Neuer gemeinsamer Freiwilligenblog Sachsen

Wir freuen uns, Euch unseren neuen, gemeinsamen „Freiwilligenblog Sachsen“ vorstellen zu können. Wir haben die beiden sächsischen Freiwilligenblogs im FSJ und FÖJ zu einem gemeinsamen Blog vereint, auf dem Ihr nun gemeinsame Themen beider Formate, aber auch FÖJ- und FSJ-spezifische Themen findet:

https://www.engagiert-dabei.de/blog/.

Wir freuen uns, wenn Ihr vorbei schaut und uns weiterhin die Treue haltet.

 

Das war die 2. Bundesdeligiertenkonferenz

Vom 16. Bis 18. März 2018 fand nun endlich die lang ersehnte zweite Bundesdeligiertenkonferenz in Hachenburg im Westerwald statt. Nach einer etwas abenteuerlichen Anfahrt in dieses kleine Städtchen mit 5000 Einwohnern, waren wir dann irgendwann um die Mittagszeit alle im Forstlichen Bildungszentrum angekommen. Es ging dann auch sofort mit dem Programm los, denn es war viel geplant für das Wochenende.

Das forstliche Bildungszentrum

BDK 🙂

Nachdem uns die Bundessprecher begrüßt und uns das Programm vorgestellt hatten, hat Anne, eine unserer Bundessprecherinnen, ihren Rücktritt verkündet. Sie wollt uns

Das Programm

persönlich erklären, warum sie diesen Schritt tut und nicht einfach nur eine Email schreiben. Die anderen 4 Bundessprecherinnen haben sich dann noch bei ihr bedankt für die Zusammenarbeit und die tolle Zeit und nach diesem etwas emotionalen Part ging es dann inhaltlich los.

Wir figen mit der Arbeitskreis  Reflektions- und Rechenschaftsphase an, in der wir uns gegenseitig vorgestellt haben, was wir bis jetzt in unseren AKs geplant und durchgeführt oder erstellt haben.

Da das ein ziemlich kopflastiger Teil war, folgte darauf erst einmal eine lockere Team Building Einheit mit unserem Betreuer Christian. Wir spielten ein Spiel, in dem wir eine Demo nachgestellt haben und die Gruppe der „Polizisten“ versuchen musste die „Demonstranten“ am Eindringen in den Reichstag zu hindern. Nach diesem WUP waren wir alle ganz geschafft, weswegen es erst einmal eine Kaffee- Pause mit leckerem Kuchen gab. Danach ging es weiter mit der Vorstellung der AK-Arbeit.

Anschließend gab es ein leckeres Abendessen und uns wurde etwas von Seiten des Ministeriums zur Jubiläumsveranstaltung zum Anlass von 25 Jahren  FÖJ, welche im Juni in Kombination mit dem Bundesaktionstag stattfinden wird, von Malte erzählt.

Danach haben wir noch eine Länderreflexion in Form eine World Cafés gemacht. Das heißt, auf dem Boden lagen mehrere Plakate mit Fragen darauf, zu denen man sich in offenen Gruppen austauschen  und dann dazu etwas auf das Plakat schreiben konnte.

Das war sehr interessant zu sehen, was so in den anderen Bundesländern für Aktionen geplant sind oder wie die Kommunikation läuft oder was nicht so gut lief bisher. Dabei konnte man sich austauschen und sich gegenseitig Tipps geben oder auch Inspirationen für tolle Aktionen sammeln.

Nach dieser Phase haben wir noch einen Programmpunkt für das Jubiläum im Juni vorbereitet, nämlich den Flashmob. Dafür hatte ein kleines Vorbereitungsteam die Idee, von den Toten Hosen das Lied „An Tagen wie diesen“ umzudichten. Wir haben dann im Plenum diskutiert und  dem schon vorbereiten Lied gemeinsam noch den letzten Feinschliff gegeben. Jetzt haben wir ein FÖJ Lied, welches hoffentlich noch viele Jahre nach uns gesungen wird. 😀

Damit war dann der offizielle Part des Programms abgeschlossen und wir haben fleißig PARTYzipation betrieben. Einige haben sich Pizza bestellt, es wurde getanzt und gefeiert.

Am nächsten Morgen waren alle dementsprechend müde, aber das Frühstück hat uns gut gestärkt und es konnte weitergehen mit unserem Programm. Zuerst hat uns Dirk

etwas über Inklusion erzählt, weil sich die Bundessprecher sich diesem Thema besonders widmen wollen. Dies hat er in Form eines Interaktiven Vortrags gestaltet, bei dem wir alle noch viel dazulernen konnten, zum Beispiel dass Exklusion und Inklusion immer zusammengehören.

Nach diesem interessanten Input ging es direkt in unsere Arbeitskreis Arbeitsphase. Das heißt, wir hatten Zeit in unseren AKs weiterzuarbeiten, Probleme zu lösen uns untereinander in der Gruppe auszutauschen und produktiv zu sein.

AK Bundesaktionstag

AK Öffentlichkeitsarbeit

Der AK Öffentlichkeitsarbeit und Herr Proost

 

Dieser Block ging bis zum Mittagessen und gut gestärkt ging es danach mit einem Besuch von Herr Proost aus dem Sozialministerium weiter. Er war super nett und hat sich mit uns über die Zusammenarbeit zwischen FÖJler*innen und Ministerium unterhalten aber auch war er sehr interessiert daran, wie das Ministerium uns unterstützen kann in Zukunft und was wir auf so einer BDK überhaupt machen, denn er war noch nie vorher auf einer gewesen.

Nachdem Herr Proost gegangen war haben die Bundessprecher noch ihren Rechenschaftsbericht abgelegt. Das heißt sie haben uns erzählt uns gezeigt was sie bisher so gemacht haben. Da waren viele spannende Dinge dabei, wie schon zwei Bundessprecherinnen „Workends“ (Bundessprecher*innen treffen sich am Wochenende zum Austausch und Arbeiten) sowie treffen mit dem Bafza oder die Ministerin haben sie auch schon getroffen.

Nach dem Abendessen stand dann das Highlight des Wachendes an: die Wahl des neuen Bundessprechers. Wir haben uns (wohl aus Erfahrung von der letzten BDK wie eine Diskussion ausufern kann:D) dazu entschlossen die Wahlverordnung von der letzten Wahl zu nehmen.

Dann haben wir gewählt und unser neuer Bundessprecher ist Silas aus BrandenburgJ

Außerdem haben wir noch einen neuen Bundesbeauftragen für Partizipation gewählt, weil der letzte zurückgetreten ist. Julius Amt hat nun Bodo aus Berlin übernommen.

Nach der Neuwahl musste diese erfolgreiche Wahl natürlich mit ordentlich PARTYzipation gefeiert werden.

Am nächsten Morgen mussten wir alle schon um 8 Uhr aus dem Zimmer raus sein und wir haben uns als allererstes für den letzten Tag mit einem guten Frühstück gestärkt.

Danach ging es mit einer kleinen Runde des FÖJ aktiv e-.V. los, welcher seinen Vorstand vorgestellt hat und eine kleine Frage zu Verbesserung zum FÖJ attraktiv haben wollten.

Nach einer offenen Frage runde wo noch verschiedene Anliegen wie der Sprecherinnenleitfaden Berlin und auch eine Wahl des neuen Bundesbeauftragten für Vereinsarbeit geklärt wurden, haben wir alle unsere Heimreise angetreten.

Und wir sehen uns alle auf der nächsten BDK oder dem BAT ;).

Text: Marie Schäfer

 

Unser 3. FÖJ Seminar ist Geschichte!

Seminarwoche der IAJ in Dresden vom 29.01. bis 02.02.2018

Theme: Wasser, Wälder und urbane Nachhaltigkeit


In Dresden, fast mitten in der Stadt und direkt auf der Elbe auf einem ruhigen, stilvollen Schiff der CVJM verbrachten wir – die diesjährigen FÖJ’ler des Institut für Ausbildung Jugendlicher – unser bereits drittes Seminar.

Die Woche begann mit einem Einstieg, der durch eine lockere Ansprache vom Vorbereitungsteam und der Präsentation des Wochenplans sehr entspannt war und uns alle erst einmal in Dresden ankommen ließ. Während uns zuerst das Schiff vorgestellt wurde, erfuhren wir später Neuigkeiten aus den Einsatzstellen der jeweiligen Teilnehmer des FÖJ 2017/18 und unterhielten uns über Veränderungen, die in den letzten Wochen stattgefunden hatten.
Nach dem ersten leckeren Mittag, gab man uns gruppenweise Aufgaben, die Stadt zu erkunden und dabei bereits Besorgungen wie zum Beispiel das kaufen von Gruppenfahrkarten für die nächsten Tage zu erledigen. Anschließend werteten wir unsere ersten Eindrücke gemeinsam aus und ließen den Tag vorerst mit der altbekannten Talking-Stick-Runde Revue passieren. Nach dem Abendbrot versammelten wir uns noch einmal, um einen weiteren Einstieg in das Thema der Woche „Wasser, Wald und Ressourcen“ zu finden. Dazu sahen wir uns den Animefilm „Prinzessin Mononoke“ an, der uns anregen sollte, über unsere Lebensweise mit Wald und Natur nachzudenken.

Der Dienstag wurde dann unter das Thema „Wasser“ gestellt, wozu am Vormittag eine Exkursion in die Kläranlage Dresden Kaditz oder in das Wasserwerk Coschütz stattfand. Zuvor wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Während sich also die eine Gruppe über die Trinkwasseraufbereitung genauer informierte, bekam die andere Gruppe einen Einblick in die aufwendige aber sehr moderne Säuberung des Abwassers von Dresden.
Leider etwas in Verzug geraten, konnten wir unsere gesammelten Eindrücke nicht vor dem Mittag auswerten, sodass es im Anschluss gleich mit den Botschaftern der „arche nova“ weiterging und man uns die Projekte der Organisation vorstellte. Später erarbeiteten wir uns ein Rollenspiel zum Thema „Wasser“, bei dem angeregt diskutiert wurde. Dabei ging es um eine Gerichtsverhandlung aus drei (vier) verschiedenen Perspektiven, bei der zum Schluss ein Urteil gefällt wurde, das keine der drei Parteien gänzlich zufrieden stellte.
Vor dem Abendbrot wurden dann mit Hilfe von Tobias fleißig Wasserfilter gebaut, die aus sieben verschiedenen „Schichten“ bestanden und das Elbewasser klar filtern sollten. Der restliche Abend wurde als Sportabend verbucht und somit stand zur freien Auswahl, wer entweder Klettern (Bouldern), Schwimmen oder Eislaufen gehen wollte.

Am Mittwoch begaben wir uns vormittags auf eine Exkursion mit einem Förster in die Dresdner Heide. Dabei wurden uns nicht nur sehr viele Information über den Wald im Allgemeinen oder die Bewirtschaftung der Dresdner Heide zuteil, sondern auch umfangreich geschichtliches Wissen über beispielsweise die „Aufteilung“ des Waldes in verschiedene Zonen. Nachdem wir wieder auf dem Schiff angekommen waren, hörten wir einen interessanten Vortrag, teilweise in Form eines Films, zum Thema Wald und einen zweiten Vortrag mit dem Titel „Wälder für Menschen – Menschen für Wälder“, der uns besonders die Verbundenheit und Abhängigkeit des Menschen mit und vom Wald aufzeigen sollte.
Um später dann den Einstieg für das letzte Thema der Woche zu sichern, lud das Vorbereitungsteam die sogenannten „Foodsaver“ ein, um uns von ihrem ehrenamtlichen Engagement zu erzählen. Als „Foodsaver“ setzt man sich dafür ein, abgelaufene Lebensmittel vor der Abfalltonne zu bewahren, wenn sie noch brauchbar/essbar sind, aber wegen des Mindesthaltbarkeitsdatums von bspw. Supermärkten weggeschmissen werden müssen. Viele von uns hatten zuvor noch nichts von diesen Menschen gehört, waren aber von der Idee sehr angetan, wie sich in unserer anschließenden Talking-Stick-Runde herausstellte.

„Urbane Nachhaltigkeit“ war das Thema des letzten kompletten Seminartages der Woche – eine Stadtrallye war angesagt. Dabei waren die Ziele und die Aufgaben für jede Gruppe unterschiedlich. So wurden wir in 5 Teams aufgeteilt, wobei jedes Team einen anderen Stadtteil mit anderen Aufgaben zu erkunden hatte. Die verschiedenen Stadtteile Pillnitz, Neustadt, Altstadt,Friedrichstadt und Loschwitz beschäftigten uns den

ganzen Vormittag bis 16 Uhr, wobei natürlich nach Erledigung der Aufgaben auch etwas Freizeit für den ein oder anderen zur Verfügung stand.
Um dann das Ergebnis der Stadtrallye auszuwerten, versammelten wir uns nach der Kaffeepause und erklärten, erzählten und zeigten uns gegenseitig, was wir erlebt hatten.
Der letzte Abend wurde abgerundet durch eine Talking-Stick-Runde und anschließend einen Spieleabend, bei dem man verschiedene Spiele austestete und in der Gruppe spielte.

Der letzte Tag brach an – Aufräumen, Packen, Zimmer herrichten war angesagt. Nachdem alle den Anfang gemeistert hatten, wurde die Woche ausgewertet und das Vorbereitungsteam bekam eine Einschätzung ihrer Woche. Ebenfalls wurden Tipps für das nächste Team angebracht, sodass das letzte von uns FÖJ‘lern geplante Seminar wohl die meiste Erfahrung in Sachen Planung mitbringen wird.
Schlussendlich entschieden wir uns noch für den Einsatzort unseres Landesaktionstages, bei dem wir nun eine Hecke für Insekten und andere Wiesenbewohner pflanzen werden.
Damit traten wir unsere Heimreise an und verabschiedeten uns (bis April) voneinander.

Und wenn ihr jetzt auch Lust bekommen habt, euch in einer tollen Gruppe über Themen der Nachhaltigkeit auszutauschen und mal wieder Klassenfahrt-Feeling erleben wollt, dann schaut mal hier vorbei, das IAJ sucht auch für das kommende FÖJ Jahr wieder viele motivierte junge Menschen.

Text: Anna Opitz

Der Natur auf der Spur

Seminar der Grünen Liga vom 19.02.-23.02.2018

Hallo an alle Mit-FÖJler dort draußen!

Ich bin Madeline Singer und bin in diesem Jahr FÖJler bei der GRÜNEN LIGA Sachsen – FÖJ e.V. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen Lia und Manuela arbeite ich auf dem Landgut Kemper und Schlomski nahe Dresden. In diesem kurzen Text möchte ich von unserem dritten Seminar berichten.  Dieses Mal trafen wir uns im wunderschönen Dresden. Aber nicht irgendwo in Dresden, sondern auf dem CVJM Jugendschiff; einem ehemaligen Ausflugsschiff, welches nun als eine Art Jugendherberge dient. Nach unserer Ankunft am Montagmorgen wurden wir natürlich wie

Malerische Abende auf dem CVJM Jugendschiff.

immer mit den Regeln des Hauses vertraut gemacht und durch unsere Betreuer Anni und Nic begrüßt. Ein kurzer, thematisch passender Film stimmte uns schon einmal auf die kommende Woche ein. Das Seminar stand unter dem großen Thema „Stadtökologie“. Wie immer gab es wieder kleine Untergruppen mit den Themen „Natur und Tierwelt in der Stadt“, „Stadtplanung und Mobilität“ und „Konsum“. Während Manuela und ich die Tier- und Pflanzenwelt Dresdens genauer unter die Lupe nahmen, entschied sich Lia dafür, die Stadt und ihren Aufbau näher zu untersuchen. Nach dem Mittagessen starteten die einzelnen Gruppen in ihre Arbeit. Für uns stand als erstes die Diskussion um eine Brücke an. Wahrscheinlich die berühmteste Brücke Dresdens: die Waldschlösschenbrücke. Wir haben darüber diskutiert, welche Vor- und Nachteile sie bringt und welche Auswirkungen ihr Bau auf Natur und Tiere hat. Danach machten wir einen kurzen Ausflug zu eben besagter Brücke, um uns ihr Ausmaß besser vorstellen zu können. Außerdem besuchten wir ebenfalls an diesem Nachmittag die Kinder- und Jugendfarm „Spielwiese“ (ebenfalls eine Einsatzstelle der Grünen Liga) um dort beim Stapeln der Heuballen zu helfen. Nachdem wir dies erfolgreich beendet hatten, halfen wir noch beim Füttern der vielen Tiere.

Der Dienstag begann genauso produktiv, wie der Montag endete. Zu Fuß begaben wir uns in die Neustadt, um mit den Dresdnern über ihre Stadt zu sprechen. Dresden ist eine der grünsten Städte Deutschlands und die Einheimischen hier wissen dies sehr zu schätzen. Am Nachmittag startete unser zweiter Arbeitseinsatz. Es ging ans Kopfweiden beschneiden. Etwas am Rande von Dresden trafen wir uns mit Hans Jakob Christ vom Naturschutzbund, der uns allerlei Wichtiges über die Pflege und die Bedeutung der Kopfweiden näherbrachte. Und eh Manuela und ich uns versahen, schnitten wir mit Astschere und Handsäge Kopfweiden frei.  Lia hingegen besuchte das Panometer in Dresden, wo derzeit eine eindrucksvolle „Ausstellung“ über die Zerstörung Dresdens während des 2. Weltkriegs zu sehen war. Am Nachmittag hatte ihre Gruppe dann die Möglichkeit, mit einer Zeitzeugin über diese Zerstörung zu reden.

Giraffenherr Diko sagt Hallo.

Am Mittwoch wurde es nicht weniger aktiv. Vormittags besuchten wir das sogenannte Jugend-Öko-Haus am Großen Garten (auch eine FÖJ- Einsatzstelle) Es folgte eine super spannende Exkursion durch den Großen Garten und wir entdeckten dabei viel verschiedene Tiere und Pflanzen, die die Stadt ihr Zuhause nennen. Abermals hatten wir fachkundige  Anleitung von einem sehr netten Herren, dessen Namen ich mit nicht merken konnte. Am Nachmittag besuchten wir dann den Dresdner Zoo (auch eine FÖJ Einsatzstelle der Grünen Liga) und erhielten eine sehr schöne und lehrreiche Führung von einem der Biologen des Zoos. So konnten wir auch einmal eine Blick hinter die Kulissen werfen und sehen, wo die Zebras ihre Stallungen haben oder wie das Futter für die Tiere vorbereitet wird. Highlight war natürlich der Besuch des Giraffenhauses. Dank unserer exklusiven Führung konnten wir dorthin, wo normalerweise nur die die Tierpfleger Zutritt haben. Die Giraffen können dort nämlich ihren Hals durch eine Art Fenster stecken, damit Tierarzt und Co. sie untersuchen können. Aber Diko, der Herr im Giraffenhaus, nutzte die Möglichkeit, um sich unsere Gruppe aus der Nähe anzuschauen. Und plötzlich war der Kopf dieser fünf Meter großen Giraffe nur noch zwanzig Zentimeter von unseren Köpfen entfernt. Sehr beeindruckend. Nicht weniger beeindruckend fand Lia den Besuch der Dresdner Verkehrsbetriebe, wie sie uns am Abend erzählte. In der Zentrale der DVB hat ihre Gruppe ebenfalls eine interessante Führung bekommen und dabei so einiges über die Funktion und Koordination der unzähligen Busse und Straßenbahnen in Dresden gelernt.

Urban-Gardening in Dresden

Der Donnerstag begann wieder mit einer kleinen Wanderung. Frisch auf machten wir uns auf dem Weg zum „Hechtgrün“, einem der über zwanzig sogenannten „Urban Gardening“ Projekte in Dresden.  „Urban Gardening“ ist, wie ich finde, eine ziemlich coole Sache. Dort treffen sich alle möglichen Leute, die Lust auf Grün haben, in einem Gemeinschaftsgarten mitten in der Stadt und bauen gemeinsam alle möglichen Dinge an. Im Vordergrund steht nicht so sehr der Anbau von Gemüse und Co., sondern das Miteinander und der Austausch von Erfahrungen.  Dennoch wird die Stadt dadurch ein klein wenig grüner. Am Nachmittag beschäftigten wir uns mit dem „Müllproblem“ der Großstädte und diskutierten hitzig über mögliche Lösungen und deren Umsetzung.

Das Gruppenfoto… und schon ist die Woche rum.

Und eh man sich versah, war die Woche auch schon am Ende angelangt.  Freitagvormittag fand wie immer eine ausführliche Auswertung der Woche statt und im Anschluss informierten uns unsere FÖJ-Sprecher über allerlei Organisatorisches, wie zum Beispiel den bald anstehenden Landesaktionstag. Und nach dem traditionellen Gruppenfoto wurden wir ins Wochenende entlassen.

Eure FÖJlerin Madeline

Und wenn ihr jetzt auch Lust bekommen habt, euch in einer tollen Gruppe über Themen der Nachhaltigkeit auszutauschen und mal wieder Klassenfahrt-Feeling erleben wollt, dann schaut mal hier vorbei, die Grüne Liga sucht auch für das kommende FÖJ Jahr wieder viele motivierte junge Menschen.

Text: Madeline Singer     Fotos: Madeline Singer, Teamer der Grünen Liga

Einsatzstellenbericht aus dem Ingenieurbüro cdf Schallschutz

Schallschutz?! Was hat das denn mit Ökologie zu tun? Mit dieser Frage bin ich in mein FÖJ gestartet und kam schnell zu der Antwort: Sehr wenig. Der Schallschutz in Deutschland dreht sich fast nur um den Menschen und so liegen die Aufgaben dieser Einsatzstelle auch nur darin, den Menschen vor Lärm zu schützen.

Wem das „ökologisch“ im Freien Ökologischen Jahr allerdings nicht so wichtig ist, der hat hier gute Chancen, umfangreiche Einblicke in den abwechslungsreichen Alltag eines Ingenieurbüros zu erhalten. Dieser besteht nur zur Hälfte aus Büroarbeit. Die andere Seite sind Schallmessungen an Straßen, Flughäfen und Schienen, Orts- und Hausbegehungen.

Meine Kollegen sind freundlich und unkompliziert. Mit ihrer Hilfe ging es schnell, mich in meine Aufgaben einzufinden. In Orts- und Hausbegehungen helfe ich ihnen dabei, Daten für Berechnungen zu erfassen, durch die schlussendlich geklärt wird, wie stark die Menschen in der Nähe einer Lärmquelle vom Lärm betroffen sind und wie sie davor geschützt werden können.

Im Büro nehme ich dann die Weiterverarbeitung und Auswertung dieser Daten vor. Nicht immer habe ich etwas zu tun, gelangweilt habe ich mich trotzdem selten. Sowohl im Büro, als auch bei den Messungen gibt es viele verschiedene Aufgabenbereiche für mich und auch der Wechsel zwischen Ausflügen und Büroarbeit sorgt für eine abwechslungsreiche Arbeitszeit. Ich war durch das FÖJ schon in fast jedem Bundesland unterwegs, konnte viele kleinere und größere Ortschaften kennenlernen, sowie durch die Hausbegehungen einige Menschen in ihren Wohnungen besuchen.

Ich bin zufrieden mit meiner Arbeit in diesem Büro und kann es nur weiterempfehlen. Für technisch und wissenschaftlich Interessierte ist diese Einsatzstelle eine gute Möglichkeit, sich weiterzubilden und Einblicke in Ingenieursarbeiten zu erhaschen.

Du hast Lust bekommen auch für ein Jahr im Ingenieurbüro cdf Schallschutz zu arbeiten? Dann schaue mal hier vorbei. Die LANU sucht auch für das kommende FÖJ Jahr wieder motivierte, junge Leute.

-Tim Noack

Einsatzstellenbericht aus dem „Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung“

Hallo, mein Name ist Sophia!

Wie so Viele stand auch ich nach meinem Abitur vor der Frage: Wie geht es weiter? Für mich eine sehr schwere Frage, denn selbst nach 13 Jahren Schule wusste ich nicht was ich werden wollte. Mir war nur klar, dass es etwas mit Natur und Umwelt zu tun haben sollte. Letztendlich entschied ich mich gleich zu studieren. Ich zog nach Leipzig und nahm mein Studium auf. Doch wie sich kurze Zeit später herausstellte, hatte ich keinen Nerv mehr für Theorie und ich war nicht zufrieden mit dem Studiengang. Also musste eine Lösung her und ich entschied mich für ein FÖJ. Somit habe ich nochmal Zeit mich zu orientieren und kann mich gleichzeitig mit Umweltthemen beschäftigen.

Mein FÖJ absolviere ich am „Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv)“ in Leipzig. Für die Meisten klingt das erst einmal etwas komplex, aber es beschreibt eigentlich sehr gut, worum es an diesem Forschungsinstitut geht: um die Erarbeitung von wissenschaftlichen Grundlagen für einen nachhaltigen Umgang mit der Biodiversität unseres Planeten.
Das iDiv zählt zum Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und gliedert sich nochmal in einige Departments, die sich spezielle Forschungsschwerpunkte gesetzt haben. Das Department, an dem ich arbeite, beschäftigt sich mit Ökosystemleistungen (ÖSL). Biodiversität, also die Vielfalt des Lebens, spielt dabei eine zentrale Rolle, denn sie ist die Voraussetzung für ÖSL. Ökosysteme bieten eine Vielzahl an Leistungen an, hier ein paar Beispiele: sie sind Lebensraum und Nahrungsquelle, regulieren das Klima, sind natürliche Luftfilter und Kläranlagen oder bieten dem Menschen Erholung und fördern somit sein Wohlbefinden und seine Gesundheit. Ohne diese Leistungen könnten wir Menschen auf der Erde nicht leben. Und trotzdem gehen wir sehr leichtsinnig mit unserer Lebensgrundlage um. Das rasante Artensterben, das zurzeit stattfindet ist nur eine der vielen Folgen davon. Und das bedeutet wiederrum eine Abnahme der Biodiversität.
Durch die Forschung am iDiv soll deutlich gemacht werden, wie wertvoll dieses Naturkapital ist und wie schnell es verspielt werden kann. Die ForscherInnen, die hauptsächlich aus den Natur – und Sozialwissenschaften kommen, untersuchen in ausgewählten Landschaften (in Deutschland, Europa und rund um die Welt) wie man ÖSL dauerhaft sichern und in Wert setzen kann.

Jetzt komme ich aber zu meinen Tätigkeiten am Department ESS (Ecosystem Services). Diese spielen sich eigentlich nur im Büro, vor dem Computer ab. Wer hofft, den ganzen Tag draußen zu sein und nur körperlicher Arbeit nachzugehen, ist hier wohl falsch. Dafür sind all diejenigen an der richtigen Adresse, die gerne wissen möchten, was Forschung eigentlich beinhaltet und wie es an einem solchen Institut so zugeht. Jeden Mittwoch findet das sogenannte ‚Lab Meeting‘ statt. Hier trifft sich das ganze Department und jeder kann über seine aktuellen Projekte und Forschungen berichten. Also eine gute Gelegenheit mehr über die Forschungsarbeit zu erfahren. Das Meeting wird allerdings ausschließlich in Englisch abgehalten, das liegt daran, dass viele der Mitarbeiter aus dem Ausland kommen und daher kein Deutsch sprechen. Aus diesem Grund sind gute Englischkenntnisse von großem Vorteil.
Zu Beginn meines FÖJ’s hielten sich meine Aufgaben etwas in Grenzen, das lag wohl daran, dass ich die erste FÖJ-lerin am Department bin. Jedoch änderte sich das, nach Gesprächen mit den Einsatzstellenbetreuern, bei denen ich Wünsche äußern konnte, wo ich gerne mitarbeiten bzw. was mich interessieren würde. Dadurch kam ich auch zum Tagfalter-Monitoring Projekt des UFZ, bei dem ich dieses Jahr mitarbeiten darf. Ich werde also raus in die Natur kommen und Schmetterlinge auf festgelegten Flächen kartieren und an einem dazugehörigen Workshop teilnehmen.
Da viele Arbeiten am Computer ablaufen, kann ich mich auch dahingehend weiterbilden. Beispielsweise helfe ich bei der Bearbeitung einer Webseite, arbeite mit Excel und Geoinformationssystemen (GIS). Je nachdem welche Projekte gerade laufen, hat man auch die Möglichkeit an diesen mitzuarbeiten.
Meine Aufgaben waren also nicht im Vorfeld festgelegt, ich habe sie sozusagen selbst mitgestaltet.
Ich bin gespannt, was mich in der nächsten Hälfte meines ökologischen Jahres erwartet und hoffe, das Interesse des ein oder anderen zukünftigen FÖJ-lers für meine Einsatzstelle wecken zu können.

Du hast Lust bekommen auch für ein Jahr im Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung in Leipzig zu arbeiten? Dann schaue mal hier vorbei. Die LANU sucht auch für das kommende FÖJ Jahr wieder motivierte, junge Leute.

-Sophia Padelat

3. Seminar der SUA URANIA e.V.

29.01.2018 – 02.02.2018 in der Evangelischen Jugendbildungsstätte Dresden

Thema: Konsum, Alltag und Produktion

Montag:

Eine neue Seminarwoche hat begonnen, für mich das erste Seminar, da ich erst Ende Januar mit meinem FÖJ begonnen hatte. Ich war gespannt, was mich erwartet, was in der Woche alles passieren wird und wie die anderen Leute drauf sind. 10 Uhr haben wir uns bei der Ev. Jugendbildungsstätte Dresden am Weißen Hirsch getroffen. Anders als bei den vorherigen Seminaren, erfolgte diesmal die Anreise selbständig. Die meisten

konnten den Seminarort schnell finden, teilweise gab es Probleme, die Adresse zu finden und manch anderer reiste zunächst zu einem anderen Seminarort in Dresden. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde fand sofort die Seminarplanvorstellung und Zimmeraufteilung statt. Nach dem Mittagessen befassten wir uns mit verschiedenen Werbespots, die aufgrund der Kreativität und Kuriosität bei mir durchaus mehr Fragen als Antworten lieferten. Im Anschluss gab es eine Gruppenaufgabe, bei der wir selbst einen Werbespot vorstellen sollten, für ein quasi unnötiges Produkt. Neben alkoholfreiem Wodka, Mehrzweckwasser und schreienden Teebeutelngab es weitere Produkte, die allesamt amüsant präsentiert wurden. Später am Abend haben wir uns in kleineren Gruppen zu unseren verschiedenen Einsatzstellen ausgetauscht und anschließend in der „Stick-Runde“ die Erlebnisse des Tages zusammengefasst und reflektiert. In unserer Unterkunft konnte man die abendliche Freizeit vielseitig gestalten, wie zum Beispiel mit Tischkicker, Billard oder auch Tischtennis. Aufgrund der vielen positiven Eindrücke und den netten Menschen, die ich am ersten Tag kennenlernen durfte, war ich am Abend jedoch sehr müde und habe es nur noch ins Bett geschafft.

Dienstag:

Am ersten gemeinsamen Morgen der Seminarwoche haben wir uns zunächst beim Frühstuck gestärkt und anschließend das WUP genutzt, um mehr oder weniger fit für den Tag zu sein. Zu Beginn des Tagesprogramms sollte zunächst jeder für sich anhand von Bildern entscheiden, welche Dinge man für das Leben braucht und welche nicht. Freunde und Familie sind oft als sehr wichtig genannt wurden, genauso wie die meisten auf Drogen oder teure Luxusprodukte verzichten können. Während dieser Runde hat man viel über die anderen Ökis herausgefunden und über die ein oder andere Sache war man vielleicht verwundert oder erstaunt. Im Anschluss spielten wir 1, 2 oder 3, dass von Theo, einem FÖJler aus dem Vorbereitungsteam der Seminarwoche, moderiert wurde. Dabei wurden wir in drei Teams aufgeteilt und versuchten, so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Themenschwerpunkt war dabei vor allem der Wasserverbrauch bei der Produktion von Lebensmitteln oder Textilien. Mit Produktion, vor allem Produktionsbedingungen, beschäftigten wir uns danach auch noch weiter. In Kleingruppen befassten wir uns unter anderem mit der Produktion von elektronischen Geräten, Kosmetik-produkten oder Textilien und gestalteten Plakate zu den Themen, die anschließend im Seminarraum ausgestellt wurden. Nach dem Mittagessen ging es nun endlich Richtung Innenstadt zu einer Stadtrallye. Meine Gruppe war am Hauptbahnhof unterwegs, welcher dank der guten Anbindung der Unterkunft zum ÖPNV schnell zu erreichen war. Die Aufgaben  beschäftigten sich hauptsächlich mit der Untersuchung von alternativen  Konsumräumen und Werbestrategien. In Supermärkten, Bio-Läden oder Secondhandshops haben wir viel

erfahren, uns mit den unterschiedlichsten Menschen unterhalten und vor allem Spaß gehabt. Nach der Auswertung gab es endlich das verdiente Abendessen und darauf folgte die übliche Stick-Runde. Am späten Abend wurde Billard und Munchkin gespielt oder man hat den Abend auf dem Zimmer mit Freunden ausklingen lassen.

Mittwoch:

Auf den Mittwoch habe ich mich besonders gefreut, da auf dem Programmplan sehr viele interessante Punkte standen. Nachdem wir gefrühstückt und uns beim WUP sportlich ausgelassen haben, hielten  unsere Teamer Theresa und Fabian einen Vortrag über alternative Währungen, welcher von einer kurzen Dokumentation zum Thema abgeschlossen wurde. Die Idee von einer alternativen Währung, die neben dem Euro eingesetzt wird, finde ich sehr faszinierend. Ob sich so etwas deutschlandweit in kleineren Dörfern durchsetzen kann? Ich denke früher oder später werden wir es erfahren, denn es machte den Anschein, dass die Regionalwährung in der Bevölkerung der in der Doku gezeigten Regionen gut ankommt. Als Beispiel wurde die Kreisstadt Traunstein in Oberbayern gezeigt. Dort wird seit 2002 erfolgreich der „Chiemgauer“ als alternative Währung eingesetzt. Auch in Dresden feilt man gerade an einer solchen Währung, seit 2012 ist die Idee des „Elbtalers“ im Gange, welche sich gerade auch in der Umsetzung befindet. Aber zurück zu unserem Seminar. Nach dem Vortrag und anschließender Diskussion zum Thema ging es zum nächsten Programmpunkt. In verschiedenen Workshops konnte man Upcycling von zunächst „unbrauchbaren“ Gegenständen, wie Tetra Paks oder Altpapier, betreiben. Entstanden sind Vogelhäuschen, Utensilos und Geschenktüten.  Außerdem wurde Hopfensalbe aus Bienenwachs, Öl und Hopfen hergestellt. Parallel dazu starteten wir die Tauschbörse, bei der man unter der Woche Gegenstände eintauschen konnte, die man selbst vielleicht nicht mehr benötigt. Am Nachmittag erwartete uns die nächste Herausforderung, welche in verschiedenen Gruppen bewältigt werden sollte. Der Schwerpunkt dabei war, ohne Geld einen Teebeutel in ein (höherwertiges) Produkt einzutauschen. Dazu sind wir in die Dresdener Neustadt gefahren. Ich bin davon ausgegangen, dass wir mit dem Teebeutel wieder nach Hause fahren, denn wer will schon einen Teebeutel auf offener Straße gegen einen mehr oder weniger persönlichen Gegenstand eintauschen. Wie sich zeigte, wollten das sehr viele Leute. Meine Gruppe erlangte letztendlich leckere vegane Nougatschokolade. Andere hatten zum Schluss ein Kondom, einen Gummihandschuh oder gleich mehrere Gegenstände. Praktisch! Für mich war es erstaunlich, wie viele Menschen bereit waren, einen Gegenstand einzutauschen, zwischenzeitlich hatten wir Handschuhe von einem Obdachlosen. Nachdem wir unsere Ergebnisse präsentiert haben, wartete der Film „Into The Wild“ auf uns. Der mehr als 2-stündige Film, bei dem sich der 22-jährige Christopher McCandless auf dem Weg nach Alaska macht, um dort ohne Geld unabhängig von der Gesellschaft zu leben, hinterließen in mir Verwirrung und offene Fragen. Im Anschluss gab es Abendessen und der Mittwoch neigte sich dem Ende zu.

Donnerstag:

Donnerstag, der letze volle Tag unserer Seminarwoche, startete wie immer mit einem ausgewogenen Frühstück und einem kleinen WUP. Anschließend stellte uns die Vorbereitungsgruppe mehrere aus dem Alltag bekannte Heilkräuter vor, welche mehr Funktionen haben als man vielleicht denken mag. Dabei waren unter anderem Spitzwegerich, Hagebutte und Salbei. Danach begaben wir uns auf eine Phantasiereise und versuchten in Gedanken dem Alltag zu entkommen. Das Highlight des Tages bot uns Theos Cousin Felix. Er lebt mit seiner Freundin in einer alternativen Lebensgemeinschaft im Harz. Dort verzichtet er größtenteils auf Elektrizität und fließendes Wasser. Zuvor ist er durch Deutschland gereist und hat unterschiedliche alternative Dörfer kennengelernt, die mit mehreren hundert Einwohnern einen ähnlichen Lebensstil wie er genießen. Sein Bericht war äußerst spannend und hat mir einen Lebensstil gezeigt, mit dem ich mich noch nie auseinander gesetzt habe. Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, in einer solchen Gemeinschaft zu leben, aber gut von Felix war, dass er seine Art zu leben nicht jedem aufbinden wollte und andere Meinungen durchaus akzeptierte. Aufgrund des interessanten  Vortrags verging der Vormittag wie im Fluge. Nach einer längeren Mittagspause, bei der unter anderem auf dem örtlichen Bolzplatz versucht wurde Fußball zu spielen, haben wir in vierer Gruppen uns mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt. Die Aufgabe des Spiels war es, so viele Bäume wie möglich auf unserem eigenen Waldgebiet zu fällen, dabei aber gleichzeitig auf die Nachhaltigkeit achten, da jedes Jahr die Anzahl der Restbäume sich verdoppelte. Leichter gesagt als getan, meine Gruppe konnte nicht gerade mit Leistung brillieren, anderen Gruppen fiel diese Aufgabe sehr viel leichter. Nach dem Spiel erfolgte eine kreative Aufgabe. Wir sollten verschiedene Sticker entwerfen, die sich mit Umwelt, Nachhaltigkeit oder Konsum beschäftigen. Nach zwei Stunden wurden die Ergebnisse präsentiert und wir haben die Top 5 gewählt, welche gedruckt und bei unserem Landesaktionstag verwendet sollen. Auch wenn der Tag sich langsam dem Ende neigte, stand noch ein Punkt auf dem Programm: gemeinschaftliches Kochen eines Kesseleintopfes. Dazu wurden Paprika, Kohlrabi, Kartoffeln und Möhren „geschnibbelt“ und mit Linsen verfeinert. Zu guter Letzt wurde der Eintopf mit Curry gewürzt und über dem Lagerfeuer, welches eine andere Gruppe wiederum vorbereitet hatte, in einem großen Kessel erhitzt. Am Lagerfeuer haben wir dann fast alle zusammen gegessen, da es leider ein paar Krankheitsausfälle gab. Der Eintopf hat hervorragend geschmeckt. Wohl gesättigt haben wir den letzten gemeinsamen Abend offiziell mit der Stick-Runde beendet. Das Lagerfeuer brannte weiter bis spät in die Nacht und als es erloschen war, gingen auch die letzten ins Bett.

Freitag:

Aus irgendwelchen Gründen gestaltete sich das Aufstehen am nächsten Morgen schwieriger als zuvor. Bis 9 Uhr mussten wir unsere gemütlichen Zimmer verlassen. Danach haben wir die Woche noch einmal reflektiert und hatten verschiedene Stationen, bei denen wir etwas zu den einzelnen Wochentagen schreiben und kommentieren konnten. Anschließend wurden ein paar organisatorische Dinge geklärt und jeder hatte noch einmal die Möglichkeit, sich zum 3.FÖJ-Seminar zu äußern. In einzelnen Kleingruppen haben wir dann nochmal die Arbeit der Vorbereitungsgruppe von dieser Woche bewertet. Danach hieß es erstmal aufräumen. Erstaunlich, wie viel Schmutz sich in einem Seminarraum in einer Woche sammeln kann. Das Mittagessen sollte uns dann Kraft für die Heimreise geben, aber davor haben wir noch eine letzte Gruppenaktivität durchgeführt und der endgültige Abschluss wurde dann mit einem Gruppenfoto besiegelt. Ich hoffe, ihr hattet alle einen angenehmen Heimweg, manche brauchten nur fünf Minuten nach Hause laufen, andere waren zwei Stunden mit dem Zug unterwegs.Vor meiner ersten Seminarwoche hatte ich keine genauen Vorstellungen, was in dieser Woche passieren sollte, aber ich wurde überwältigt. Von der guten sowie spannenden Programmplanung, den spaßigen Gruppenaktivitäten  und den gemeinsamen Abenden. Aber vor allem von den vielen sympathischen Menschen, die ich diese Woche kennenlernen durfte. Ich wünsche euch allen eine angenehme Arbeitszeit und hoffe, dass wir uns alle froh und munter im April wiedersehen, wenn es nach Grüngräbchen geht.

Wenn ihr jetzt auch Lust bekommen habt, auch eine solche spannende Seminarwoche mit Klassenfahrt-Feeling mitzuerleben, bewerbt euch bei der SUA URANIA e.V. für das nächste FÖJ Jahr! Es warten viele tolle Einsatzstellen und spannende Bildungswochen auf euch 🙂

– Michael Fehrmann

Einsatzstellenbericht aus dem „Sächsischen Nizza“

Hallo, ich bin Elisa!

… und da ich mich vor, während und nach meinem Abitur weder für einen Studiengang, noch für einen Ausbildungsberuf entscheiden konnte, landete ich schließlich im sogenannten „Sächsischen Nizza“:

Seit fast schon sechs Monaten wohne ich im schönen Dresden und arbeite auf dem Weingut Hoflößnitz in Radebeul, dem Zentrum der sächsischen Weinstraße, nur einen Steinwurf von der Landeshauptstadt entfernt. Warum ich mich genau für die Hoflößnitz entschieden habe, kann ich mittlerweile gar nicht mehr so genau sagen. Ich glaube, ich war in erster Linie einfach nur froh, eine Einsatzstelle gefunden zu haben, die sofort einen guten Eindruck bei mir hinterlassen hat. Erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass sich das Weingut durch den in Sachsen einmaligen ökologischen Weinbau auszeichnet und seit 2013 als FÖJ-Einsatzstelle gilt. Und so kam es dann, dass ich im vergangenen September mit der Arbeit im Weinberg begonnen habe, besser gesagt mit DER Arbeit, der Lese:

Die Weinlese gilt nicht ohne Grund als Höhepunkt des gesamten Weinzyklus. Während dieser Zeit, ungefähr von September bis Oktober/ November, stellt sich heraus, wie erfolgreich die bisher geleistete Arbeit der Winzer wirklich war. So wurden wir Freiwilligen ins kalte Wasser geworfen und starteten unser FÖJ mit einer wirklich kräftezehrenden Zeit.

Elisa (re) und Servane (li)

Weinfest

Apropos Wir: Ich habe das große Glück mein Jahr auf dem Weingut zusammen mit einer weiteren Freiwilligen zu verbringen. Servane ist 23 Jahre alt, kommt aus Frankreich und ist im anstrengenden Winzeralltag meine Rettung! Wir haben uns mit der Zeit vom unerfahrenen Anfänger-Duo zu einem meisterhaft bilingualen Team entwickelt. Gemeinsam haben wir auch schon mehrere Festlichkeiten auf dem Weingut unterstützt, darunter das alljährliche Weinfest im Oktober und der Weihnachtsmarkt, der ebenso beliebt ist.

Alles in Allem kann ich bereits auf eine gute FÖJ-Zeit zurückblicken, die mir zwar schon vieles abverlangt hat und abverlangt, aber auch einiges gelehrt hat! Dennoch muss ich zugeben, dass ich mich schon auf das Ende freue, da ich studieren möchte und demnach die Karten für mich wieder ganz neu gemischt werden. Aber natürlich freue ich mich auch auf die kommenden Sommermonate, die bevorstehenden Seminare und die neuen Erfahrungen, die es noch zu sammeln gilt. Ich bereue meine Entscheidung, ein FÖJ zu leisten, auf keinen Fall und kann es wirklich all denen empfehlen, die einfach mal Luft holen wollen und sich die Zeit nehmen möchten, sich beruflich und persönlich neu zu orientieren. In diesem Sinn wünsche ich meinem FÖJ-Jahrgang eine tolle zweite Hälfte und Alles Gute für die eigenen Ziele! 🙂

Du hast Lust bekommen auch für ein Jahr auf dem Weingut Hoflößnitz in Radebeul zu arbeiten? Dann schaue mal hier vorbei. Die LANU sucht auch für das kommende FÖJ Jahr wieder motivierte junge Leute.

Text und Fotos: Elisa Matthes (Träger: LANU)

„Wir haben es satt“ Demo Berlin

Am 20.01.2018 fand in Berlin die „Wir haben es satt“ Demo gegen die Agrarindustrie statt.

Sammelplatz vor dem Brandenburger Tor

Auch wir sächsischen FÖJler waren unter den mehr als 70 Ökis aus der ganzen Bundesrepuplik im Jugendblock der Demo vertreten. Mit Parolen wie „kein Glyphosat auf mein Salat“, oder “ Say it loud, day it here- Umweltschutz für Mensch und Tier“  und

Maurice, Johanna und Marie vom Träger der URANIA e.V.

einem schönen Konzert mit Kochtopf und Löffel,  haben wir uns mit den anderen 33.000 Menschen stark gemacht für eine Agrarwende und gegen Insektensterben, Massentierhaltung und Landgrabbing.

Die Demo begann am Hauptbahnhof. Dort fand zuerst die Treckerparade mit 160 Traktoren von Landwirten aus ganz Deutschland statt. Die Bauern hatten ihr Gefährte geschmückt und mit vielen verschiedenen Parolen versehen. Auf die Parade folgte dann der Demozug. Er wurde vom Jugendblock angeführt, in dem auch wir FÖJler vertreten waren und gefolgt vom normalen Block, in dem der BUND, die NAJU, Slowfood Deutschland, der Tierschutzbund und viele andere Organisationen vertreten waren.

Vorbei am Reichstag

Durch ganz Berlin vorbei an verschiedenen Ministerien und dem Reichstag ging die Demo dann bis hin zum Brandenburger Tor. Dort war eine Bühne aufgebaut, auf der erst eine Band den Einzug der Demonstranten begleitete und danach noch einige Reden durch verschiedene Umwelt- und Tierschutzorganisationen gehalten wurden. Außerdem gab es eine Gemüsesuppe aus dem Gemüse, welches am Vorabend in der Schnippeldisko, welche durch Slowfood Deutschland organisiert wurde, kleingeschnipselt wurde.

Danach haben wir FÖJler uns noch zum Gruppenfoto zusammengefunden, und dann war der Tag auch schon wieder vorbei und jeder fuhr nach Hause oder übernachtete noch einmal in Berlin, denn es wurde auch ein Couchsurfing durch die Berliner FÖJler angeboten.

Gruppenfoto 😀

2. Gruppensprechertreffen

Freitag, der 12.01.2018, in Sachsens Landeshauptstadt: erneut fand ein Treffen statt, zu dem diesmal die Gruppensprecher aller FÖJ-Träger eingeladen waren. Abweichend von den geplanten zwei Gruppensprechertreffen für unseren FÖJ-Jahrgang ist es uns Landessprechern gelungen, ein zusätzliches Treffen zu organisieren. Diesbezüglich auch noch einmal ein großes Dankeschön an alle Träger und Einsatzstellen für deren Bewilligung und Unterstützung, da ohne diese ein Zusammenkommen der Gruppensprecher ohne weiteres nicht möglich gewesen wäre.

Wenn auch vergleichsweise sehr kurzfristig angekündigt, sind doch stattliche 16 der insgesamt 22 Gruppensprecher in den Sitz der Fachstelle der Freiwilligendienste Sachsens in der Yenidze in Dresden nach und nach eingetrudelt. Um elf Uhr ging es dann los. Nach einer kurzen Begrüßung und einem kleinen WUP gab es eine kurze Vorstellungsrunde.

wir lieben gestellte Fotos ;D

Denn zum einen waren seit dem letzten Treffen einige Monate vergangen und zum anderen waren erfreulicher Weise neue Gesichter dabei.

Am Vormittag stand zunächste auf dem Plan, alles Geschehene von Landes- und Bundesebene  mit den Gruppensprechern zu teilen, um sie so in laufende Projekte einzuweihen. Primär ging es um die Bundesdelegiertenkonferenz, die im November in Hannover stattfand, und das gemeinsame Treffen von FSJ- und FÖJ-Landessprechern im Dezember in Dresden. Dabei thematisierten wir auch die gegründeten Arbeitskreise (AK’s).

Kärtchen sind doch was tolles…:D

Ergebnissicherung

So konnte dann, wer Interesse hat, beitreten und im entsprechenden Gebiet mitwirken. Außerdem stand auf dem Plan, eine gemeinsame Kommunikationsplattform zu wählen, um uns besser zu vernetzen und so die gemeinsame Arbeit effizienter zu gestalten. Die Wahl fiel einstimmig auf „WE CHANGE“, da diese Plattform viele Möglichkeiten bietet und dabei trotzdem übersichtlich gestaltet ist. Anschließend stellte uns Jonas, ein Sprecher der URANIA, seine bereits erstellte und eigens gestaltete Power-Point-Präsentation vor, die für die Arbeit der Schulbotschafter Anwendung finden wird. Hier wird in Überblicken die Arbeit von uns Freiwilligen dargestellt, es werden Perspektiven aufgezeigt und es ist noch Raum für persönliche Informationen. Die Präsentation soll als Vorlage dienen, für FÖJler*innen, die während oder nach ihrem Freiwilligen Jahr ihre ehemalige oder eine fremde Schule besuchen, um dort vom FÖJ als hervorragende Perspektive nach dem Schulabschluss zu berichten. Früher als erwartet kam dann schon unser kleines Mittagessen, und so haben wir die Pause vorverschoben. Es gab Kartoffelsuppe mit Brot und optional Würstchen dazu.

Nach der leckeren Stärkung begannen wir, die beim ersten Gruppensprechertreffen zusammengestellten Arbeitskreise etwas zu überholen und neue Ziele zu setzen, wobei man sich verschiedenen Ak‘s anschließen konnte. Dabei hatten auch die neu Dazugekommenen die Möglichkeit, sich einen Überblick über die Arbeit zu machen und sich einzubringen. In den teils neu gebildeten Gruppen ging es nun an den wichtigsten Teil des Tages: die Arbeitsphase. In der angesetzten Stunde gab es viel zu tun, und so verging die Zeit wie im Flug, bis wir die Ergebnisse anschließend vor Allen mit Unterstützung eines Flipcharts präsentierten. Hier konnten noch Hinweise, Anmerkungen und Fragen Platz finden, sowohl von den anderen Sprechern, als auch Carola und Detlef von der Fachstelle für Freiwilligendienste. Sie waren hier extra mit dabei, um sich die Ergebnisse und Pläne anzuhören, da sie in ihrer langjährigen Erfahrung die Dinge noch einmal besser zu beurteilen in der Lage sind.

AK Abschlussfeier

AK Schulbotschafter

AK Film

Anschließend räumten wir noch gemeinsam auf und verabschiedeten uns. Durchaus erschöpft von dem Tag, doch mit Vorfreude geprägtem Blick in die Zukunft des (diesjährigen) FÖJ, machten wir uns auf dem Heimweg, zurück zu unseren Wohnorten und Einsatzstellen in ganz Sachsen.

Text: Gregor Seifert                       Fotos: Marie Schäfer