Im Land von Grizzlies und Urwaldriesen – Wildnisschutz in Westkanada

Hier mal ein Beitrag einer FÖJlerin der Landestiftung für Natur und Umwelt. Ihre Einsatzstelle ist wilderness international und ihre Seminargruppe hat die Patenschaft für ein Stück kanadischen Regenwald übernommen. Unten findet ihr den Link mit den genauen Koordinaten und der Urkunde.

Jahrtausende alte Bäume, die hoch in den Himmel ragen. Lachsfischende Bären. Kreisende Adler. Das sind Eindrücke aus dem temperierten Regenwald an der kanadischen Westküste. Dort gibt es sie noch: wilde Natur mit riesiger Artenvielfalt. Diese Wildnis konnten ich und 7 weitere Schülern im Sommer 2014 erkunden. Als Teilnehmer der Umweltbotschafterexpedition von Wilderness International haben wir weitab von der Zivilisation gezeltet, uns in den Rhythmus der Natur eingefügt, sie intensiv wahrgenommen und erforscht. Noch immer bewegen mich diese Erlebnisse und so mache ich jetzt ein FÖJ bei Wilderness International, um den temperierten Regenwald in Kanada zu schützen. Dieses einzigartige Ökosystem ist stark bedroht: obwohl Kanada ein hoch entwickeltes Land ist, wurden bereits mehr als 80% des temperierten Regenwaldes an Forstkonzerne verpachtet. Riesige Kahlschlagsflächen zeichnen das Land. Das hat natürlich nicht nur fatale Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierarten dieses Ökosystems, sondern auch auf uns Menschen. Die Regenwaldbäume Kanadas können weltweit am meisten CO2 speichern und wirken damit dem Klimawandel entscheidend entgegen.

Um die letzten Wildnisgebiete für alle zukünftigen Generationen zu bewahren, kauft Wilderness International temperierten Regenwald und schützt ihn per Grundbucheintrag langfristig und rechtssicher. Jeder kann dazu beitragen: Einzelpersonen oder Firmen können eine Patenschaft über ein Wildnisgebiet übernehmen und erhalten dafür eine Urkunde mit persönlichen Geokoordinaten. Schüler können am Wildnislauf, einem Sponsorenlauf zum Schutz des temperierten Regenwaldes, teilnehmen und auch Menschen anderer Altersgruppen haben die Möglichkeit, für den Wildnisschutz zu rennen – bei der Wilderness Teamchallenge, die in diesem Jahr am 24. Juni in Dresden stattfinden wird. Beim letzten FÖJ-Seminar haben wir als Gruppe der LaNU überlegt, wie wir uns aktiv für den Klimaschutz einsetzten können und uns dazu entschieden, gemeinsam eine Wildnispatenschaft zu übernehmen. So konnten wir 64qm temperierten Regenwald (entspricht einer Spende von 50 €) im Toba Tal für immer vor der irreversiblen Zerstörung schützen und den Lebensraum von zahlreichen Tier- und Pflanzenarten bewahren. Wenn Ihr Fragen habt oder Euch selbst engagieren möchtet, könnt Ihr Wilderness International gerne via Mail oder Facebook kontaktieren.

Unsere Webseite findet ihr unter: www.wilderness-international.org

 

 

 

FÖJ Landessprecher auf dem Fachtag für Freiwilligendienste in Sachsen

Eure Landessprecher in Sachsen waren vorige Woche MittwIMG-20160527-WA0014och (18. Mai 2016) auf dem Fachtag für Freiwilligendienste in Sachsen dabei! „Freiwilligendienste in Bewegung“ war der Titel und der Fachtag wurde von der Fachstelle engagiert dabei von der JUST (Jugendstiftung Sachsen) organisiert. Teilnehmer des Fachtags waren die Sprecher der Jugendfreiwilligendienste FÖJ und FSJ, Einsatzstellenvertreter, Träger, Vertreter der Politik und Interessenten.

Herr Beyer vom Sächsischen Ministerium für Soziales und Verbraucherschutz hat uns in die Thematik FWD in Bewegung eingeleitet und sich viel mit uns ausgetauscht an diesem Tag.IMG-20160527-WA0013

IMG-20160527-WA0012Es gab zu Beginn zwei Impulsreferate. Dr. Jörn Fischer, von der Voluntaris (Zeitschrift für Freiwilligendienste) sprach über Trends und Themen in den Freiwilligendiensten und machte dabei Abstecher in die Wissenschaft. Nach ihm entführte uns Dr. Gabriele Schambach vom Sinus-Institut in das Gebiet der kürzlich erschienen Studie „Wie ticken Jugendliche 2016?“. Hierbei drehte es sich um die Fragen, wie Jugendliche ihren Alltag leben und erleben, was Sinn für die stiftet und welche Rolle Mobilität, Nachhaltigkeit und digitale Medien für sie haben. Die Schlussfolgerung der Studie war eine Kategorisierung der Jugendlichen. Wir durften Songbeispiele hören, erfahren, was der Sinn des Lebens für die Jugendlichen ist usw. und nach diesen Kategorien wurden die Jugendlichen in verschiedene Schubladen gesteckt. IMG-20160527-WA0011Wir sind demnach alle einer Kategorie zuzuordnen. Da gab es die Konservativ-Bürgerlichen, Materialistische-Hedonisten, Experimentalistische-Hedonisten, Adaptiv-Pragmatische, Expeditive, Sozialökonomische und Prekäre Jugendliche… Wir hatten ein wenig damit zu kämpfen die Vorteile in der Studie zu sehen. Logisch, man überlegt, wie man am besten an Jugendliche herantritt heutzutage, um sie zum Engagement zu bewegen. Am besten gelingt das, wenn man sie versteht und auf ihre Bedürfnisse eingeht. Wir finden jedoch, dass die Einteilung in Kategorien ein absurder Tick unserer Gesellschaft ist, mit welcher man sehr vorsichtig umgehen sollte. Der Zweck, welchen die Studie erfüllen soll, sehen wir im Verhältnis zum Aufwand als nicht sinnvoll. Interessant war es trotzdem!

Nach einer Diskussionsrunde und dem Mittagessen mit Zeit für Gespräche begann die Workshophase. Es gab 6 Workshops:

  1. FREIWILLIG. DABEI. BLEIBEN? Brücke zwischen Freiwilligendienst und Ehrenamt und weiterführendem Engagement
  2. Wir mischen uns ein! Beteiligung und aktive Mitgestaltung der Freiwilligen an den Bildungsseminaren
  3. Nicht Sie, sondern Du! Interkulturelle Kommunikation und Missverständnisse mit ausländischen Freiwilligen
  4. „Mehr“wert einer gelingenden Partnerschaft! Best Practice Beispiele und erprobte Instrumente der Zusammenarbeit zwischen Trägern und Einsatzstellen
  5. Freiwilligendienste in der Flüchtlingsarbeit! Praxis von Freiwilligen in der Flüchtlingshilfe und Anforderungen an Träger und Einsatzstellen
  6. Wie ticken Jugendliche 2016? Hier wurde weiter über die Sinus-Studie diskutiert

Wir haben die Workshops sehr genossen und hätten hier gerne noch mehr Zeit zur Verfügung gehabt. Es wurde viel diskutiert, wir haben uns einige Anregungen mitgenommen und viel von uns erzählen können. Am Ende haben wir noch die Ergebnisse aus den Workshops präsentiert.IMG-20160527-WA0015

Es war ein erfolgreicher Tag und wir bedanken uns nochmals für die Einladung, das tolle Programm und die kulinarische Versorgung!

Pauline, Richard und Martijn

 

Nur ein Held fährt aufs Feld

Mein Name ist Ida GBlog Berichtwendolin und ich komme aus Chemnitz. Mein neues Leben in Limbach-Oberfrohna ist nur ein paar Minuten Autofahrt entfernt. Der Guidohof ist ein Demeter zertifizierter Betrieb und ich arbeite in der Landwirtschaft.

Unter der Woche habe ich ein kleines Zimmer bekommen und teile mir Küche und Bad mit den Praktikanten und Lehrlingen. Das ist auf jeden Fall Gewöhnugssache, da man selten das Gefühl hat, völlig für sich zu sein. Nicht nur mein Umfeld, sondern auch vieles in meiner Lebensweise hat sich verändert durch die Arbeit in meiner Einsatzstelle und die Seminare.

 

Vor dem FÖJ ging ich 12 Jahre in die Schule, wo ich meinen Realschulabschluss und danach die Fachhochschulreife in Gesundheit und Soziales erreichte. Kurz vor den letzten Prüfungen stand ich jedoch auf ein Mal da und bekam Panik und Druck von allen Seiten. Was willst du eigentlich machen? Was macht dir Spaß? Was fängst du mit deinem Leben an? Das Einzige, was ich wusste war, dass ich nicht Nichts machen will, aber diese Information brachte mich nicht viel weiter. Ich holte mir also Hilfe und meine „Beraterin“ erwähnte eher beiläufig, als beabsichtigt den Guidohof. Von da an merkte ich, dass es mich immer mehr nach draußen zieht. Ich lechzte nach körperlicher Arbeit, den ganzen Tag an der frischen Luft und in der Natur zu sein und mit dem Sonnenaufgang in den Tag zu starten.

Blog Bericht 5Nach 2 Probetagen war für mich klar, dass ich genau hier hin will und zum Glück wollte der Guidohof mich auch. Der Hof hat 30 Festangestellte, da er eine Ökokiste anbietet und dementsprechend Packer, Fahrer und Leute fürs Büro braucht. Sogar das Brot wird hier selbst gebacken. Das Gemüse bekommt die Ökokiste vorwiegend von uns (der Landwirtschaft), 2 Großhändlern und mehreren kleinen regionalen Anbietern geliefert. Die Aufgaben sind klar verteilt, aber irgendwie arbeiten trotzdem alle miteinander zusammen und helfen sich, wenn in der einen Gruppe mal Not am Mann ist. So kann es auch mal vorkommen, dass ich früh halb 5 in der Bäckerei stehe und aushelfe. Dadurch bleibt die Arbeit sehr vielfältig. Hier kennen sich alle untereinander und es wird immer darauf geachtet, dass der Betrieb gut zusammenhält.Blog Bericht 6 Zum Beispiel wird jeden Mittag gekocht und die Landwirtschaft und das Büro treffen sich dann zum gemeinsamen Essen. In der Landwirtschaft sind wir momentan 2 Festangestellte, 2 ehemalige Lehrlinge, die beide übernommen wurden, 1 Lehrling im 2. Ausbildungsjahr und 2 Lehrlinge, die gerade angefangen haben. Alle Lehrlinge machen die freie Ausbildung im biologisch-dynamischen Landbau. Für mich ist das super, weil ich zusätzlich noch sehr viel lernen kann und weiß, dass ich nicht die Einzige bin, die auf viele neue Dinge stößt. Je nach Jahreszeit treffen wir uns jeden Morgen um 6 oder 7 Uhr zur Besprechung und verteilen die Aufgaben, wie z. B. wer was erntet, das Lagergemüse wäscht oder die Kartoffeln sortiert. Nach der Frühstückspause und der Mittagspause finden weitere Besprechungen statt, damit auch jeder etwas zu tun hat und über die Aufgaben der Anderen bescheid weiß. Blog Bericht 4Zurzeit sind wir mit der Anzucht beschäftigt und pflanzen fleißig in unsere Gewächshäuser, was zu pflanzen geht. In der kälteren Jahreszeit gibt es für uns natürlich nicht so viel zu tun, da kann einem schon auch Mal ein bisschen langweilig werden. Deswegen beteilige ich mich seit wenigen Wochen an dem FÖJ Blog Sachsen. Außerdem möchte ich das gerne als Ansporn nutzen, mich tiefer mit ökologischen Themen auseinanderzusetzen. Ein aktuelles Thema, an dem ich arbeite, ist z.B. der Komposttee. Dauerhaft interessiert mich jedoch vorwiegend, wie ich mein neues Wissen auch in meinem Leben umsetzen kann, denn wie kann ich mit gutem Gewissen in H&M oder New Yorker Klamotten kaufen, wenn ich den Hintergrund der Produktion kenne? Wie kann ich hochgezüchtetes und mit Chemikalien gespritztes Gemüse und Obst essen, wenn ich weiß, dass es meinem Körper und der Umwelt nicht gut tut? Für mich läuft alles darauf hinaus, meinen Luxus zurückzuschrauben, denn bewusst zu leben, ist nicht immer billig, aber möglich. Bis jetzt war das FÖJ eine hervorragende Entscheidung, denn ich bin auf dem Hof sehr glücklich und habe viele neue Menschen in mein Herz geschlossen. Jedem, der etwas in die Richtung machen will, kann ich nur empfehlen, sich den Guidohof anzuschauen. Die Truppe ist wundervoll und momentan ist es richtig spannend, weil viele neue Dinge entstehen und noch kommen werden. Wer sich näher interessiert, kann sich natürlich gerne bei mir melden.

Liebste Grüße Gwendolin!

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Anlegung eines Gemeinschaftsgartens im Dresdner Alaunpark

Am Donnerstag, den 24.3. 2016 unterstützen die 40 FÖJler der Sächsischen Umweltakademie der URANIA den Stadtgärten e.V. bei  der  Anlegung eines Gemeinschaftsgartens im Rahmen des Landesaktionstages. Die Idee dabei war gemeinsam eine kleine Oase im Herzen der Neustadt zu schaffen, um so die Biodiversität im städtischen Raum zu steigern.

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Urania2Als wir ankamen war von einem Stadtgarten wenig zu sehen, nur eine Markierung auf dem Boden und umgegrabene Erde mutmaßten wo der Garten entstehen soll. Wir teilten uns vorab in Gruppen, um unsere Aufgaben effektiv zu bewältigen. Und so stellten wir im Laufe des Tages zwei begrünbares Tipis auf, legten einen Weg an, bauten eine Kräuterspirale, pflanzten Hecken, legten Hochbeete an und betreuten einen Infostand.

 

 

 

UraniaAm Infostand konnten  Passanten und Schaulustige sich über den Stadtgarten und das FÖJ informieren.

Die Anlegung eines Stadtgartens, zu dem alle Zutritt haben und man seine Lebensmittel selbst anbauen kann, hat die Aufmerksamkeit vieler Anwohner auf sich gezogen und gegen späten Nachmittag halfen noch andere Leute mit. Darunter auch Menschen mit Migrationshintergrund.

 

Schließlich ist es auch ein Anliegen unserer Aktion Menschen durch das gemeinsame Gärtnern zusammen zu bringen

– Carolin Rautenberg, FÖJ Sprecherin

 

 

Der Landesaktionstag im FÖJ 2015/2016 des Internationalen Bundes Löbau

Waldaufräumarbeiten im Sachsenforst Stannewisch

Am Mittwoch, den 23. März 2016 fand unser Landesaktionstag im Freiwilligen Ökologischen Jahr in Sachsen statt. Nach einem sehr erfolgreichen Seminar im Waldschulheim Stannewisch bei Niesky Anfang März diesen Jahres hatten wir uns überlegt, genau dort unseren Landesaktionstag stattfinden zu lassen. Vielleicht kurz zur Erklärung: Der Landesaktionstag im FÖJ ist ein Tag, an dem alle FÖJler landesweit Aktionen starten, um auf das Freiwillige Ökologische Jahr aufmerksam zu machen, ökologische Brennpunkte zu besprechen, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben oder wie wir direkt vor Ort in der Natur bei anstehenden Arbeiten zu helfen.

IMG_6673Unser Tag stand unter dem großen Thema „Waldarbeit“. Pünktlich starteten wir bei einem Mix aus Sonne und Wolken und Temperaturen um die 5°C mit unseren Aufgaben. Förster und Waldarbeiter versorgten uns mit Arbeitsjacken, Helmen und Arbeitshandschuhen und in einem Handwagen zogen wir unser Werkzeug hinter uns her. Unsere erste Amtshandlung war das Anbringen von Nistkästen, welche wir im letzten Seminar selbst hergestellt hatten.

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Nachdem dies erledigt war, teilten wir uns in kleinere Gruppen von 3-4 Freiwilligen auf, um uns der nächsten Herausforderung zu stellen: Wie schon im Seminar standen Baumfällarbeiten im IMG_6684Wildtiergehege auf dem Programm, allerdings nicht mit Kettensäge und schweren Maschinen, sondern ökologisch ohne Lärm und Abgasen mit der Handsäge und eigener Muskelkraft. Es sollten verwachsene, schwache Kiefern gefällt, in 2 m lange Stücke zersägt und diese Stücke zu einem Haufen am Zaun aufgeschichtet werden. Schnell fand sich ein Foto- und Kamerateam und die Arbeiten konnten beginnen. Es wurde gesägt, geschwitzt und geflucht und des Öfteren hallte ein „Achtung, Baum fällt!“ durch den Kiefernwald, gefolgt von einem Krachen und Jubelrufen. IMG_6714Vier von uns Freiwilligen hatten außerdem die Ehre, zusätzlich zu den anderen Bäumen eine halb über den Zaun ragende Kiefer mithilfe von Seilzügen in die richtige Richtung zu ziehen und dann durch eine schmale Schneise zwischen anderen Bäumen hindurch zu fällen. Das schwierige Vorhaben gelang und wurde per Kamera dokumentarisch festgehalten.

Nach erledigter Arbeit endete unser Arbeitseinsatz in Stannewisch mit einer kurzen Auswertung. Anschließend machten sich alle Freiwilligen mit öffentlichen Verkehrsmitteln wieder auf den Weg nach Hause.

Trotz der körperlich recht anstrengenden Arbeit hatten wir auch an diesem Tag wieder sehr viel Spaß im Wald und die Zeit verging wie im Flug. Zum wiederholten Mal konnten wir beweisen, dass Waldarbeit nicht zwingend „Männersache“ ist! J

Abschließend möchten wir uns herzlich bei Herrn Eichler für die Bewirtung und seinen Einsatz bedanken.IMG_6669

 

Die „Ökis“ vom IB Löbau