Einsatzstellenbericht aus dem „Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung“

Hallo, mein Name ist Sophia!

Wie so Viele stand auch ich nach meinem Abitur vor der Frage: Wie geht es weiter? Für mich eine sehr schwere Frage, denn selbst nach 13 Jahren Schule wusste ich nicht was ich werden wollte. Mir war nur klar, dass es etwas mit Natur und Umwelt zu tun haben sollte. Letztendlich entschied ich mich gleich zu studieren. Ich zog nach Leipzig und nahm mein Studium auf. Doch wie sich kurze Zeit später herausstellte, hatte ich keinen Nerv mehr für Theorie und ich war nicht zufrieden mit dem Studiengang. Also musste eine Lösung her und ich entschied mich für ein FÖJ. Somit habe ich nochmal Zeit mich zu orientieren und kann mich gleichzeitig mit Umweltthemen beschäftigen.

Mein FÖJ absolviere ich am „Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv)“ in Leipzig. Für die Meisten klingt das erst einmal etwas komplex, aber es beschreibt eigentlich sehr gut, worum es an diesem Forschungsinstitut geht: um die Erarbeitung von wissenschaftlichen Grundlagen für einen nachhaltigen Umgang mit der Biodiversität unseres Planeten.
Das iDiv zählt zum Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und gliedert sich nochmal in einige Departments, die sich spezielle Forschungsschwerpunkte gesetzt haben. Das Department, an dem ich arbeite, beschäftigt sich mit Ökosystemleistungen (ÖSL). Biodiversität, also die Vielfalt des Lebens, spielt dabei eine zentrale Rolle, denn sie ist die Voraussetzung für ÖSL. Ökosysteme bieten eine Vielzahl an Leistungen an, hier ein paar Beispiele: sie sind Lebensraum und Nahrungsquelle, regulieren das Klima, sind natürliche Luftfilter und Kläranlagen oder bieten dem Menschen Erholung und fördern somit sein Wohlbefinden und seine Gesundheit. Ohne diese Leistungen könnten wir Menschen auf der Erde nicht leben. Und trotzdem gehen wir sehr leichtsinnig mit unserer Lebensgrundlage um. Das rasante Artensterben, das zurzeit stattfindet ist nur eine der vielen Folgen davon. Und das bedeutet wiederrum eine Abnahme der Biodiversität.
Durch die Forschung am iDiv soll deutlich gemacht werden, wie wertvoll dieses Naturkapital ist und wie schnell es verspielt werden kann. Die ForscherInnen, die hauptsächlich aus den Natur – und Sozialwissenschaften kommen, untersuchen in ausgewählten Landschaften (in Deutschland, Europa und rund um die Welt) wie man ÖSL dauerhaft sichern und in Wert setzen kann.

Jetzt komme ich aber zu meinen Tätigkeiten am Department ESS (Ecosystem Services). Diese spielen sich eigentlich nur im Büro, vor dem Computer ab. Wer hofft, den ganzen Tag draußen zu sein und nur körperlicher Arbeit nachzugehen, ist hier wohl falsch. Dafür sind all diejenigen an der richtigen Adresse, die gerne wissen möchten, was Forschung eigentlich beinhaltet und wie es an einem solchen Institut so zugeht. Jeden Mittwoch findet das sogenannte ‚Lab Meeting‘ statt. Hier trifft sich das ganze Department und jeder kann über seine aktuellen Projekte und Forschungen berichten. Also eine gute Gelegenheit mehr über die Forschungsarbeit zu erfahren. Das Meeting wird allerdings ausschließlich in Englisch abgehalten, das liegt daran, dass viele der Mitarbeiter aus dem Ausland kommen und daher kein Deutsch sprechen. Aus diesem Grund sind gute Englischkenntnisse von großem Vorteil.
Zu Beginn meines FÖJ’s hielten sich meine Aufgaben etwas in Grenzen, das lag wohl daran, dass ich die erste FÖJ-lerin am Department bin. Jedoch änderte sich das, nach Gesprächen mit den Einsatzstellenbetreuern, bei denen ich Wünsche äußern konnte, wo ich gerne mitarbeiten bzw. was mich interessieren würde. Dadurch kam ich auch zum Tagfalter-Monitoring Projekt des UFZ, bei dem ich dieses Jahr mitarbeiten darf. Ich werde also raus in die Natur kommen und Schmetterlinge auf festgelegten Flächen kartieren und an einem dazugehörigen Workshop teilnehmen.
Da viele Arbeiten am Computer ablaufen, kann ich mich auch dahingehend weiterbilden. Beispielsweise helfe ich bei der Bearbeitung einer Webseite, arbeite mit Excel und Geoinformationssystemen (GIS). Je nachdem welche Projekte gerade laufen, hat man auch die Möglichkeit an diesen mitzuarbeiten.
Meine Aufgaben waren also nicht im Vorfeld festgelegt, ich habe sie sozusagen selbst mitgestaltet.
Ich bin gespannt, was mich in der nächsten Hälfte meines ökologischen Jahres erwartet und hoffe, das Interesse des ein oder anderen zukünftigen FÖJ-lers für meine Einsatzstelle wecken zu können.

Du hast Lust bekommen auch für ein Jahr im Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung in Leipzig zu arbeiten? Dann schaue mal hier vorbei. Die LANU sucht auch für das kommende FÖJ Jahr wieder motivierte, junge Leute.

-Sophia Padelat

3. Seminar der SUA URANIA e.V.

29.01.2018 – 02.02.2018 in der Evangelischen Jugendbildungsstätte Dresden

Thema: Konsum, Alltag und Produktion

Montag:

Eine neue Seminarwoche hat begonnen, für mich das erste Seminar, da ich erst Ende Januar mit meinem FÖJ begonnen hatte. Ich war gespannt, was mich erwartet, was in der Woche alles passieren wird und wie die anderen Leute drauf sind. 10 Uhr haben wir uns bei der Ev. Jugendbildungsstätte Dresden am Weißen Hirsch getroffen. Anders als bei den vorherigen Seminaren, erfolgte diesmal die Anreise selbständig. Die meisten

konnten den Seminarort schnell finden, teilweise gab es Probleme, die Adresse zu finden und manch anderer reiste zunächst zu einem anderen Seminarort in Dresden. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde fand sofort die Seminarplanvorstellung und Zimmeraufteilung statt. Nach dem Mittagessen befassten wir uns mit verschiedenen Werbespots, die aufgrund der Kreativität und Kuriosität bei mir durchaus mehr Fragen als Antworten lieferten. Im Anschluss gab es eine Gruppenaufgabe, bei der wir selbst einen Werbespot vorstellen sollten, für ein quasi unnötiges Produkt. Neben alkoholfreiem Wodka, Mehrzweckwasser und schreienden Teebeutelngab es weitere Produkte, die allesamt amüsant präsentiert wurden. Später am Abend haben wir uns in kleineren Gruppen zu unseren verschiedenen Einsatzstellen ausgetauscht und anschließend in der „Stick-Runde“ die Erlebnisse des Tages zusammengefasst und reflektiert. In unserer Unterkunft konnte man die abendliche Freizeit vielseitig gestalten, wie zum Beispiel mit Tischkicker, Billard oder auch Tischtennis. Aufgrund der vielen positiven Eindrücke und den netten Menschen, die ich am ersten Tag kennenlernen durfte, war ich am Abend jedoch sehr müde und habe es nur noch ins Bett geschafft.

Dienstag:

Am ersten gemeinsamen Morgen der Seminarwoche haben wir uns zunächst beim Frühstuck gestärkt und anschließend das WUP genutzt, um mehr oder weniger fit für den Tag zu sein. Zu Beginn des Tagesprogramms sollte zunächst jeder für sich anhand von Bildern entscheiden, welche Dinge man für das Leben braucht und welche nicht. Freunde und Familie sind oft als sehr wichtig genannt wurden, genauso wie die meisten auf Drogen oder teure Luxusprodukte verzichten können. Während dieser Runde hat man viel über die anderen Ökis herausgefunden und über die ein oder andere Sache war man vielleicht verwundert oder erstaunt. Im Anschluss spielten wir 1, 2 oder 3, dass von Theo, einem FÖJler aus dem Vorbereitungsteam der Seminarwoche, moderiert wurde. Dabei wurden wir in drei Teams aufgeteilt und versuchten, so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Themenschwerpunkt war dabei vor allem der Wasserverbrauch bei der Produktion von Lebensmitteln oder Textilien. Mit Produktion, vor allem Produktionsbedingungen, beschäftigten wir uns danach auch noch weiter. In Kleingruppen befassten wir uns unter anderem mit der Produktion von elektronischen Geräten, Kosmetik-produkten oder Textilien und gestalteten Plakate zu den Themen, die anschließend im Seminarraum ausgestellt wurden. Nach dem Mittagessen ging es nun endlich Richtung Innenstadt zu einer Stadtrallye. Meine Gruppe war am Hauptbahnhof unterwegs, welcher dank der guten Anbindung der Unterkunft zum ÖPNV schnell zu erreichen war. Die Aufgaben  beschäftigten sich hauptsächlich mit der Untersuchung von alternativen  Konsumräumen und Werbestrategien. In Supermärkten, Bio-Läden oder Secondhandshops haben wir viel

erfahren, uns mit den unterschiedlichsten Menschen unterhalten und vor allem Spaß gehabt. Nach der Auswertung gab es endlich das verdiente Abendessen und darauf folgte die übliche Stick-Runde. Am späten Abend wurde Billard und Munchkin gespielt oder man hat den Abend auf dem Zimmer mit Freunden ausklingen lassen.

Mittwoch:

Auf den Mittwoch habe ich mich besonders gefreut, da auf dem Programmplan sehr viele interessante Punkte standen. Nachdem wir gefrühstückt und uns beim WUP sportlich ausgelassen haben, hielten  unsere Teamer Theresa und Fabian einen Vortrag über alternative Währungen, welcher von einer kurzen Dokumentation zum Thema abgeschlossen wurde. Die Idee von einer alternativen Währung, die neben dem Euro eingesetzt wird, finde ich sehr faszinierend. Ob sich so etwas deutschlandweit in kleineren Dörfern durchsetzen kann? Ich denke früher oder später werden wir es erfahren, denn es machte den Anschein, dass die Regionalwährung in der Bevölkerung der in der Doku gezeigten Regionen gut ankommt. Als Beispiel wurde die Kreisstadt Traunstein in Oberbayern gezeigt. Dort wird seit 2002 erfolgreich der „Chiemgauer“ als alternative Währung eingesetzt. Auch in Dresden feilt man gerade an einer solchen Währung, seit 2012 ist die Idee des „Elbtalers“ im Gange, welche sich gerade auch in der Umsetzung befindet. Aber zurück zu unserem Seminar. Nach dem Vortrag und anschließender Diskussion zum Thema ging es zum nächsten Programmpunkt. In verschiedenen Workshops konnte man Upcycling von zunächst „unbrauchbaren“ Gegenständen, wie Tetra Paks oder Altpapier, betreiben. Entstanden sind Vogelhäuschen, Utensilos und Geschenktüten.  Außerdem wurde Hopfensalbe aus Bienenwachs, Öl und Hopfen hergestellt. Parallel dazu starteten wir die Tauschbörse, bei der man unter der Woche Gegenstände eintauschen konnte, die man selbst vielleicht nicht mehr benötigt. Am Nachmittag erwartete uns die nächste Herausforderung, welche in verschiedenen Gruppen bewältigt werden sollte. Der Schwerpunkt dabei war, ohne Geld einen Teebeutel in ein (höherwertiges) Produkt einzutauschen. Dazu sind wir in die Dresdener Neustadt gefahren. Ich bin davon ausgegangen, dass wir mit dem Teebeutel wieder nach Hause fahren, denn wer will schon einen Teebeutel auf offener Straße gegen einen mehr oder weniger persönlichen Gegenstand eintauschen. Wie sich zeigte, wollten das sehr viele Leute. Meine Gruppe erlangte letztendlich leckere vegane Nougatschokolade. Andere hatten zum Schluss ein Kondom, einen Gummihandschuh oder gleich mehrere Gegenstände. Praktisch! Für mich war es erstaunlich, wie viele Menschen bereit waren, einen Gegenstand einzutauschen, zwischenzeitlich hatten wir Handschuhe von einem Obdachlosen. Nachdem wir unsere Ergebnisse präsentiert haben, wartete der Film „Into The Wild“ auf uns. Der mehr als 2-stündige Film, bei dem sich der 22-jährige Christopher McCandless auf dem Weg nach Alaska macht, um dort ohne Geld unabhängig von der Gesellschaft zu leben, hinterließen in mir Verwirrung und offene Fragen. Im Anschluss gab es Abendessen und der Mittwoch neigte sich dem Ende zu.

Donnerstag:

Donnerstag, der letze volle Tag unserer Seminarwoche, startete wie immer mit einem ausgewogenen Frühstück und einem kleinen WUP. Anschließend stellte uns die Vorbereitungsgruppe mehrere aus dem Alltag bekannte Heilkräuter vor, welche mehr Funktionen haben als man vielleicht denken mag. Dabei waren unter anderem Spitzwegerich, Hagebutte und Salbei. Danach begaben wir uns auf eine Phantasiereise und versuchten in Gedanken dem Alltag zu entkommen. Das Highlight des Tages bot uns Theos Cousin Felix. Er lebt mit seiner Freundin in einer alternativen Lebensgemeinschaft im Harz. Dort verzichtet er größtenteils auf Elektrizität und fließendes Wasser. Zuvor ist er durch Deutschland gereist und hat unterschiedliche alternative Dörfer kennengelernt, die mit mehreren hundert Einwohnern einen ähnlichen Lebensstil wie er genießen. Sein Bericht war äußerst spannend und hat mir einen Lebensstil gezeigt, mit dem ich mich noch nie auseinander gesetzt habe. Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, in einer solchen Gemeinschaft zu leben, aber gut von Felix war, dass er seine Art zu leben nicht jedem aufbinden wollte und andere Meinungen durchaus akzeptierte. Aufgrund des interessanten  Vortrags verging der Vormittag wie im Fluge. Nach einer längeren Mittagspause, bei der unter anderem auf dem örtlichen Bolzplatz versucht wurde Fußball zu spielen, haben wir in vierer Gruppen uns mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt. Die Aufgabe des Spiels war es, so viele Bäume wie möglich auf unserem eigenen Waldgebiet zu fällen, dabei aber gleichzeitig auf die Nachhaltigkeit achten, da jedes Jahr die Anzahl der Restbäume sich verdoppelte. Leichter gesagt als getan, meine Gruppe konnte nicht gerade mit Leistung brillieren, anderen Gruppen fiel diese Aufgabe sehr viel leichter. Nach dem Spiel erfolgte eine kreative Aufgabe. Wir sollten verschiedene Sticker entwerfen, die sich mit Umwelt, Nachhaltigkeit oder Konsum beschäftigen. Nach zwei Stunden wurden die Ergebnisse präsentiert und wir haben die Top 5 gewählt, welche gedruckt und bei unserem Landesaktionstag verwendet sollen. Auch wenn der Tag sich langsam dem Ende neigte, stand noch ein Punkt auf dem Programm: gemeinschaftliches Kochen eines Kesseleintopfes. Dazu wurden Paprika, Kohlrabi, Kartoffeln und Möhren „geschnibbelt“ und mit Linsen verfeinert. Zu guter Letzt wurde der Eintopf mit Curry gewürzt und über dem Lagerfeuer, welches eine andere Gruppe wiederum vorbereitet hatte, in einem großen Kessel erhitzt. Am Lagerfeuer haben wir dann fast alle zusammen gegessen, da es leider ein paar Krankheitsausfälle gab. Der Eintopf hat hervorragend geschmeckt. Wohl gesättigt haben wir den letzten gemeinsamen Abend offiziell mit der Stick-Runde beendet. Das Lagerfeuer brannte weiter bis spät in die Nacht und als es erloschen war, gingen auch die letzten ins Bett.

Freitag:

Aus irgendwelchen Gründen gestaltete sich das Aufstehen am nächsten Morgen schwieriger als zuvor. Bis 9 Uhr mussten wir unsere gemütlichen Zimmer verlassen. Danach haben wir die Woche noch einmal reflektiert und hatten verschiedene Stationen, bei denen wir etwas zu den einzelnen Wochentagen schreiben und kommentieren konnten. Anschließend wurden ein paar organisatorische Dinge geklärt und jeder hatte noch einmal die Möglichkeit, sich zum 3.FÖJ-Seminar zu äußern. In einzelnen Kleingruppen haben wir dann nochmal die Arbeit der Vorbereitungsgruppe von dieser Woche bewertet. Danach hieß es erstmal aufräumen. Erstaunlich, wie viel Schmutz sich in einem Seminarraum in einer Woche sammeln kann. Das Mittagessen sollte uns dann Kraft für die Heimreise geben, aber davor haben wir noch eine letzte Gruppenaktivität durchgeführt und der endgültige Abschluss wurde dann mit einem Gruppenfoto besiegelt. Ich hoffe, ihr hattet alle einen angenehmen Heimweg, manche brauchten nur fünf Minuten nach Hause laufen, andere waren zwei Stunden mit dem Zug unterwegs.Vor meiner ersten Seminarwoche hatte ich keine genauen Vorstellungen, was in dieser Woche passieren sollte, aber ich wurde überwältigt. Von der guten sowie spannenden Programmplanung, den spaßigen Gruppenaktivitäten  und den gemeinsamen Abenden. Aber vor allem von den vielen sympathischen Menschen, die ich diese Woche kennenlernen durfte. Ich wünsche euch allen eine angenehme Arbeitszeit und hoffe, dass wir uns alle froh und munter im April wiedersehen, wenn es nach Grüngräbchen geht.

Wenn ihr jetzt auch Lust bekommen habt, auch eine solche spannende Seminarwoche mit Klassenfahrt-Feeling mitzuerleben, bewerbt euch bei der SUA URANIA e.V. für das nächste FÖJ Jahr! Es warten viele tolle Einsatzstellen und spannende Bildungswochen auf euch 🙂

– Michael Fehrmann

Einsatzstellenbericht aus dem „Sächsischen Nizza“

Hallo, ich bin Elisa!

… und da ich mich vor, während und nach meinem Abitur weder für einen Studiengang, noch für einen Ausbildungsberuf entscheiden konnte, landete ich schließlich im sogenannten „Sächsischen Nizza“:

Seit fast schon sechs Monaten wohne ich im schönen Dresden und arbeite auf dem Weingut Hoflößnitz in Radebeul, dem Zentrum der sächsischen Weinstraße, nur einen Steinwurf von der Landeshauptstadt entfernt. Warum ich mich genau für die Hoflößnitz entschieden habe, kann ich mittlerweile gar nicht mehr so genau sagen. Ich glaube, ich war in erster Linie einfach nur froh, eine Einsatzstelle gefunden zu haben, die sofort einen guten Eindruck bei mir hinterlassen hat. Erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass sich das Weingut durch den in Sachsen einmaligen ökologischen Weinbau auszeichnet und seit 2013 als FÖJ-Einsatzstelle gilt. Und so kam es dann, dass ich im vergangenen September mit der Arbeit im Weinberg begonnen habe, besser gesagt mit DER Arbeit, der Lese:

Die Weinlese gilt nicht ohne Grund als Höhepunkt des gesamten Weinzyklus. Während dieser Zeit, ungefähr von September bis Oktober/ November, stellt sich heraus, wie erfolgreich die bisher geleistete Arbeit der Winzer wirklich war. So wurden wir Freiwilligen ins kalte Wasser geworfen und starteten unser FÖJ mit einer wirklich kräftezehrenden Zeit.

Elisa (re) und Servane (li)

Weinfest

Apropos Wir: Ich habe das große Glück mein Jahr auf dem Weingut zusammen mit einer weiteren Freiwilligen zu verbringen. Servane ist 23 Jahre alt, kommt aus Frankreich und ist im anstrengenden Winzeralltag meine Rettung! Wir haben uns mit der Zeit vom unerfahrenen Anfänger-Duo zu einem meisterhaft bilingualen Team entwickelt. Gemeinsam haben wir auch schon mehrere Festlichkeiten auf dem Weingut unterstützt, darunter das alljährliche Weinfest im Oktober und der Weihnachtsmarkt, der ebenso beliebt ist.

Alles in Allem kann ich bereits auf eine gute FÖJ-Zeit zurückblicken, die mir zwar schon vieles abverlangt hat und abverlangt, aber auch einiges gelehrt hat! Dennoch muss ich zugeben, dass ich mich schon auf das Ende freue, da ich studieren möchte und demnach die Karten für mich wieder ganz neu gemischt werden. Aber natürlich freue ich mich auch auf die kommenden Sommermonate, die bevorstehenden Seminare und die neuen Erfahrungen, die es noch zu sammeln gilt. Ich bereue meine Entscheidung, ein FÖJ zu leisten, auf keinen Fall und kann es wirklich all denen empfehlen, die einfach mal Luft holen wollen und sich die Zeit nehmen möchten, sich beruflich und persönlich neu zu orientieren. In diesem Sinn wünsche ich meinem FÖJ-Jahrgang eine tolle zweite Hälfte und Alles Gute für die eigenen Ziele! 🙂

Du hast Lust bekommen auch für ein Jahr auf dem Weingut Hoflößnitz in Radebeul zu arbeiten? Dann schaue mal hier vorbei. Die LANU sucht auch für das kommende FÖJ Jahr wieder motivierte junge Leute.

Text und Fotos: Elisa Matthes (Träger: LANU)