreichen sie mit Fugenmasse. Über das Mittagessen trocknen sie, sodass wir sie danach abwischen können und mit dem Kneten von Badebomben fortfahren. Innerhalb kürzester Zeit riecht es im Seminarraum nach Kokosöl, Lavendelblüten und anderen Aromastoffen. Auf den bereitgestellten Backblechen befinden sich schlussendlich fünfzehn Bereiche, in denen jeder seine Badebomben ablegt und die Nacht über aushärten lässt. Zu guter Letzt bereiten wir unsere Wochenshow vor. Schnell sind wir uns einig, was gemacht wird, noch schneller steht unser Programm. Am Abend stellt sich heraus, dass unser Programm das Kürzeste, aber keineswegs uninformativ ist.
Schließlich kommt Freitag, der Tag der Abreise. Den Morgen über räumen wir unsere Zimmer und den Seminarraum ordentlich auf. Nic macht mit uns eine letzte Auswertung, ersatzweise für Birgit. Danach teilen unsere Gruppensprecher uns noch wichtige Informationen mit, die einige Termine und ihr erstes Treffen mit den anderen Gruppensprechern betreffen. Anschließend füllen wir alle noch eine Einsatzstellenbefragung aus. Und nach einem schnellen Mittagessen geht es schlussendlich mit dem Bus für die einen, mit dem Auto für die anderen zurück in Richtung nach Hause.
Text: Frauke Kronefeld