Unser 3. FÖJ Seminar ist Geschichte!

Seminarwoche der IAJ in Dresden vom 29.01. bis 02.02.2018

Theme: Wasser, Wälder und urbane Nachhaltigkeit


In Dresden, fast mitten in der Stadt und direkt auf der Elbe auf einem ruhigen, stilvollen Schiff der CVJM verbrachten wir – die diesjährigen FÖJ’ler des Institut für Ausbildung Jugendlicher – unser bereits drittes Seminar.

Die Woche begann mit einem Einstieg, der durch eine lockere Ansprache vom Vorbereitungsteam und der Präsentation des Wochenplans sehr entspannt war und uns alle erst einmal in Dresden ankommen ließ. Während uns zuerst das Schiff vorgestellt wurde, erfuhren wir später Neuigkeiten aus den Einsatzstellen der jeweiligen Teilnehmer des FÖJ 2017/18 und unterhielten uns über Veränderungen, die in den letzten Wochen stattgefunden hatten.
Nach dem ersten leckeren Mittag, gab man uns gruppenweise Aufgaben, die Stadt zu erkunden und dabei bereits Besorgungen wie zum Beispiel das kaufen von Gruppenfahrkarten für die nächsten Tage zu erledigen. Anschließend werteten wir unsere ersten Eindrücke gemeinsam aus und ließen den Tag vorerst mit der altbekannten Talking-Stick-Runde Revue passieren. Nach dem Abendbrot versammelten wir uns noch einmal, um einen weiteren Einstieg in das Thema der Woche „Wasser, Wald und Ressourcen“ zu finden. Dazu sahen wir uns den Animefilm „Prinzessin Mononoke“ an, der uns anregen sollte, über unsere Lebensweise mit Wald und Natur nachzudenken.

Der Dienstag wurde dann unter das Thema „Wasser“ gestellt, wozu am Vormittag eine Exkursion in die Kläranlage Dresden Kaditz oder in das Wasserwerk Coschütz stattfand. Zuvor wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Während sich also die eine Gruppe über die Trinkwasseraufbereitung genauer informierte, bekam die andere Gruppe einen Einblick in die aufwendige aber sehr moderne Säuberung des Abwassers von Dresden.
Leider etwas in Verzug geraten, konnten wir unsere gesammelten Eindrücke nicht vor dem Mittag auswerten, sodass es im Anschluss gleich mit den Botschaftern der „arche nova“ weiterging und man uns die Projekte der Organisation vorstellte. Später erarbeiteten wir uns ein Rollenspiel zum Thema „Wasser“, bei dem angeregt diskutiert wurde. Dabei ging es um eine Gerichtsverhandlung aus drei (vier) verschiedenen Perspektiven, bei der zum Schluss ein Urteil gefällt wurde, das keine der drei Parteien gänzlich zufrieden stellte.
Vor dem Abendbrot wurden dann mit Hilfe von Tobias fleißig Wasserfilter gebaut, die aus sieben verschiedenen „Schichten“ bestanden und das Elbewasser klar filtern sollten. Der restliche Abend wurde als Sportabend verbucht und somit stand zur freien Auswahl, wer entweder Klettern (Bouldern), Schwimmen oder Eislaufen gehen wollte.

Am Mittwoch begaben wir uns vormittags auf eine Exkursion mit einem Förster in die Dresdner Heide. Dabei wurden uns nicht nur sehr viele Information über den Wald im Allgemeinen oder die Bewirtschaftung der Dresdner Heide zuteil, sondern auch umfangreich geschichtliches Wissen über beispielsweise die „Aufteilung“ des Waldes in verschiedene Zonen. Nachdem wir wieder auf dem Schiff angekommen waren, hörten wir einen interessanten Vortrag, teilweise in Form eines Films, zum Thema Wald und einen zweiten Vortrag mit dem Titel „Wälder für Menschen – Menschen für Wälder“, der uns besonders die Verbundenheit und Abhängigkeit des Menschen mit und vom Wald aufzeigen sollte.
Um später dann den Einstieg für das letzte Thema der Woche zu sichern, lud das Vorbereitungsteam die sogenannten „Foodsaver“ ein, um uns von ihrem ehrenamtlichen Engagement zu erzählen. Als „Foodsaver“ setzt man sich dafür ein, abgelaufene Lebensmittel vor der Abfalltonne zu bewahren, wenn sie noch brauchbar/essbar sind, aber wegen des Mindesthaltbarkeitsdatums von bspw. Supermärkten weggeschmissen werden müssen. Viele von uns hatten zuvor noch nichts von diesen Menschen gehört, waren aber von der Idee sehr angetan, wie sich in unserer anschließenden Talking-Stick-Runde herausstellte.

„Urbane Nachhaltigkeit“ war das Thema des letzten kompletten Seminartages der Woche – eine Stadtrallye war angesagt. Dabei waren die Ziele und die Aufgaben für jede Gruppe unterschiedlich. So wurden wir in 5 Teams aufgeteilt, wobei jedes Team einen anderen Stadtteil mit anderen Aufgaben zu erkunden hatte. Die verschiedenen Stadtteile Pillnitz, Neustadt, Altstadt,Friedrichstadt und Loschwitz beschäftigten uns den

ganzen Vormittag bis 16 Uhr, wobei natürlich nach Erledigung der Aufgaben auch etwas Freizeit für den ein oder anderen zur Verfügung stand.
Um dann das Ergebnis der Stadtrallye auszuwerten, versammelten wir uns nach der Kaffeepause und erklärten, erzählten und zeigten uns gegenseitig, was wir erlebt hatten.
Der letzte Abend wurde abgerundet durch eine Talking-Stick-Runde und anschließend einen Spieleabend, bei dem man verschiedene Spiele austestete und in der Gruppe spielte.

Der letzte Tag brach an – Aufräumen, Packen, Zimmer herrichten war angesagt. Nachdem alle den Anfang gemeistert hatten, wurde die Woche ausgewertet und das Vorbereitungsteam bekam eine Einschätzung ihrer Woche. Ebenfalls wurden Tipps für das nächste Team angebracht, sodass das letzte von uns FÖJ‘lern geplante Seminar wohl die meiste Erfahrung in Sachen Planung mitbringen wird.
Schlussendlich entschieden wir uns noch für den Einsatzort unseres Landesaktionstages, bei dem wir nun eine Hecke für Insekten und andere Wiesenbewohner pflanzen werden.
Damit traten wir unsere Heimreise an und verabschiedeten uns (bis April) voneinander.

Und wenn ihr jetzt auch Lust bekommen habt, euch in einer tollen Gruppe über Themen der Nachhaltigkeit auszutauschen und mal wieder Klassenfahrt-Feeling erleben wollt, dann schaut mal hier vorbei, das IAJ sucht auch für das kommende FÖJ Jahr wieder viele motivierte junge Menschen.

Text: Anna Opitz

Der Natur auf der Spur

Seminar der Grünen Liga vom 19.02.-23.02.2018

Hallo an alle Mit-FÖJler dort draußen!

Ich bin Madeline Singer und bin in diesem Jahr FÖJler bei der GRÜNEN LIGA Sachsen – FÖJ e.V. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen Lia und Manuela arbeite ich auf dem Landgut Kemper und Schlomski nahe Dresden. In diesem kurzen Text möchte ich von unserem dritten Seminar berichten.  Dieses Mal trafen wir uns im wunderschönen Dresden. Aber nicht irgendwo in Dresden, sondern auf dem CVJM Jugendschiff; einem ehemaligen Ausflugsschiff, welches nun als eine Art Jugendherberge dient. Nach unserer Ankunft am Montagmorgen wurden wir natürlich wie

Malerische Abende auf dem CVJM Jugendschiff.

immer mit den Regeln des Hauses vertraut gemacht und durch unsere Betreuer Anni und Nic begrüßt. Ein kurzer, thematisch passender Film stimmte uns schon einmal auf die kommende Woche ein. Das Seminar stand unter dem großen Thema „Stadtökologie“. Wie immer gab es wieder kleine Untergruppen mit den Themen „Natur und Tierwelt in der Stadt“, „Stadtplanung und Mobilität“ und „Konsum“. Während Manuela und ich die Tier- und Pflanzenwelt Dresdens genauer unter die Lupe nahmen, entschied sich Lia dafür, die Stadt und ihren Aufbau näher zu untersuchen. Nach dem Mittagessen starteten die einzelnen Gruppen in ihre Arbeit. Für uns stand als erstes die Diskussion um eine Brücke an. Wahrscheinlich die berühmteste Brücke Dresdens: die Waldschlösschenbrücke. Wir haben darüber diskutiert, welche Vor- und Nachteile sie bringt und welche Auswirkungen ihr Bau auf Natur und Tiere hat. Danach machten wir einen kurzen Ausflug zu eben besagter Brücke, um uns ihr Ausmaß besser vorstellen zu können. Außerdem besuchten wir ebenfalls an diesem Nachmittag die Kinder- und Jugendfarm „Spielwiese“ (ebenfalls eine Einsatzstelle der Grünen Liga) um dort beim Stapeln der Heuballen zu helfen. Nachdem wir dies erfolgreich beendet hatten, halfen wir noch beim Füttern der vielen Tiere.

Der Dienstag begann genauso produktiv, wie der Montag endete. Zu Fuß begaben wir uns in die Neustadt, um mit den Dresdnern über ihre Stadt zu sprechen. Dresden ist eine der grünsten Städte Deutschlands und die Einheimischen hier wissen dies sehr zu schätzen. Am Nachmittag startete unser zweiter Arbeitseinsatz. Es ging ans Kopfweiden beschneiden. Etwas am Rande von Dresden trafen wir uns mit Hans Jakob Christ vom Naturschutzbund, der uns allerlei Wichtiges über die Pflege und die Bedeutung der Kopfweiden näherbrachte. Und eh Manuela und ich uns versahen, schnitten wir mit Astschere und Handsäge Kopfweiden frei.  Lia hingegen besuchte das Panometer in Dresden, wo derzeit eine eindrucksvolle „Ausstellung“ über die Zerstörung Dresdens während des 2. Weltkriegs zu sehen war. Am Nachmittag hatte ihre Gruppe dann die Möglichkeit, mit einer Zeitzeugin über diese Zerstörung zu reden.

Giraffenherr Diko sagt Hallo.

Am Mittwoch wurde es nicht weniger aktiv. Vormittags besuchten wir das sogenannte Jugend-Öko-Haus am Großen Garten (auch eine FÖJ- Einsatzstelle) Es folgte eine super spannende Exkursion durch den Großen Garten und wir entdeckten dabei viel verschiedene Tiere und Pflanzen, die die Stadt ihr Zuhause nennen. Abermals hatten wir fachkundige  Anleitung von einem sehr netten Herren, dessen Namen ich mit nicht merken konnte. Am Nachmittag besuchten wir dann den Dresdner Zoo (auch eine FÖJ Einsatzstelle der Grünen Liga) und erhielten eine sehr schöne und lehrreiche Führung von einem der Biologen des Zoos. So konnten wir auch einmal eine Blick hinter die Kulissen werfen und sehen, wo die Zebras ihre Stallungen haben oder wie das Futter für die Tiere vorbereitet wird. Highlight war natürlich der Besuch des Giraffenhauses. Dank unserer exklusiven Führung konnten wir dorthin, wo normalerweise nur die die Tierpfleger Zutritt haben. Die Giraffen können dort nämlich ihren Hals durch eine Art Fenster stecken, damit Tierarzt und Co. sie untersuchen können. Aber Diko, der Herr im Giraffenhaus, nutzte die Möglichkeit, um sich unsere Gruppe aus der Nähe anzuschauen. Und plötzlich war der Kopf dieser fünf Meter großen Giraffe nur noch zwanzig Zentimeter von unseren Köpfen entfernt. Sehr beeindruckend. Nicht weniger beeindruckend fand Lia den Besuch der Dresdner Verkehrsbetriebe, wie sie uns am Abend erzählte. In der Zentrale der DVB hat ihre Gruppe ebenfalls eine interessante Führung bekommen und dabei so einiges über die Funktion und Koordination der unzähligen Busse und Straßenbahnen in Dresden gelernt.

Urban-Gardening in Dresden

Der Donnerstag begann wieder mit einer kleinen Wanderung. Frisch auf machten wir uns auf dem Weg zum „Hechtgrün“, einem der über zwanzig sogenannten „Urban Gardening“ Projekte in Dresden.  „Urban Gardening“ ist, wie ich finde, eine ziemlich coole Sache. Dort treffen sich alle möglichen Leute, die Lust auf Grün haben, in einem Gemeinschaftsgarten mitten in der Stadt und bauen gemeinsam alle möglichen Dinge an. Im Vordergrund steht nicht so sehr der Anbau von Gemüse und Co., sondern das Miteinander und der Austausch von Erfahrungen.  Dennoch wird die Stadt dadurch ein klein wenig grüner. Am Nachmittag beschäftigten wir uns mit dem „Müllproblem“ der Großstädte und diskutierten hitzig über mögliche Lösungen und deren Umsetzung.

Das Gruppenfoto… und schon ist die Woche rum.

Und eh man sich versah, war die Woche auch schon am Ende angelangt.  Freitagvormittag fand wie immer eine ausführliche Auswertung der Woche statt und im Anschluss informierten uns unsere FÖJ-Sprecher über allerlei Organisatorisches, wie zum Beispiel den bald anstehenden Landesaktionstag. Und nach dem traditionellen Gruppenfoto wurden wir ins Wochenende entlassen.

Eure FÖJlerin Madeline

Und wenn ihr jetzt auch Lust bekommen habt, euch in einer tollen Gruppe über Themen der Nachhaltigkeit auszutauschen und mal wieder Klassenfahrt-Feeling erleben wollt, dann schaut mal hier vorbei, die Grüne Liga sucht auch für das kommende FÖJ Jahr wieder viele motivierte junge Menschen.

Text: Madeline Singer     Fotos: Madeline Singer, Teamer der Grünen Liga

2. Seminar bei der LANU auf dem CVJM-Jugendschiff zum Thema Nachhaltigkeit

Es ist 10:30 Uhr als wir auf einem stillgelegten Schiff in Dresden an der Elbe ankommen, das von außen zumindest Vertrauen erweckt, was seine Stabilität betrifft. (Im Laufe der Woche erwischt uns dann doch die ein oder andere Welle und das Schiff schaukelt, sodass einem leicht flau im Magen wird).
Unser 2.Seminar zum Thema Nachhaltigkeit beginnt mit der Vorstellung des Wochenprogramms, das unteranderem eine konsumkritische Stadtführung und einen
Up-cyclingworkshop beinhaltet, was sehr spannend klingt. Jeder Tag steht außerdem unter einem anderen Motto. Der heutige Tag beginnt mit dem Spruch: „Keine Schneeflocke fühlt sich für die Lawine verantwortlich“.Bild-4
Auch etwas anderes ist spannend, zumindest für die meisten in unserer Seminargruppe: zum Mittag wird vegetarisch gespeist. Auf dem Büffet für das Frühstück und Abendbrot liegt jedoch weiterhin Wurst bereit.
Nach der Bekanntgabe des Seminarplanes und auch der Regeln auf dem Schiff geht es schon los mit einer Erklärung des Wortes „Nachhaltigkeit“ und der Frage „Was ist für uns nachhaltiges Handeln?“. Es folgt eine Bestimmung unseres „Ökologischen Fußabdruckes“ den ihr auch übrigens selber errechnen könnt: http://www.footprint-deutschland.de/ , hier wird auch nochmal erklärt, was das überhaupt genau ist. Vielleicht schaffen wir es ja sogar nach der Woche diesen zu minimieren…
Nun winkt auch schon das Mittagessen mit typisch böhmischer Küche. Auch wenn das Mittagstief sich einstellt, geht es schon weiter mit Stationsarbeit. Dort behandeln wir unteranderem das spannende Thema Greenwashing. Die Frage ist natürlich, was ist eigentlich Greenwashing? Hier eine Erklärung von der Seite „Reset- Times for a better World“ von Anna-Maria Müller: „Als Greenwashing oder Greenwash werden Kampagnen und PR-Aktionen bezeichnet, die einzelne Produkte, ganze Unternehmen oder politische Strategien unter ein »grünes« Licht stellen, sodass der Eindruck entsteht, die Akteure handeln entweder besonders umweltfreundlich oder besonders ethisch korrekt und fair.“
Auch lernen wir, dass nicht jedes Produkt mit einem Biosiegel 100% Bio enthalten muss, was mir vorher nicht bewusst war.
Gegen Nachmittag analysieren wir noch einige Werbespots und dürfen anschließend selber einen wahren Werbespot nachstellen. Dieses Schauspiel sorgt nicht nur für den einen oder anderen Lacher sondern regt auch zum Nachdenken an.
Eigentlich ist nach dem Abendbrot auch ein kleiner Film geplant als Abschluss, des sehr langen Tages, aber leider ist keiner der beiden Filme die zur Auswahl stehen sollen da, was zeigt das man nicht alles perfekt machen kann. Das Vorbereitungsteam einigt sich darauf, dass wenn man möchte, sich andere DVDs zum Thema Umwelt anschauen kann, die unsere Teamer immer dabei haben.
Doch es werden auch Alternativen geboten, wie ein Stadtbesuch ins nächtliche Dresden, was sich auf Grund der guten Lage des Schiffes anbietet und so klingt der Tag allmählich aus.Bild-8

Der Dienstag startet mit einer Gruppenarbeit zum Überthema „Kleidung“ in der sich jede der 6 Gruppen mit einem Aspekt der Kleidung auseinandersetzt zum Beispiel Handel mit Altkleidern oder aber auch alternative Kleidung. Am Ende stellt dann jede Gruppe ihre Ergebnisse mit Hilfe eines Plakates dar. Dann tragen wir auf einer Landkarte die verschiedenen Stationen der Kleidungstücke ein bis sie bei uns zu Hause landen und stellen dabei fest, dass sie eine kleine Weltreise bis zu uns unternehmen.
Im Anschluss daran gibt es auch schon wieder Mittagessen und passend dazu gehen wir nach dem Essen für das morgige Frühstück in verschiedenen Bioläden einkaufen. Meine Gruppe fährt zu einem Ökohofladen, wo die meisten Nahrungsmittel auch wenig Wegstrecke hinter sich haben bevor sie im Laden landen. Wieder angekommen auf dem Schiff gibt es eine erneute Gruppenarbeit, bei der wir uns mit verschiedenen Ernährungsformen beschäftigen.
Dazu gehören nicht nur die gängigen, wie vegetarisch und vegan sondern auch eine steinzeitliche Ernährung und eine makrobiotische Ernährung. Weitere Ernährungsarten sind zum Beispiel: Rohkosternährung, basische Ernährung, Trennkost oder aber auch Ayurvedische Ernährung und noch viele weitere. Das Angebot ist so groß, dass für jeden etwas dabei ist und schließlich geht probieren über studieren.
Der nächste Punkt auf dem Seminar ist eine Untersuchung verschiedener Lebensmittel auf deren Inhaltsstoffe und vor allem deren Zusatzstoffe. Im Anschluss daran schauen wir uns den Film „Frisch auf den Müll“ von Valentin Thurnan an, der erschreckendes zeigt. Ungefähr die Hälfte aller Lebensmittel landen auf dem Müll manche schon bevor sie in den Supermarkt kommen, nur weil sie nicht ansprechend aussehen und man annimmt, dass die Kunden sie nicht kaufen würden.
Und so ist auch das Programm für diesen Tag schon rum und den Abend darf sich jeder selbst gestalten. Die einzige Bedingung ist morgen um 9Uhr ansprechbar wieder im Seminarraum zu sein 😉

Mittwoch: halbwegs wach lauschen wir einem Vortrag über Banken und Geld. Der Vortrag endet mit einem Rollenspiel zu der Frage: „Wie funktionieren Spekulationen und Börsengeschäfte?“. Simuliert wird am Beispiel von einem Wochenmarkt und zwei Apfelverkäufern, also alles sehr einfach und so wird uns das Prinzip auch schnell klar. Auch wenn das Schauspiel recht lustig ist, so ist die Wahrheit, was die Banken mit unserem Geld machen nicht schön und so werden während des Vortrags einige alternative Banken genannt, von denen ihr euch hier einige ansehen könnt: http://www.utopia.de/ratgeber/gruenes-banken-brevier-alternative-bankinstitute .
Nun gehen wir endlich auf die konsumkritische Stadtführung, die zwar nicht wirklich eine Führung ist, aber dafür eine Menge Informationen für uns bereithält. Das Ganze wird von zwei Referentinnen von Konsum Global Dresden (http://konsumglobaldresden.blogsport.eu/) durchgeführt. Die deutschlandweite Initiative Konsum Global wird größtenteils durch freiwilliges Engagement erhalten. Sie bieten in verschiedenen Städten Führungen zu Globalisierung, Nachhaltigkeit und Konsum an.
Wir bleiben auch gleich in der Stadt und besuchen in Gruppen den Förderverein Elbtaler e.V., den Umsonstladen, den Tauschring Dresden, die Selbsthilfewerkstatt, DRK Fair Kauf und Oxfam. Dort sprechen wir mit Leitern, Mitarbeitern oder auch Ehrenamtlichen und lassen uns erklären, was dort genau gemacht wird, wie es entstanden ist und was das Ziel ist. Wieder zurück auf dem Schiff präsentieren wir unsere Ergebnisse und gehen im Anschluss zum Abendbrot. Danach ist nicht wie die anderen Tage zuvor freies Programm, stattdessen findet eine Tauschbörse statt, denn dafür haben wir fast alle etwas mitgebracht, dass wir selber nicht mehr brauchen oder noch nie gebraucht haben, aber noch funktionsfähig ist. Unter den Tauschgegenständen sind diverse Bücher, CDs und auch Kleidung. Um manche wird gekämpft durch würfeln und manches möchte niemand haben und somit geht es an den ursprüngliche Besitzer zurück.
Auch dieser Tag ist schnell vorüber doch geschlafen wird noch lange nicht…

Unser vorletzter Tag auf dem Schiff steht unter dem Vorsatz: „Bei allem was man tut das Ende zu bedenken, das ist Nachhaltigkeit“ und beginnt mit dem Thema: Müll – Abfall oder Rohstoff? Eine Frage, die sich pauschal nicht beantworten lässt und so wird gemeinsam in Gruppen und später im Plenum gearbeitet. Auch beim nächsten Abschnitt „Alternative Verpackungen“ sind wir gefordert und absolvieren ein Ampelquizz bei dem niemand alles richtig hat, aber die Fragen haben es eben in sich. Die Einheit wird durch das Mittagessen unterbrochen und danach weiter geführt mit Ausschnitten aus einem Film und der Vorstellung des Verpackungsfreien Supermarktes.
Nun bekommen wir Besuch von zwei Frauen, die mit uns aus mitgebrachten Chipstüten, Gläsern, Dosen und Milchpackungen Portemonnaies, Stifthalter und noch vieles mehr basteln. Das entstandene wird noch mit einem Namen beschriftet den wir am Anfang gezogen haben und dann gut weggepackt. Am Abend Wichteln wir nämlich und der „Weihnachtsmann“ verteilt die gerade selbst hergestellten Geschenke nachdem wir ein Gedicht aufgesagt haben. Später stimmt die jeweilige Person dann ein Lied an, da unser Repertoire an Gedichten stark begrenzt ist.
Unser letzter gemeinsamer Abend beginnt, manche freuen sich darüber, denn bald können sie wieder im heimischen Bett schlafen und müssen nicht mehr schräg laufen (Anmerkung: die Decke war so niedrig, dass sich im Laufe der Woche einige den Kopf gestoßen haben und somit den Kopf einziehen mussten oder in Schräglage gelaufen sind). Andere sind eher traurig, denn die gemeinsame Zeit ging auch beim 2. Seminar schnell vorüber. So wird auch der Abend in verschiedenen Kleingruppen mit unterschiedlichen Aktivitäten genutzt.

Freitagvormittag und wir bekommen ein zweites Mal Besuch auf dem Schiff. Dieses Mal von einem Referenten, der einen interessanten Vortrag über Transition Towns hält und gemeinsam mit uns im Anschluss darüber diskutiert. Auf Grundlage des neu erworbenen Wissens dürfen wir nun unsere eigenen Transition Towns entwerfen. Manchmal mehr, manchmal weniger gestalterisch schön, werden die Ideen untermalt und den anderen Gruppen präsentiert.
Auf geht es zum letzten vegetarischen Mittagessen und danach auf zur letzten Runde um das Seminar auszuwerten. Dazu gibt es verschiedene Plakate auf denen wir unser Feedback zum Beispiel zur Unterkunft geben können und wir schreiben für uns selber Zettel, was für uns der Begriff Nachhaltigkeit bedeutet oder auch nachhaltiges Handeln. Wir gestalten auch einen persönlichen Zettel, auf dem wir notieren, was wir uns zukünftig vornehmen.
Passend dazu ist das Motto, dass sich die Vorbereitungsgruppe zum Schluss der Woche rausgesucht hat: „Natürlich interessiert mich die Zukunft. Ich will schließlich den Rest meines Lebens darin verbringen.“