Über Eisschollen und Gruppensprecher

Da saß man eben noch im Zug nach Dresden und schon kämpfte man ums Überleben: Es gibt einundzwanzig Überlebende und nur ein rettendes Festland. Schnell war klar, dass es Kraft kosten wird, viel Kraft. Wenn Scholle um Scholle schwindet, ist guter Rat teuer und schnelles Handeln gefragt.

Die zahlreichen Schweißperlen in unseren Gesichtern erstarrten umgehend zu kleinen Eiskörnchen, so kalt war es …

Mann, das erste FÖJ-Gruppensprechertreffen, vom 28. bis 29. Oktober, war wirklich nichts für schwache Nerven. Zum Glück gab es beim Kennenlernspiel keine Verluste und wieder festen Boden unter den Füßen. Für jemanden wie mich, der einmal im Jahr Zug fährt, war die Anreise kein Leichtes gewesen. Da steigt man falsch aus, hält Gebietskarten verkehrt herum und so weiter. Man weiß nie so richtig, was einen erwartet. Wir alle betraten die „Alte Schule Gohlis“ sicher mit gemischten Gefühlen und freuten uns zunächst aufs Mittagessen. Der Zimmerbezug lief größtenteils ohne Beschwerden. Ich glaube, ich habe noch nie so nah unter der Zimmerdecke geschlafen …

Nach dem ganzen „Wie heißt du und wo kommst du her?“ im Vorfeld, wurde es dann endlich interessant. Informationen in Hülle und Fülle, die es erst mal aufzugreifen galt. Wir konnten uns glücklich schätzen, dass wir vom Team von „Engagiert dabei“, Veronika Luther von der Lanu als Vertreterin der LAG Freiwilligendienste und der ehemaligen Landessprecherin Marie Schäfer so informativ angelernt wurden. Für den ein oder anderen war das ganz schön viel auf einmal, doch das machte die Kaffeepause wenigstens bezahlt. Es war äußerst hilfreich, die einzelnen Möglichkeiten, die wir als Gruppensprecher besaßen, einmal aufgezeigt zu bekommen. Darüber hinaus wurde natürlich auch über das Landessprecherdasein informiert. Nach einem langen, aber dennoch guten Tag, griff sogar ich beim Abendessen zu Salat. Wir ließen den Tag mit ein paar Gesellschaftsspielen und Tischtennis ausklingen.

Die kommenden Stunden hielten mehrere Thementische parat, die mir persönlich großen Spaß machten. In einer kleineren Runde tauschten wir uns sowohl über Meinungen, als auch Erfahrungen und Ideen aus. Nach einer Top Mittagspause ging es endlich ans Eingemachte. Die Landessprecherwahl. Im Vorfeld wurde die Zahl an potenziellen Kandidaten immer weniger und man selbst haderte noch mit seiner Entscheidung. Schlussendlich wurden drei Landessprecher gewählt (Nico Morgenstern, Tom Richter, Elisabeth Sparsbrod), die ihre Sache sicher gut machen werden. Davon bin ich überzeugt. Außerdem haben sie eine Reihe fähiger Gruppensprecher hinter sich stehen, die sich für so manches einsetzen werden. So zum Beispiel eine Arbeitsgruppe Schulbotschafter beziehungsweise eine Arbeitsgruppe, welche mit dem Erscheinungsbild der Instagramseite von „Engagiert dabei“ betreut ist. Ich für meinen Teil, fühle mich bereits jetzt in der Arbeitsgruppe Blogthemen pudelwohl. Ich erlaube mir mal die Behauptung, dass das ein Treffen auf Augenhöhe war.

Was nehme ich mir aus diesen Tagen mit!? Die Atmosphäre eines Gruppensprechertreffens unterscheidet sich meiner Meinung nach stark von der zu einer Seminarwoche. Sie ist keineswegs schlechter, nur auf eine andere Art und Weise gut. Des Weiteren habe ich nun einen Rivalen im Tischtennis gefunden und eine andere Art des Kartenmischens kennen gelernt *freu*.

Bleibt ökologisch und haut rein!

Text: Sebastian Pilz, Fotos: Fachstelle Freiwilligendienste

Das war die 2. Bundesdeligiertenkonferenz

Vom 16. Bis 18. März 2018 fand nun endlich die lang ersehnte zweite Bundesdeligiertenkonferenz in Hachenburg im Westerwald statt. Nach einer etwas abenteuerlichen Anfahrt in dieses kleine Städtchen mit 5000 Einwohnern, waren wir dann irgendwann um die Mittagszeit alle im Forstlichen Bildungszentrum angekommen. Es ging dann auch sofort mit dem Programm los, denn es war viel geplant für das Wochenende.

Das forstliche Bildungszentrum

BDK 🙂

Nachdem uns die Bundessprecher begrüßt und uns das Programm vorgestellt hatten, hat Anne, eine unserer Bundessprecherinnen, ihren Rücktritt verkündet. Sie wollt uns

Das Programm

persönlich erklären, warum sie diesen Schritt tut und nicht einfach nur eine Email schreiben. Die anderen 4 Bundessprecherinnen haben sich dann noch bei ihr bedankt für die Zusammenarbeit und die tolle Zeit und nach diesem etwas emotionalen Part ging es dann inhaltlich los.

Wir figen mit der Arbeitskreis  Reflektions- und Rechenschaftsphase an, in der wir uns gegenseitig vorgestellt haben, was wir bis jetzt in unseren AKs geplant und durchgeführt oder erstellt haben.

Da das ein ziemlich kopflastiger Teil war, folgte darauf erst einmal eine lockere Team Building Einheit mit unserem Betreuer Christian. Wir spielten ein Spiel, in dem wir eine Demo nachgestellt haben und die Gruppe der „Polizisten“ versuchen musste die „Demonstranten“ am Eindringen in den Reichstag zu hindern. Nach diesem WUP waren wir alle ganz geschafft, weswegen es erst einmal eine Kaffee- Pause mit leckerem Kuchen gab. Danach ging es weiter mit der Vorstellung der AK-Arbeit.

Anschließend gab es ein leckeres Abendessen und uns wurde etwas von Seiten des Ministeriums zur Jubiläumsveranstaltung zum Anlass von 25 Jahren  FÖJ, welche im Juni in Kombination mit dem Bundesaktionstag stattfinden wird, von Malte erzählt.

Danach haben wir noch eine Länderreflexion in Form eine World Cafés gemacht. Das heißt, auf dem Boden lagen mehrere Plakate mit Fragen darauf, zu denen man sich in offenen Gruppen austauschen  und dann dazu etwas auf das Plakat schreiben konnte.

Das war sehr interessant zu sehen, was so in den anderen Bundesländern für Aktionen geplant sind oder wie die Kommunikation läuft oder was nicht so gut lief bisher. Dabei konnte man sich austauschen und sich gegenseitig Tipps geben oder auch Inspirationen für tolle Aktionen sammeln.

Nach dieser Phase haben wir noch einen Programmpunkt für das Jubiläum im Juni vorbereitet, nämlich den Flashmob. Dafür hatte ein kleines Vorbereitungsteam die Idee, von den Toten Hosen das Lied „An Tagen wie diesen“ umzudichten. Wir haben dann im Plenum diskutiert und  dem schon vorbereiten Lied gemeinsam noch den letzten Feinschliff gegeben. Jetzt haben wir ein FÖJ Lied, welches hoffentlich noch viele Jahre nach uns gesungen wird. 😀

Damit war dann der offizielle Part des Programms abgeschlossen und wir haben fleißig PARTYzipation betrieben. Einige haben sich Pizza bestellt, es wurde getanzt und gefeiert.

Am nächsten Morgen waren alle dementsprechend müde, aber das Frühstück hat uns gut gestärkt und es konnte weitergehen mit unserem Programm. Zuerst hat uns Dirk

etwas über Inklusion erzählt, weil sich die Bundessprecher sich diesem Thema besonders widmen wollen. Dies hat er in Form eines Interaktiven Vortrags gestaltet, bei dem wir alle noch viel dazulernen konnten, zum Beispiel dass Exklusion und Inklusion immer zusammengehören.

Nach diesem interessanten Input ging es direkt in unsere Arbeitskreis Arbeitsphase. Das heißt, wir hatten Zeit in unseren AKs weiterzuarbeiten, Probleme zu lösen uns untereinander in der Gruppe auszutauschen und produktiv zu sein.

AK Bundesaktionstag

AK Öffentlichkeitsarbeit

Der AK Öffentlichkeitsarbeit und Herr Proost

 

Dieser Block ging bis zum Mittagessen und gut gestärkt ging es danach mit einem Besuch von Herr Proost aus dem Sozialministerium weiter. Er war super nett und hat sich mit uns über die Zusammenarbeit zwischen FÖJler*innen und Ministerium unterhalten aber auch war er sehr interessiert daran, wie das Ministerium uns unterstützen kann in Zukunft und was wir auf so einer BDK überhaupt machen, denn er war noch nie vorher auf einer gewesen.

Nachdem Herr Proost gegangen war haben die Bundessprecher noch ihren Rechenschaftsbericht abgelegt. Das heißt sie haben uns erzählt uns gezeigt was sie bisher so gemacht haben. Da waren viele spannende Dinge dabei, wie schon zwei Bundessprecherinnen „Workends“ (Bundessprecher*innen treffen sich am Wochenende zum Austausch und Arbeiten) sowie treffen mit dem Bafza oder die Ministerin haben sie auch schon getroffen.

Nach dem Abendessen stand dann das Highlight des Wachendes an: die Wahl des neuen Bundessprechers. Wir haben uns (wohl aus Erfahrung von der letzten BDK wie eine Diskussion ausufern kann:D) dazu entschlossen die Wahlverordnung von der letzten Wahl zu nehmen.

Dann haben wir gewählt und unser neuer Bundessprecher ist Silas aus BrandenburgJ

Außerdem haben wir noch einen neuen Bundesbeauftragen für Partizipation gewählt, weil der letzte zurückgetreten ist. Julius Amt hat nun Bodo aus Berlin übernommen.

Nach der Neuwahl musste diese erfolgreiche Wahl natürlich mit ordentlich PARTYzipation gefeiert werden.

Am nächsten Morgen mussten wir alle schon um 8 Uhr aus dem Zimmer raus sein und wir haben uns als allererstes für den letzten Tag mit einem guten Frühstück gestärkt.

Danach ging es mit einer kleinen Runde des FÖJ aktiv e-.V. los, welcher seinen Vorstand vorgestellt hat und eine kleine Frage zu Verbesserung zum FÖJ attraktiv haben wollten.

Nach einer offenen Frage runde wo noch verschiedene Anliegen wie der Sprecherinnenleitfaden Berlin und auch eine Wahl des neuen Bundesbeauftragten für Vereinsarbeit geklärt wurden, haben wir alle unsere Heimreise angetreten.

Und wir sehen uns alle auf der nächsten BDK oder dem BAT ;).

Text: Marie Schäfer

 

Der Natur auf der Spur

Seminar der Grünen Liga vom 19.02.-23.02.2018

Hallo an alle Mit-FÖJler dort draußen!

Ich bin Madeline Singer und bin in diesem Jahr FÖJler bei der GRÜNEN LIGA Sachsen – FÖJ e.V. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen Lia und Manuela arbeite ich auf dem Landgut Kemper und Schlomski nahe Dresden. In diesem kurzen Text möchte ich von unserem dritten Seminar berichten.  Dieses Mal trafen wir uns im wunderschönen Dresden. Aber nicht irgendwo in Dresden, sondern auf dem CVJM Jugendschiff; einem ehemaligen Ausflugsschiff, welches nun als eine Art Jugendherberge dient. Nach unserer Ankunft am Montagmorgen wurden wir natürlich wie

Malerische Abende auf dem CVJM Jugendschiff.

immer mit den Regeln des Hauses vertraut gemacht und durch unsere Betreuer Anni und Nic begrüßt. Ein kurzer, thematisch passender Film stimmte uns schon einmal auf die kommende Woche ein. Das Seminar stand unter dem großen Thema „Stadtökologie“. Wie immer gab es wieder kleine Untergruppen mit den Themen „Natur und Tierwelt in der Stadt“, „Stadtplanung und Mobilität“ und „Konsum“. Während Manuela und ich die Tier- und Pflanzenwelt Dresdens genauer unter die Lupe nahmen, entschied sich Lia dafür, die Stadt und ihren Aufbau näher zu untersuchen. Nach dem Mittagessen starteten die einzelnen Gruppen in ihre Arbeit. Für uns stand als erstes die Diskussion um eine Brücke an. Wahrscheinlich die berühmteste Brücke Dresdens: die Waldschlösschenbrücke. Wir haben darüber diskutiert, welche Vor- und Nachteile sie bringt und welche Auswirkungen ihr Bau auf Natur und Tiere hat. Danach machten wir einen kurzen Ausflug zu eben besagter Brücke, um uns ihr Ausmaß besser vorstellen zu können. Außerdem besuchten wir ebenfalls an diesem Nachmittag die Kinder- und Jugendfarm „Spielwiese“ (ebenfalls eine Einsatzstelle der Grünen Liga) um dort beim Stapeln der Heuballen zu helfen. Nachdem wir dies erfolgreich beendet hatten, halfen wir noch beim Füttern der vielen Tiere.

Der Dienstag begann genauso produktiv, wie der Montag endete. Zu Fuß begaben wir uns in die Neustadt, um mit den Dresdnern über ihre Stadt zu sprechen. Dresden ist eine der grünsten Städte Deutschlands und die Einheimischen hier wissen dies sehr zu schätzen. Am Nachmittag startete unser zweiter Arbeitseinsatz. Es ging ans Kopfweiden beschneiden. Etwas am Rande von Dresden trafen wir uns mit Hans Jakob Christ vom Naturschutzbund, der uns allerlei Wichtiges über die Pflege und die Bedeutung der Kopfweiden näherbrachte. Und eh Manuela und ich uns versahen, schnitten wir mit Astschere und Handsäge Kopfweiden frei.  Lia hingegen besuchte das Panometer in Dresden, wo derzeit eine eindrucksvolle „Ausstellung“ über die Zerstörung Dresdens während des 2. Weltkriegs zu sehen war. Am Nachmittag hatte ihre Gruppe dann die Möglichkeit, mit einer Zeitzeugin über diese Zerstörung zu reden.

Giraffenherr Diko sagt Hallo.

Am Mittwoch wurde es nicht weniger aktiv. Vormittags besuchten wir das sogenannte Jugend-Öko-Haus am Großen Garten (auch eine FÖJ- Einsatzstelle) Es folgte eine super spannende Exkursion durch den Großen Garten und wir entdeckten dabei viel verschiedene Tiere und Pflanzen, die die Stadt ihr Zuhause nennen. Abermals hatten wir fachkundige  Anleitung von einem sehr netten Herren, dessen Namen ich mit nicht merken konnte. Am Nachmittag besuchten wir dann den Dresdner Zoo (auch eine FÖJ Einsatzstelle der Grünen Liga) und erhielten eine sehr schöne und lehrreiche Führung von einem der Biologen des Zoos. So konnten wir auch einmal eine Blick hinter die Kulissen werfen und sehen, wo die Zebras ihre Stallungen haben oder wie das Futter für die Tiere vorbereitet wird. Highlight war natürlich der Besuch des Giraffenhauses. Dank unserer exklusiven Führung konnten wir dorthin, wo normalerweise nur die die Tierpfleger Zutritt haben. Die Giraffen können dort nämlich ihren Hals durch eine Art Fenster stecken, damit Tierarzt und Co. sie untersuchen können. Aber Diko, der Herr im Giraffenhaus, nutzte die Möglichkeit, um sich unsere Gruppe aus der Nähe anzuschauen. Und plötzlich war der Kopf dieser fünf Meter großen Giraffe nur noch zwanzig Zentimeter von unseren Köpfen entfernt. Sehr beeindruckend. Nicht weniger beeindruckend fand Lia den Besuch der Dresdner Verkehrsbetriebe, wie sie uns am Abend erzählte. In der Zentrale der DVB hat ihre Gruppe ebenfalls eine interessante Führung bekommen und dabei so einiges über die Funktion und Koordination der unzähligen Busse und Straßenbahnen in Dresden gelernt.

Urban-Gardening in Dresden

Der Donnerstag begann wieder mit einer kleinen Wanderung. Frisch auf machten wir uns auf dem Weg zum „Hechtgrün“, einem der über zwanzig sogenannten „Urban Gardening“ Projekte in Dresden.  „Urban Gardening“ ist, wie ich finde, eine ziemlich coole Sache. Dort treffen sich alle möglichen Leute, die Lust auf Grün haben, in einem Gemeinschaftsgarten mitten in der Stadt und bauen gemeinsam alle möglichen Dinge an. Im Vordergrund steht nicht so sehr der Anbau von Gemüse und Co., sondern das Miteinander und der Austausch von Erfahrungen.  Dennoch wird die Stadt dadurch ein klein wenig grüner. Am Nachmittag beschäftigten wir uns mit dem „Müllproblem“ der Großstädte und diskutierten hitzig über mögliche Lösungen und deren Umsetzung.

Das Gruppenfoto… und schon ist die Woche rum.

Und eh man sich versah, war die Woche auch schon am Ende angelangt.  Freitagvormittag fand wie immer eine ausführliche Auswertung der Woche statt und im Anschluss informierten uns unsere FÖJ-Sprecher über allerlei Organisatorisches, wie zum Beispiel den bald anstehenden Landesaktionstag. Und nach dem traditionellen Gruppenfoto wurden wir ins Wochenende entlassen.

Eure FÖJlerin Madeline

Und wenn ihr jetzt auch Lust bekommen habt, euch in einer tollen Gruppe über Themen der Nachhaltigkeit auszutauschen und mal wieder Klassenfahrt-Feeling erleben wollt, dann schaut mal hier vorbei, die Grüne Liga sucht auch für das kommende FÖJ Jahr wieder viele motivierte junge Menschen.

Text: Madeline Singer     Fotos: Madeline Singer, Teamer der Grünen Liga

Einsatzstellenbericht aus dem Ingenieurbüro cdf Schallschutz

Schallschutz?! Was hat das denn mit Ökologie zu tun? Mit dieser Frage bin ich in mein FÖJ gestartet und kam schnell zu der Antwort: Sehr wenig. Der Schallschutz in Deutschland dreht sich fast nur um den Menschen und so liegen die Aufgaben dieser Einsatzstelle auch nur darin, den Menschen vor Lärm zu schützen.

Wem das „ökologisch“ im Freien Ökologischen Jahr allerdings nicht so wichtig ist, der hat hier gute Chancen, umfangreiche Einblicke in den abwechslungsreichen Alltag eines Ingenieurbüros zu erhalten. Dieser besteht nur zur Hälfte aus Büroarbeit. Die andere Seite sind Schallmessungen an Straßen, Flughäfen und Schienen, Orts- und Hausbegehungen.

Meine Kollegen sind freundlich und unkompliziert. Mit ihrer Hilfe ging es schnell, mich in meine Aufgaben einzufinden. In Orts- und Hausbegehungen helfe ich ihnen dabei, Daten für Berechnungen zu erfassen, durch die schlussendlich geklärt wird, wie stark die Menschen in der Nähe einer Lärmquelle vom Lärm betroffen sind und wie sie davor geschützt werden können.

Im Büro nehme ich dann die Weiterverarbeitung und Auswertung dieser Daten vor. Nicht immer habe ich etwas zu tun, gelangweilt habe ich mich trotzdem selten. Sowohl im Büro, als auch bei den Messungen gibt es viele verschiedene Aufgabenbereiche für mich und auch der Wechsel zwischen Ausflügen und Büroarbeit sorgt für eine abwechslungsreiche Arbeitszeit. Ich war durch das FÖJ schon in fast jedem Bundesland unterwegs, konnte viele kleinere und größere Ortschaften kennenlernen, sowie durch die Hausbegehungen einige Menschen in ihren Wohnungen besuchen.

Ich bin zufrieden mit meiner Arbeit in diesem Büro und kann es nur weiterempfehlen. Für technisch und wissenschaftlich Interessierte ist diese Einsatzstelle eine gute Möglichkeit, sich weiterzubilden und Einblicke in Ingenieursarbeiten zu erhaschen.

Du hast Lust bekommen auch für ein Jahr im Ingenieurbüro cdf Schallschutz zu arbeiten? Dann schaue mal hier vorbei. Die LANU sucht auch für das kommende FÖJ Jahr wieder motivierte, junge Leute.

-Tim Noack

Einsatzstellenbericht aus dem „Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung“

Hallo, mein Name ist Sophia!

Wie so Viele stand auch ich nach meinem Abitur vor der Frage: Wie geht es weiter? Für mich eine sehr schwere Frage, denn selbst nach 13 Jahren Schule wusste ich nicht was ich werden wollte. Mir war nur klar, dass es etwas mit Natur und Umwelt zu tun haben sollte. Letztendlich entschied ich mich gleich zu studieren. Ich zog nach Leipzig und nahm mein Studium auf. Doch wie sich kurze Zeit später herausstellte, hatte ich keinen Nerv mehr für Theorie und ich war nicht zufrieden mit dem Studiengang. Also musste eine Lösung her und ich entschied mich für ein FÖJ. Somit habe ich nochmal Zeit mich zu orientieren und kann mich gleichzeitig mit Umweltthemen beschäftigen.

Mein FÖJ absolviere ich am „Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv)“ in Leipzig. Für die Meisten klingt das erst einmal etwas komplex, aber es beschreibt eigentlich sehr gut, worum es an diesem Forschungsinstitut geht: um die Erarbeitung von wissenschaftlichen Grundlagen für einen nachhaltigen Umgang mit der Biodiversität unseres Planeten.
Das iDiv zählt zum Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und gliedert sich nochmal in einige Departments, die sich spezielle Forschungsschwerpunkte gesetzt haben. Das Department, an dem ich arbeite, beschäftigt sich mit Ökosystemleistungen (ÖSL). Biodiversität, also die Vielfalt des Lebens, spielt dabei eine zentrale Rolle, denn sie ist die Voraussetzung für ÖSL. Ökosysteme bieten eine Vielzahl an Leistungen an, hier ein paar Beispiele: sie sind Lebensraum und Nahrungsquelle, regulieren das Klima, sind natürliche Luftfilter und Kläranlagen oder bieten dem Menschen Erholung und fördern somit sein Wohlbefinden und seine Gesundheit. Ohne diese Leistungen könnten wir Menschen auf der Erde nicht leben. Und trotzdem gehen wir sehr leichtsinnig mit unserer Lebensgrundlage um. Das rasante Artensterben, das zurzeit stattfindet ist nur eine der vielen Folgen davon. Und das bedeutet wiederrum eine Abnahme der Biodiversität.
Durch die Forschung am iDiv soll deutlich gemacht werden, wie wertvoll dieses Naturkapital ist und wie schnell es verspielt werden kann. Die ForscherInnen, die hauptsächlich aus den Natur – und Sozialwissenschaften kommen, untersuchen in ausgewählten Landschaften (in Deutschland, Europa und rund um die Welt) wie man ÖSL dauerhaft sichern und in Wert setzen kann.

Jetzt komme ich aber zu meinen Tätigkeiten am Department ESS (Ecosystem Services). Diese spielen sich eigentlich nur im Büro, vor dem Computer ab. Wer hofft, den ganzen Tag draußen zu sein und nur körperlicher Arbeit nachzugehen, ist hier wohl falsch. Dafür sind all diejenigen an der richtigen Adresse, die gerne wissen möchten, was Forschung eigentlich beinhaltet und wie es an einem solchen Institut so zugeht. Jeden Mittwoch findet das sogenannte ‚Lab Meeting‘ statt. Hier trifft sich das ganze Department und jeder kann über seine aktuellen Projekte und Forschungen berichten. Also eine gute Gelegenheit mehr über die Forschungsarbeit zu erfahren. Das Meeting wird allerdings ausschließlich in Englisch abgehalten, das liegt daran, dass viele der Mitarbeiter aus dem Ausland kommen und daher kein Deutsch sprechen. Aus diesem Grund sind gute Englischkenntnisse von großem Vorteil.
Zu Beginn meines FÖJ’s hielten sich meine Aufgaben etwas in Grenzen, das lag wohl daran, dass ich die erste FÖJ-lerin am Department bin. Jedoch änderte sich das, nach Gesprächen mit den Einsatzstellenbetreuern, bei denen ich Wünsche äußern konnte, wo ich gerne mitarbeiten bzw. was mich interessieren würde. Dadurch kam ich auch zum Tagfalter-Monitoring Projekt des UFZ, bei dem ich dieses Jahr mitarbeiten darf. Ich werde also raus in die Natur kommen und Schmetterlinge auf festgelegten Flächen kartieren und an einem dazugehörigen Workshop teilnehmen.
Da viele Arbeiten am Computer ablaufen, kann ich mich auch dahingehend weiterbilden. Beispielsweise helfe ich bei der Bearbeitung einer Webseite, arbeite mit Excel und Geoinformationssystemen (GIS). Je nachdem welche Projekte gerade laufen, hat man auch die Möglichkeit an diesen mitzuarbeiten.
Meine Aufgaben waren also nicht im Vorfeld festgelegt, ich habe sie sozusagen selbst mitgestaltet.
Ich bin gespannt, was mich in der nächsten Hälfte meines ökologischen Jahres erwartet und hoffe, das Interesse des ein oder anderen zukünftigen FÖJ-lers für meine Einsatzstelle wecken zu können.

Du hast Lust bekommen auch für ein Jahr im Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung in Leipzig zu arbeiten? Dann schaue mal hier vorbei. Die LANU sucht auch für das kommende FÖJ Jahr wieder motivierte, junge Leute.

-Sophia Padelat

Einsatzstellenbericht aus dem „Sächsischen Nizza“

Hallo, ich bin Elisa!

… und da ich mich vor, während und nach meinem Abitur weder für einen Studiengang, noch für einen Ausbildungsberuf entscheiden konnte, landete ich schließlich im sogenannten „Sächsischen Nizza“:

Seit fast schon sechs Monaten wohne ich im schönen Dresden und arbeite auf dem Weingut Hoflößnitz in Radebeul, dem Zentrum der sächsischen Weinstraße, nur einen Steinwurf von der Landeshauptstadt entfernt. Warum ich mich genau für die Hoflößnitz entschieden habe, kann ich mittlerweile gar nicht mehr so genau sagen. Ich glaube, ich war in erster Linie einfach nur froh, eine Einsatzstelle gefunden zu haben, die sofort einen guten Eindruck bei mir hinterlassen hat. Erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass sich das Weingut durch den in Sachsen einmaligen ökologischen Weinbau auszeichnet und seit 2013 als FÖJ-Einsatzstelle gilt. Und so kam es dann, dass ich im vergangenen September mit der Arbeit im Weinberg begonnen habe, besser gesagt mit DER Arbeit, der Lese:

Die Weinlese gilt nicht ohne Grund als Höhepunkt des gesamten Weinzyklus. Während dieser Zeit, ungefähr von September bis Oktober/ November, stellt sich heraus, wie erfolgreich die bisher geleistete Arbeit der Winzer wirklich war. So wurden wir Freiwilligen ins kalte Wasser geworfen und starteten unser FÖJ mit einer wirklich kräftezehrenden Zeit.

Elisa (re) und Servane (li)

Weinfest

Apropos Wir: Ich habe das große Glück mein Jahr auf dem Weingut zusammen mit einer weiteren Freiwilligen zu verbringen. Servane ist 23 Jahre alt, kommt aus Frankreich und ist im anstrengenden Winzeralltag meine Rettung! Wir haben uns mit der Zeit vom unerfahrenen Anfänger-Duo zu einem meisterhaft bilingualen Team entwickelt. Gemeinsam haben wir auch schon mehrere Festlichkeiten auf dem Weingut unterstützt, darunter das alljährliche Weinfest im Oktober und der Weihnachtsmarkt, der ebenso beliebt ist.

Alles in Allem kann ich bereits auf eine gute FÖJ-Zeit zurückblicken, die mir zwar schon vieles abverlangt hat und abverlangt, aber auch einiges gelehrt hat! Dennoch muss ich zugeben, dass ich mich schon auf das Ende freue, da ich studieren möchte und demnach die Karten für mich wieder ganz neu gemischt werden. Aber natürlich freue ich mich auch auf die kommenden Sommermonate, die bevorstehenden Seminare und die neuen Erfahrungen, die es noch zu sammeln gilt. Ich bereue meine Entscheidung, ein FÖJ zu leisten, auf keinen Fall und kann es wirklich all denen empfehlen, die einfach mal Luft holen wollen und sich die Zeit nehmen möchten, sich beruflich und persönlich neu zu orientieren. In diesem Sinn wünsche ich meinem FÖJ-Jahrgang eine tolle zweite Hälfte und Alles Gute für die eigenen Ziele! 🙂

Du hast Lust bekommen auch für ein Jahr auf dem Weingut Hoflößnitz in Radebeul zu arbeiten? Dann schaue mal hier vorbei. Die LANU sucht auch für das kommende FÖJ Jahr wieder motivierte junge Leute.

Text und Fotos: Elisa Matthes (Träger: LANU)

„Wir haben es satt“ Demo Berlin

Am 20.01.2018 fand in Berlin die „Wir haben es satt“ Demo gegen die Agrarindustrie statt.

Sammelplatz vor dem Brandenburger Tor

Auch wir sächsischen FÖJler waren unter den mehr als 70 Ökis aus der ganzen Bundesrepuplik im Jugendblock der Demo vertreten. Mit Parolen wie „kein Glyphosat auf mein Salat“, oder “ Say it loud, day it here- Umweltschutz für Mensch und Tier“  und

Maurice, Johanna und Marie vom Träger der URANIA e.V.

einem schönen Konzert mit Kochtopf und Löffel,  haben wir uns mit den anderen 33.000 Menschen stark gemacht für eine Agrarwende und gegen Insektensterben, Massentierhaltung und Landgrabbing.

Die Demo begann am Hauptbahnhof. Dort fand zuerst die Treckerparade mit 160 Traktoren von Landwirten aus ganz Deutschland statt. Die Bauern hatten ihr Gefährte geschmückt und mit vielen verschiedenen Parolen versehen. Auf die Parade folgte dann der Demozug. Er wurde vom Jugendblock angeführt, in dem auch wir FÖJler vertreten waren und gefolgt vom normalen Block, in dem der BUND, die NAJU, Slowfood Deutschland, der Tierschutzbund und viele andere Organisationen vertreten waren.

Vorbei am Reichstag

Durch ganz Berlin vorbei an verschiedenen Ministerien und dem Reichstag ging die Demo dann bis hin zum Brandenburger Tor. Dort war eine Bühne aufgebaut, auf der erst eine Band den Einzug der Demonstranten begleitete und danach noch einige Reden durch verschiedene Umwelt- und Tierschutzorganisationen gehalten wurden. Außerdem gab es eine Gemüsesuppe aus dem Gemüse, welches am Vorabend in der Schnippeldisko, welche durch Slowfood Deutschland organisiert wurde, kleingeschnipselt wurde.

Danach haben wir FÖJler uns noch zum Gruppenfoto zusammengefunden, und dann war der Tag auch schon wieder vorbei und jeder fuhr nach Hause oder übernachtete noch einmal in Berlin, denn es wurde auch ein Couchsurfing durch die Berliner FÖJler angeboten.

Gruppenfoto 😀

Adventskleidertausch der BUNDJugend in Dresden

Am 17.12.2017  fand in den Räumlichkeiten der Greenpeace Jugendgruppe Dresden ein Adventskleidertausch der BUNDJugend statt.

Viele schöne Klamotten, die getauscht werden wollen

Bei leichtem Schneefall kamen viele Mädels aber auch einige Jungs, und nutzen die

Möglichkeit, sich vor Weihnachten noch einmal kostenfrei einzukleiden und den eigenen Kleiderschrank gleichzeitig auch etwas auszusortieren.  Auch einige unserer FÖJler waren mit dabei.

Bei dem Tausch lief es so ab, dass jeder ein paar Sachen mitgebracht hat und sich dann so viele er wollte wieder mitnehmen konnte. Das Beste an der ganzen Sache war, dass immer wenn jemand Neues hinzukam, es wieder neue „Ware“ gab, die man dann wieder nach schönen Sachen durchstöbern konnte. Die Organisatoren hatten auch für leibliches Wohl gesorgt, denn es gab ein kleines Buffet mit Glühwein, Tee, Keksen und kleinen herzhaften Sachen.

So viele leckere Sachen 🙂

Insgesamt war der Nachmittag eine runde Sache, die in gemütlicher Atmosphäre stattfand.

Der Sinn hinter dem ganzen war, dass doch irgendwie jeder  ab und zu mal ein paar Anziehsachen hat, als man tragen kann und was neues doch auch ab und zu mal schön ist.
Um dies möglichst nachhaltig zu gestalten, hat Greenpeace mit dem Kleidertausch einen Ort geschaffen, an dem man an neue Klamotten kommt, ohne die Umwelt und Menschen auszubeuten.

Die neue Pusteblume ist da!

Die FÖJ-Bundessprecher 2016/17 haben die aktuelle Ausgabe der FÖJ-Zeitschrift herausgegeben. Die Themen reichen von Berichten über Ökiglück (Einsatzstellentausch) über Einsatzstellenberichte, Amphibienschutz und wertvolle Momente im FÖJ-Alltag zu Gedanken über bewußtes Leben oder Zoos.

Reinlesen lohnt sich auf jeden Fall unter: Pusteblume 2017

FÖJ-Sprecherhandbuch aktualisiert

Lena-Marie Hütter, FÖJ-Gruppensprecherin der Sächsischen Umweltakademie der URANIA e.V. 2016/17 hat sich als Projektaufgabe der Überarbeitung des FÖJ-Sprecherhandbuches gewidmet. Dieses wurde 2012/13 von den damaligen Bundessprechern erstellt und dient als Leitfaden für die Sprecherarbeit im FÖJ auf Landes- und Bundesebene.

Die aktualisierte Version befindet sich hier: SprecherInnenleitfaden 2017.