Es hat leider ein wenig gedauert, aber jetzt ist er hier: Der Bericht der BDK, die Anfang November in Hannover stattfand. Vielen Dank an Cornelia für den Bericht, und es werden bald noch weitere Fotos eingefügt. Ich wünsche Euch viel Spaß beim lesen und natürlich ein schönes Wochenende 🙂
Euer Martin
Am Freitag dem 31.10.14 hieß es für uns Landessprecher Nicole, Kevin und Cornelia ganz früh aufstehen. Grund dafür: die Bundesdelegiertenkonferenz (BDK) in Hannover. Die BDK ist das Treffen der Vertreter aller Bundesländer, bei der unter anderem die fünfBundessprecher gewählt und Arbeitskreise gebildet werden.
Sitzkreis in der Innenstadt von Hannover
Um halb acht haben wir drei uns in Leipzig getroffen und dann erstmal gemeinsam gefrühstückt, bevor es um halb neun weiter ging. Nach einer lustigen Zugfahrt kamen wir kurz vor dem Mittagessen am Naturfreundehaus an. Trotz Großstadt waren wir mitten in der Natur (in einer Kleingartenkolonie). Also genau passend für eine FÖJ-Gruppe. Zuerst musste natürlich der Papierkram erledigt werden, also auf allen möglichen Zetteln unterschreiben und Name und Adresse angeben.
Beim Mittagessen kamen wir dann mit den ersten Leuten so richtig ins Gespräch und haben uns mit den Sprechern aus anderen Bundesländern ausgetauscht.
Danach ging dann das Programm los. Die alten Bundessprecher Marielle, Jamila, Torben, Basti und Marvin und die Trägervertreter Britta und Theresa begrüßten uns und stellten den Tagesablauf vor. Zuerst gab es selbstverständlich die obligatorischen Kennenlern- und Lockermachspiele. Dann hat uns Theresa einiges zum Sprecherwesen erklärt. Zum Beispiel die Aufgaben von uns Sprechern, für was die BDK gut ist und – ganz wichtig – dass das Sprechersystem keine Hierarchie ist.
Für die Vorstellung der Bundesländer sollte jeder Sprecher eine Kopie eines Fotos/Gemäldes/Bildes mitbringen, welche wir dann wie auf einer Landkarte an einer Pinnwand angebracht haben. Jeder hat zu seinem Bundesland natürlich auch was erzählt. Wir etwa, dass es in Sachsen zehn Träger und ca. 330 Freiwillige gibt und soweit eigentlich alles super läuft.
Nach der Kaffeepause hat Dirk, der Vorsitzende des Bundesarbeitskreises FÖJ, einen super Vortrag zum Thema „Idee des FÖJ & Teamwork/Kommunikationstypen“ gehalten. Dabei haben wir erfahren, dass der Grundgedanke der Gründer des FÖJ war, die Welt zu retten. Ziemlich großes Ziel, dass eigentlich ja jeder haben sollte – aber wie man sieht leider nicht jeder hat. Um als Team richtig miteinander arbeiten zu lernen und innerhalb der Gruppe eine Rolle zu finden haben wir ein Problemlösungsspiel gemacht. Wir hatten ein ganz langes Seil, das zu einem Kreis gelegt war und sollten ihn so oft halbieren, dass er möglichst klein wird, wir aber alle hineinpassen. Irgendwann haben wir dann festgestellt, dass wir ja nicht unbedingt drinnen stehen müssen, sondern auch alle nur einen Finger reinhalten können. Bei der anschließenden Besprechung sollten wir uns selber den Rollen Leiter, Ideengeber, Macher und Beobachter zuordnen. Darauf aufbauend haben wir dann unsere zukünftige Zusammenarbeit auf Bundesebene im FÖJ angesprochen.
Beim Abendessen waren dann alle entspannter. Wir kannten uns dann schon alle etwas. Erstaunlicherweise fiel es uns trotz der großen Gruppe relativ leicht uns die Namen zu merken.
Weiter ging es im Programm mit der Vorstellung der Arbeitskreise (AK) des Vorgängerjahrgangs. Darauf folgend haben wir ein Brainstorming gemacht, was für Ideen wir für’s FÖJ haben und mit welchen Themen wir uns das Jahr über beschäftigen wollen. Diese Stichpunkte haben wir dann zu Gruppen zusammengefasst und ein World Café gemacht. Wir haben uns also alle erst einmal ein Thema, das uns besonders interessiert hat ausgesucht und mit den anderen aus der Gruppe darüber diskutiert und Ideen und Lösungsvorschläge aufgeschrieben.
Den weiteren Abend haben wir dann im Gruppenraum bei netten Gesprächen verbracht.
Der Samstag begann natürlich mit einem leckeren Frühstück, bevor wir dann am World Café weitergearbeitet haben. Hier konnten wir jetzt die Gruppen tauschen und bei anderen Themen mitreden und Ideen einbringen.
Danach hat Britta uns erklärt, welche politischen Akteure mit dem FÖJ etwas zu tun haben und was sie machen. Und vor allem mit welchen Fragen und Anliegen wir uns an welche Stelle wenden müssen. Auch welche Möglichkeiten der Vernetzung die Träger, sowohl untereinander, als auch mit anderen Akteuren des FÖJ (z.B. den Teilnehmern, aber auch Geldgebern) haben. Natürlich wurde auch unser Sprechersystem noch einmal angesprochen. Außerdem wurde uns erklärt, wie wir auf politischer Ebene am besten vorgehen sollten. Nämlich erst beobachten und verstehen und dann handeln.
Die alten Bundessprecher haben uns dann noch erzählt, wie ihr Jahr so abgelaufen ist. An welchen Terminen (Treffen mit Politikern, Trägerverbänden, Sprechertreffen) sie teilgenommen haben und welche Aktionen es bundesweit im FÖJ gab. Z.B. gab es neben dem Bundesaktionstag (BAT) zum Thema „Stop TTIP“ noch einen einheitlichen Landesaktionstag und eine Meeresmüllsammelaktion in St. Peter-Ording.
Dann gab es eine kleine Erläuterung, wie die Wahl der Bundessprecher laufen wird und wir konnten erste Vorschläge mit kurzer Begründung abgeben. Wir drei wollten uns aber lieber auf unsere ja jetzt schon genügenden Aufgaben konzentrieren und haben uns nicht aufstellen lassen.
Natürlich waren wir nach so viel Input alle hungrig und haben uns mit Freuden auf das Mittagessen gestürzt. Draußen an der frischen Luft wurde ein Gruppenfoto gemacht, was echt lustig war („Und jetzt alle Springen!“ – und was machen die, die sitzen?). Dann mussten wir leider schon wieder rein, wo Marvin uns etwas zu den Medien erzählt hat, die es für das FÖJ auf Bundesebene sowie für uns Sprecher gibt. Wir haben jeder eine eigene FÖJ-Mailadresse bekommen. Es gibt ein Forum (forum.foej.net) für alle FÖJler indem sich ausgetauscht und diskutiert werden kann und Ökiglück-Tauschpartner gefunden werden können. Neben einem Facebook- (facebook.de/foej.bundesweit) und einem Twitter-Account (twitter.com/foej) gibt es noch einen Blog (foej.net), auf dem regelmäßig über alles rund ums FÖJ berichtet werden kann.
Bei der darauffolgenden Vorstellung der Ergebnisse des World Cafés sind wir ziemlich schnell abgeschweift und es gab eine ewig lange Diskussion darüber, wie wir Bundesdelegierte in Kontakt bleiben wollen. Also welches Medium – Mail, Facebook, Whatsapp – wir dafür nutzen wollen. Außerdem haben wir dabei beschlossen, dass wir einen monatlichen Newsletter machen wollen, damit wir alle auf den neuesten Stand der AK´s gebracht werden.
Das wichtigste an diesem Tag war wohl die Bundessprecherwahl, die am Nachmittag stattfand. Kurzerhand haben wir uns gegen das uns zuerst vorgeschlagene Wahlverfahren entschieden und nach einem längeren Verfahren mit mehr Demokratie gewählt. Es gab also fünf Durchgänge. Nach jedem Durchgang haben wir erfahren, wer Bundessprecher ist und konnten so besser ein gut passendes Team zusammenstellen. Unsere neuen Bundessprecher sind Anna, Lotta, Jona, Johannes und Marvin.
Der Abend war, außer für die Bundessprecher, die eine Einführung in ihr Amt bekommen haben, frei und es wurden schon erste Ideen für den Bundesaktionstag (BAT) gesammelt. Außerdem war es für einige eine seehr lange Nacht mit seehr wenig bis gar keinem Schlaf.
Am Sonntagmorgen war dann nur noch die Bildung der Arbeitskreise und dann hatten wir es auch schon fast geschafft mit dem offiziellen Teil. In unserem Jahrgang gibt es acht AK´s (IT, BAT, Pusteblume, Politik, Öffentlichkeitsarbeit, FSJ/BFD Vernetzung, FÖJ international, FÖJ Interessen), daneben noch einen Ideenpool und die Newsletterbeauftragten. Wir haben uns in die AK´s eingeteilt und zusammengesetzt um Ideen und Probleme zu diskutieren und zu klären, wie wir uns Vernetzen wollen.
Danach folgte die Vorstellung des FÖJ aktiv e.V. Dies ist ein gemeinnütziger Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat ehemalige und aktuelle FÖJler zusammenzubringen. Außerdem kann der Verein bei Veranstaltungen und Projekten der FÖJler als juristische Person auftreten und diese auch mitfinanzieren. Hier haben wir auch erfahren, wo man die FÖJ Pullover und T-Shirts bekommt (Kultur-auf-Knopfdruck.de). Die Jahreshauptversammlung des Vereins fand dann anschließend statt. Leider waren nur eine Hand voll Ehemalige da. Es wurde ein neuer Vorstand gewählt und Kassenprüfer ernannt.
Dann gab es Mittagessen und wir konnten endlich los. Aber nicht nach Hause. Wir drei sind noch mit einigen anderen (unter anderem Andrea, die in Hannover wohnt) in die Innenstadt. Verkaufsoffener Sonntag und ein Laternenfest. Also kleine Stände in den Straßen, Musiktruck und haufenweiße Leute. Und was haben wir gemacht? Wir haben uns einfach mitten auf die Kreuzung in der Fußgängerzone in einen Kreis gesetzt und gequatscht.
Nach kurzer Zeit kam sogar ein Polizist auf uns zu. Leider wollte er sich nicht zu uns setzen. Nach und nach haben sich immer mehr Leute verabschiedet und wir haben uns dann doch ein etwas ruhigeres Plätzchen gesucht. Um halb fünf sind dann auch wir drei erschöpft in den Zug gestiegen und nach Hause gefahren.
Insgesamt also ein langes, aber sehr schönes Wochenende an dem wir viele nette Leute kennen gelernt, aber auch viel Arbeit mitgebracht haben.