Der Natur auf der Spur

Seminar der Grünen Liga vom 19.02.-23.02.2018

Hallo an alle Mit-FÖJler dort draußen!

Ich bin Madeline Singer und bin in diesem Jahr FÖJler bei der GRÜNEN LIGA Sachsen – FÖJ e.V. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen Lia und Manuela arbeite ich auf dem Landgut Kemper und Schlomski nahe Dresden. In diesem kurzen Text möchte ich von unserem dritten Seminar berichten.  Dieses Mal trafen wir uns im wunderschönen Dresden. Aber nicht irgendwo in Dresden, sondern auf dem CVJM Jugendschiff; einem ehemaligen Ausflugsschiff, welches nun als eine Art Jugendherberge dient. Nach unserer Ankunft am Montagmorgen wurden wir natürlich wie

Malerische Abende auf dem CVJM Jugendschiff.

immer mit den Regeln des Hauses vertraut gemacht und durch unsere Betreuer Anni und Nic begrüßt. Ein kurzer, thematisch passender Film stimmte uns schon einmal auf die kommende Woche ein. Das Seminar stand unter dem großen Thema „Stadtökologie“. Wie immer gab es wieder kleine Untergruppen mit den Themen „Natur und Tierwelt in der Stadt“, „Stadtplanung und Mobilität“ und „Konsum“. Während Manuela und ich die Tier- und Pflanzenwelt Dresdens genauer unter die Lupe nahmen, entschied sich Lia dafür, die Stadt und ihren Aufbau näher zu untersuchen. Nach dem Mittagessen starteten die einzelnen Gruppen in ihre Arbeit. Für uns stand als erstes die Diskussion um eine Brücke an. Wahrscheinlich die berühmteste Brücke Dresdens: die Waldschlösschenbrücke. Wir haben darüber diskutiert, welche Vor- und Nachteile sie bringt und welche Auswirkungen ihr Bau auf Natur und Tiere hat. Danach machten wir einen kurzen Ausflug zu eben besagter Brücke, um uns ihr Ausmaß besser vorstellen zu können. Außerdem besuchten wir ebenfalls an diesem Nachmittag die Kinder- und Jugendfarm „Spielwiese“ (ebenfalls eine Einsatzstelle der Grünen Liga) um dort beim Stapeln der Heuballen zu helfen. Nachdem wir dies erfolgreich beendet hatten, halfen wir noch beim Füttern der vielen Tiere.

Der Dienstag begann genauso produktiv, wie der Montag endete. Zu Fuß begaben wir uns in die Neustadt, um mit den Dresdnern über ihre Stadt zu sprechen. Dresden ist eine der grünsten Städte Deutschlands und die Einheimischen hier wissen dies sehr zu schätzen. Am Nachmittag startete unser zweiter Arbeitseinsatz. Es ging ans Kopfweiden beschneiden. Etwas am Rande von Dresden trafen wir uns mit Hans Jakob Christ vom Naturschutzbund, der uns allerlei Wichtiges über die Pflege und die Bedeutung der Kopfweiden näherbrachte. Und eh Manuela und ich uns versahen, schnitten wir mit Astschere und Handsäge Kopfweiden frei.  Lia hingegen besuchte das Panometer in Dresden, wo derzeit eine eindrucksvolle „Ausstellung“ über die Zerstörung Dresdens während des 2. Weltkriegs zu sehen war. Am Nachmittag hatte ihre Gruppe dann die Möglichkeit, mit einer Zeitzeugin über diese Zerstörung zu reden.

Giraffenherr Diko sagt Hallo.

Am Mittwoch wurde es nicht weniger aktiv. Vormittags besuchten wir das sogenannte Jugend-Öko-Haus am Großen Garten (auch eine FÖJ- Einsatzstelle) Es folgte eine super spannende Exkursion durch den Großen Garten und wir entdeckten dabei viel verschiedene Tiere und Pflanzen, die die Stadt ihr Zuhause nennen. Abermals hatten wir fachkundige  Anleitung von einem sehr netten Herren, dessen Namen ich mit nicht merken konnte. Am Nachmittag besuchten wir dann den Dresdner Zoo (auch eine FÖJ Einsatzstelle der Grünen Liga) und erhielten eine sehr schöne und lehrreiche Führung von einem der Biologen des Zoos. So konnten wir auch einmal eine Blick hinter die Kulissen werfen und sehen, wo die Zebras ihre Stallungen haben oder wie das Futter für die Tiere vorbereitet wird. Highlight war natürlich der Besuch des Giraffenhauses. Dank unserer exklusiven Führung konnten wir dorthin, wo normalerweise nur die die Tierpfleger Zutritt haben. Die Giraffen können dort nämlich ihren Hals durch eine Art Fenster stecken, damit Tierarzt und Co. sie untersuchen können. Aber Diko, der Herr im Giraffenhaus, nutzte die Möglichkeit, um sich unsere Gruppe aus der Nähe anzuschauen. Und plötzlich war der Kopf dieser fünf Meter großen Giraffe nur noch zwanzig Zentimeter von unseren Köpfen entfernt. Sehr beeindruckend. Nicht weniger beeindruckend fand Lia den Besuch der Dresdner Verkehrsbetriebe, wie sie uns am Abend erzählte. In der Zentrale der DVB hat ihre Gruppe ebenfalls eine interessante Führung bekommen und dabei so einiges über die Funktion und Koordination der unzähligen Busse und Straßenbahnen in Dresden gelernt.

Urban-Gardening in Dresden

Der Donnerstag begann wieder mit einer kleinen Wanderung. Frisch auf machten wir uns auf dem Weg zum „Hechtgrün“, einem der über zwanzig sogenannten „Urban Gardening“ Projekte in Dresden.  „Urban Gardening“ ist, wie ich finde, eine ziemlich coole Sache. Dort treffen sich alle möglichen Leute, die Lust auf Grün haben, in einem Gemeinschaftsgarten mitten in der Stadt und bauen gemeinsam alle möglichen Dinge an. Im Vordergrund steht nicht so sehr der Anbau von Gemüse und Co., sondern das Miteinander und der Austausch von Erfahrungen.  Dennoch wird die Stadt dadurch ein klein wenig grüner. Am Nachmittag beschäftigten wir uns mit dem „Müllproblem“ der Großstädte und diskutierten hitzig über mögliche Lösungen und deren Umsetzung.

Das Gruppenfoto… und schon ist die Woche rum.

Und eh man sich versah, war die Woche auch schon am Ende angelangt.  Freitagvormittag fand wie immer eine ausführliche Auswertung der Woche statt und im Anschluss informierten uns unsere FÖJ-Sprecher über allerlei Organisatorisches, wie zum Beispiel den bald anstehenden Landesaktionstag. Und nach dem traditionellen Gruppenfoto wurden wir ins Wochenende entlassen.

Eure FÖJlerin Madeline

Und wenn ihr jetzt auch Lust bekommen habt, euch in einer tollen Gruppe über Themen der Nachhaltigkeit auszutauschen und mal wieder Klassenfahrt-Feeling erleben wollt, dann schaut mal hier vorbei, die Grüne Liga sucht auch für das kommende FÖJ Jahr wieder viele motivierte junge Menschen.

Text: Madeline Singer     Fotos: Madeline Singer, Teamer der Grünen Liga

„Wir haben es satt“ Demo Berlin

Am 20.01.2018 fand in Berlin die „Wir haben es satt“ Demo gegen die Agrarindustrie statt.

Sammelplatz vor dem Brandenburger Tor

Auch wir sächsischen FÖJler waren unter den mehr als 70 Ökis aus der ganzen Bundesrepuplik im Jugendblock der Demo vertreten. Mit Parolen wie „kein Glyphosat auf mein Salat“, oder “ Say it loud, day it here- Umweltschutz für Mensch und Tier“  und

Maurice, Johanna und Marie vom Träger der URANIA e.V.

einem schönen Konzert mit Kochtopf und Löffel,  haben wir uns mit den anderen 33.000 Menschen stark gemacht für eine Agrarwende und gegen Insektensterben, Massentierhaltung und Landgrabbing.

Die Demo begann am Hauptbahnhof. Dort fand zuerst die Treckerparade mit 160 Traktoren von Landwirten aus ganz Deutschland statt. Die Bauern hatten ihr Gefährte geschmückt und mit vielen verschiedenen Parolen versehen. Auf die Parade folgte dann der Demozug. Er wurde vom Jugendblock angeführt, in dem auch wir FÖJler vertreten waren und gefolgt vom normalen Block, in dem der BUND, die NAJU, Slowfood Deutschland, der Tierschutzbund und viele andere Organisationen vertreten waren.

Vorbei am Reichstag

Durch ganz Berlin vorbei an verschiedenen Ministerien und dem Reichstag ging die Demo dann bis hin zum Brandenburger Tor. Dort war eine Bühne aufgebaut, auf der erst eine Band den Einzug der Demonstranten begleitete und danach noch einige Reden durch verschiedene Umwelt- und Tierschutzorganisationen gehalten wurden. Außerdem gab es eine Gemüsesuppe aus dem Gemüse, welches am Vorabend in der Schnippeldisko, welche durch Slowfood Deutschland organisiert wurde, kleingeschnipselt wurde.

Danach haben wir FÖJler uns noch zum Gruppenfoto zusammengefunden, und dann war der Tag auch schon wieder vorbei und jeder fuhr nach Hause oder übernachtete noch einmal in Berlin, denn es wurde auch ein Couchsurfing durch die Berliner FÖJler angeboten.

Gruppenfoto 😀

Broschüre: Naturschutz gegen Rechtsextremismus

Bereits im Bericht der letzten BDK wurde dieses Thema erwähnt, aber nach dem ich mich etwas länger damit beschäftigt habe, beschloss ich darüber auch einen Blog Eintrag zu verfassen.

Naturschutz gegen Rechtsextremismus – Eine Argumentationshilfe

Naturschutz gegen Rechtsextremismus – Eine Argumentationshilfe“ ist eine Broschüre der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz. Schon länger nutzen rechtsextremen Parteien den Umwelt- und Naturschutz in ihren Medien und Publikationen. Die dabei veröffentlichten Aussagen wirken oft fachlich und drücken ein Engagement für den Natur-und Landschaftsschutz aus. Meist kann der einzelne diese Aussagen ohne Vorbildung gar nicht durchdringen und Gegenargumente sind schwer zu sammeln. Das Ziel der Broschüre ist es, die rechtsextremen Inhalte freizulegen und u. a. Naturschutzredakteur*innen, die sich mit solchen Aussagen auseinandersetzen müssen zu unterstützen.

Ein Beispiel verdeutlicht die Schwierigkeit, die Aussagen einzuordnen.
Die komplette Broschüre findet ihr hier zum herunterladen.


Deutsche Landschaften sind Kulturlandschaften. Deshalb kann Umweltschutz grundsätzlich nicht getrennt von der kulturellen Entwicklung betrachtet werden.“ (NPD)¹

Die hohe Funktionselite des Naturschutzes engagierte sich in der Zeit des Nationalsozialismus bei der Planung so genannter „deutscher Landschaften“ in den von der Wehrmacht eroberten Gebieten Osteuropas.
Ideologisch ging sie davon aus, dass der „deutsche Mensch“ für sein seelisches und körperliches Heil auch eine „deutsche Umgebung benötige. Er habe das Recht, seine Bedürfnisse auf Kosten der dort lebenden Menschen zu verwirklichen.

Rechtsextreme Parteien knüpfen an diese diffuse und menschen­-verachtende Argumentation an, da sie eine Abwertung anderer Nationen und Kulturen ermöglicht.²

¹ Quelle: Naturschutz gegen Rechtsextremismus – Eine Argumentationshilfe; S. 6
² Quelle: Naturschutz gegen Rechtsextremismus – Eine Argumentationshilfe; S. 8