Back to the nature

Am Montag, den 26.06.2015, begann unser Abenteuer auf dem Permahof in Hohburkersdorf: (ein Seminarbericht von Nicole Roth)

Eine Woche Natur pur hieß es für unsere Seminargruppe des Valtenbergwichtel e.V., die in den Jurten, die sich vor Ort befinden und/ oder in mitgebrachten Zelten eine Woche lang hausten. Einige von uns genossen die Nacht aber auch unter freiem Himmel. Die Sonne strahlte für uns Tag für Tag und wir nutzen das schöne Wetter für allmögliche Aktivitäten.

Permahof – was ist denn das?
Die Nachhaltigkeit steht im Vordergrund.

permahof (1)Die Einrichtung betreibt eine kleinbäuerliche Familien-Landwirtschaft, angelehnt an die Prinzipien der Permakultur (Kreislaufwirtschaft). Dabei setzen sie auf eine artgerechte Tierhaltung mit Offenstall- und Freilandhaltung und auf den Verzicht von chemischen Spritz- und Düngemitteln.
permahof (3)

 

 

 

 

(Quelle: http://www.permahof.de/landwirtschaft.html)

Ein einfaches Beispiel zur Veranschaulichung erklärte uns die Bäuerin bei der Führung auf dem Hof. Die Lage des Gemüsegartens ist so gewählt, dass sie sich zwischen dem Gehege der Wollschweine und der Hühner befindet. Somit werden Schnecken von den Tieren gefressen und sie besitzen keine Möglichkeit zu den Nutzpflanzen zu gelangen. Ein effektiver Schutz durch die Gegebenheiten der Natur.

Kochen ohne Strom
Nach der Anreise und einer freudigen Begrüßung allerseits stellten wir uns der ersten Herausforderung. Kochen und backen mit dem, was wir vor Ort finden und das mit Hilfe von Feuer – denn Strom war tabu. Das war in den Gruppen zu tun:

– Das Sammeln von Beeren für leckere Marmeladekochen ohne strom (1)
– Das Pflücken von Kräutern für Kräuterbutter
– Kräftiges Kneten des Teigs für schmackhaften Kuchen und frisch gebackenes Brot aus dem Lehmofen
– Die Suche nach Holz für das Feuer, um dem Gemüseeintopf und dem „Huhn im Erdloch“ einzuheizen

Eine Vielzahl an neuen Erfahrungen, die unseren Gaumen verwöhnte.kochen ohne strom (5)

Altes Handwerk Part I
Weiterer Punkt auf dem Programm war ein zweitägiger Stationslauf zum Thema „Altes Handwerk“.

Am Dienstag startete ich in meiner Gruppe mit Filzen, bei dem wir fleißig mit Seife und Wasser matschen durften.filzen (2)
Anschließend wagten wir uns ins Lama-Gehege, in dem wir nach einer Einführung im Sensenblatt schärfen und Umgang mit der Sense, Mähtätigkeiten verrichten konnten. filzen (1)Nach kritischen Blicken akzeptierten uns die lieben Tierchen und freuten sich über das gestutzte Gras, dass sie mit Vorliebe neben uns fraßen,

da es für sie eine angenehme Abkühlung bei der prallen Sonne war. Weiter ging es zum Korb flechten, bei dem Fingerfertigkeit gefragt war. Wie auch beim Basteln mit Naturmaterialien, bei dem wir blumige Kränze und Blätterschmuck zauberten.Kerzen

Nach dem gossen wir Kerzen in bunten Farben und beendeten den lehrreichen Tag.

„Das Wandern ist des FÖJ’lers Lust“ *sing*
Mit einem leckeren Lunchpaket und ausreichend Wasser betraten wir den historischen „Malerweg“.
Zuerst besuchten wir den Aussichtspunkt auf dem Hockstein. Unterwegs erfuhren wir die Bedeutung des Naturschutzgebietes mit der Kennzeichnung „Kernzone“, da uns die Schilder im Wald ins Auge gefallen sind.

→ Kernzone ←
„Die Kernzone ist das Gebiet, wo die Natur sich frei und möglichst unbeeinflusst entwickeln darf – ein zentraler Aspekt in einem Nationalpark. Die Kernzone wird oft auch „Prozessschutzzone“ genannt. Maßnahmen wirtschaftlicher Art sollen hier unterbleiben [..] Was aber in der Kernzone sehr wohl stattfinden kann, ist das Naturerleben – Wandern, Radfahren oder Reiten auf den ausgewiesenen Wegen“.
(Quelle: http://stiftung-nlb.de/lieberose/de/component/content/article/61-kernzone.html)

Danach stiegen wir ab ins idyllische Polenztal und ließen uns dort an einem ruhigen Plätzchen am kühlen Fluss Polenz nieder, um uns zu stärken. Trotz der extremen Hitze und qualmenden Füße, ließen wir uns nicht aufhalten und traten die Rückreise an – auch wenn das hieß, die vielen Treppen, die wir vom Aussichtspunkt abgestiegen sind, wieder aufzusteigen.

Altes Handwerk Part II
Am Donnerstag wurde kräftig eingeheizt – ich begann bei der Station Schmieden. Ein sehr interessantes Handwerk, das hautnah eine kleine Sensation für uns alle war.jonglierbälle
Um sich wieder abzukühlen, folgte als nächste Station das Basteln von Holzspielzeug. Weiter ging es mit töpfern, wobei einzigartige Kunstwerke entstanden. Eine bunte Abwechslung wurde uns danach beim Jonglierbälle und Poi basteln für den Zirkusworkshop am Freitag geboten und die Vorfreude auf den nächsten Tag stieg. Zum Abschluss schöpften wir Papier, das wir mit allerhand Blättern und/ oder Blümchen verzierten.papier schöpfen (1)

Der Kreativität waren in den zwei Tagen keine Grenzen gesetzt.

Zeitreise
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – an unserem Mottoabend am Donnerstag sprangen wir in den Jahren rauf und runter. Die Kostüme waren bunt gemixt, von der Steinzeit, über die wilden Hippie-Jahre, bis zum absoluten Hipster-Outfit. Die manch so komischen Gestalten stellten sich alle nacheinander in Paaren vor und wurden von der Jury begutachtet. Schon allein das, führte zu heiterem Gelächter. Nach dem gönnten wir uns allerhand Leckerbissen vom gut bestückten Buffet. Energisch ging es weiter mit Tanzspielen und anschließendem offenem Tanzabend, bei dem querbeet Lieder erklangen und viel Geträller zu hören war.

Danke an das Organisationsteam und natürlich den Seminarbetreuern! 😉
Es war eine unvergessliche Woche!

permahof (2)