Einsatzstellenbericht aus dem Ingenieurbüro cdf Schallschutz

Schallschutz?! Was hat das denn mit Ökologie zu tun? Mit dieser Frage bin ich in mein FÖJ gestartet und kam schnell zu der Antwort: Sehr wenig. Der Schallschutz in Deutschland dreht sich fast nur um den Menschen und so liegen die Aufgaben dieser Einsatzstelle auch nur darin, den Menschen vor Lärm zu schützen.

Wem das „ökologisch“ im Freien Ökologischen Jahr allerdings nicht so wichtig ist, der hat hier gute Chancen, umfangreiche Einblicke in den abwechslungsreichen Alltag eines Ingenieurbüros zu erhalten. Dieser besteht nur zur Hälfte aus Büroarbeit. Die andere Seite sind Schallmessungen an Straßen, Flughäfen und Schienen, Orts- und Hausbegehungen.

Meine Kollegen sind freundlich und unkompliziert. Mit ihrer Hilfe ging es schnell, mich in meine Aufgaben einzufinden. In Orts- und Hausbegehungen helfe ich ihnen dabei, Daten für Berechnungen zu erfassen, durch die schlussendlich geklärt wird, wie stark die Menschen in der Nähe einer Lärmquelle vom Lärm betroffen sind und wie sie davor geschützt werden können.

Im Büro nehme ich dann die Weiterverarbeitung und Auswertung dieser Daten vor. Nicht immer habe ich etwas zu tun, gelangweilt habe ich mich trotzdem selten. Sowohl im Büro, als auch bei den Messungen gibt es viele verschiedene Aufgabenbereiche für mich und auch der Wechsel zwischen Ausflügen und Büroarbeit sorgt für eine abwechslungsreiche Arbeitszeit. Ich war durch das FÖJ schon in fast jedem Bundesland unterwegs, konnte viele kleinere und größere Ortschaften kennenlernen, sowie durch die Hausbegehungen einige Menschen in ihren Wohnungen besuchen.

Ich bin zufrieden mit meiner Arbeit in diesem Büro und kann es nur weiterempfehlen. Für technisch und wissenschaftlich Interessierte ist diese Einsatzstelle eine gute Möglichkeit, sich weiterzubilden und Einblicke in Ingenieursarbeiten zu erhaschen.

Du hast Lust bekommen auch für ein Jahr im Ingenieurbüro cdf Schallschutz zu arbeiten? Dann schaue mal hier vorbei. Die LANU sucht auch für das kommende FÖJ Jahr wieder motivierte, junge Leute.

-Tim Noack

Einsatzstellenbericht aus dem „Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung“

Hallo, mein Name ist Sophia!

Wie so Viele stand auch ich nach meinem Abitur vor der Frage: Wie geht es weiter? Für mich eine sehr schwere Frage, denn selbst nach 13 Jahren Schule wusste ich nicht was ich werden wollte. Mir war nur klar, dass es etwas mit Natur und Umwelt zu tun haben sollte. Letztendlich entschied ich mich gleich zu studieren. Ich zog nach Leipzig und nahm mein Studium auf. Doch wie sich kurze Zeit später herausstellte, hatte ich keinen Nerv mehr für Theorie und ich war nicht zufrieden mit dem Studiengang. Also musste eine Lösung her und ich entschied mich für ein FÖJ. Somit habe ich nochmal Zeit mich zu orientieren und kann mich gleichzeitig mit Umweltthemen beschäftigen.

Mein FÖJ absolviere ich am „Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv)“ in Leipzig. Für die Meisten klingt das erst einmal etwas komplex, aber es beschreibt eigentlich sehr gut, worum es an diesem Forschungsinstitut geht: um die Erarbeitung von wissenschaftlichen Grundlagen für einen nachhaltigen Umgang mit der Biodiversität unseres Planeten.
Das iDiv zählt zum Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und gliedert sich nochmal in einige Departments, die sich spezielle Forschungsschwerpunkte gesetzt haben. Das Department, an dem ich arbeite, beschäftigt sich mit Ökosystemleistungen (ÖSL). Biodiversität, also die Vielfalt des Lebens, spielt dabei eine zentrale Rolle, denn sie ist die Voraussetzung für ÖSL. Ökosysteme bieten eine Vielzahl an Leistungen an, hier ein paar Beispiele: sie sind Lebensraum und Nahrungsquelle, regulieren das Klima, sind natürliche Luftfilter und Kläranlagen oder bieten dem Menschen Erholung und fördern somit sein Wohlbefinden und seine Gesundheit. Ohne diese Leistungen könnten wir Menschen auf der Erde nicht leben. Und trotzdem gehen wir sehr leichtsinnig mit unserer Lebensgrundlage um. Das rasante Artensterben, das zurzeit stattfindet ist nur eine der vielen Folgen davon. Und das bedeutet wiederrum eine Abnahme der Biodiversität.
Durch die Forschung am iDiv soll deutlich gemacht werden, wie wertvoll dieses Naturkapital ist und wie schnell es verspielt werden kann. Die ForscherInnen, die hauptsächlich aus den Natur – und Sozialwissenschaften kommen, untersuchen in ausgewählten Landschaften (in Deutschland, Europa und rund um die Welt) wie man ÖSL dauerhaft sichern und in Wert setzen kann.

Jetzt komme ich aber zu meinen Tätigkeiten am Department ESS (Ecosystem Services). Diese spielen sich eigentlich nur im Büro, vor dem Computer ab. Wer hofft, den ganzen Tag draußen zu sein und nur körperlicher Arbeit nachzugehen, ist hier wohl falsch. Dafür sind all diejenigen an der richtigen Adresse, die gerne wissen möchten, was Forschung eigentlich beinhaltet und wie es an einem solchen Institut so zugeht. Jeden Mittwoch findet das sogenannte ‚Lab Meeting‘ statt. Hier trifft sich das ganze Department und jeder kann über seine aktuellen Projekte und Forschungen berichten. Also eine gute Gelegenheit mehr über die Forschungsarbeit zu erfahren. Das Meeting wird allerdings ausschließlich in Englisch abgehalten, das liegt daran, dass viele der Mitarbeiter aus dem Ausland kommen und daher kein Deutsch sprechen. Aus diesem Grund sind gute Englischkenntnisse von großem Vorteil.
Zu Beginn meines FÖJ’s hielten sich meine Aufgaben etwas in Grenzen, das lag wohl daran, dass ich die erste FÖJ-lerin am Department bin. Jedoch änderte sich das, nach Gesprächen mit den Einsatzstellenbetreuern, bei denen ich Wünsche äußern konnte, wo ich gerne mitarbeiten bzw. was mich interessieren würde. Dadurch kam ich auch zum Tagfalter-Monitoring Projekt des UFZ, bei dem ich dieses Jahr mitarbeiten darf. Ich werde also raus in die Natur kommen und Schmetterlinge auf festgelegten Flächen kartieren und an einem dazugehörigen Workshop teilnehmen.
Da viele Arbeiten am Computer ablaufen, kann ich mich auch dahingehend weiterbilden. Beispielsweise helfe ich bei der Bearbeitung einer Webseite, arbeite mit Excel und Geoinformationssystemen (GIS). Je nachdem welche Projekte gerade laufen, hat man auch die Möglichkeit an diesen mitzuarbeiten.
Meine Aufgaben waren also nicht im Vorfeld festgelegt, ich habe sie sozusagen selbst mitgestaltet.
Ich bin gespannt, was mich in der nächsten Hälfte meines ökologischen Jahres erwartet und hoffe, das Interesse des ein oder anderen zukünftigen FÖJ-lers für meine Einsatzstelle wecken zu können.

Du hast Lust bekommen auch für ein Jahr im Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung in Leipzig zu arbeiten? Dann schaue mal hier vorbei. Die LANU sucht auch für das kommende FÖJ Jahr wieder motivierte, junge Leute.

-Sophia Padelat

Einsatzstellenbericht aus dem „Sächsischen Nizza“

Hallo, ich bin Elisa!

… und da ich mich vor, während und nach meinem Abitur weder für einen Studiengang, noch für einen Ausbildungsberuf entscheiden konnte, landete ich schließlich im sogenannten „Sächsischen Nizza“:

Seit fast schon sechs Monaten wohne ich im schönen Dresden und arbeite auf dem Weingut Hoflößnitz in Radebeul, dem Zentrum der sächsischen Weinstraße, nur einen Steinwurf von der Landeshauptstadt entfernt. Warum ich mich genau für die Hoflößnitz entschieden habe, kann ich mittlerweile gar nicht mehr so genau sagen. Ich glaube, ich war in erster Linie einfach nur froh, eine Einsatzstelle gefunden zu haben, die sofort einen guten Eindruck bei mir hinterlassen hat. Erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass sich das Weingut durch den in Sachsen einmaligen ökologischen Weinbau auszeichnet und seit 2013 als FÖJ-Einsatzstelle gilt. Und so kam es dann, dass ich im vergangenen September mit der Arbeit im Weinberg begonnen habe, besser gesagt mit DER Arbeit, der Lese:

Die Weinlese gilt nicht ohne Grund als Höhepunkt des gesamten Weinzyklus. Während dieser Zeit, ungefähr von September bis Oktober/ November, stellt sich heraus, wie erfolgreich die bisher geleistete Arbeit der Winzer wirklich war. So wurden wir Freiwilligen ins kalte Wasser geworfen und starteten unser FÖJ mit einer wirklich kräftezehrenden Zeit.

Elisa (re) und Servane (li)

Weinfest

Apropos Wir: Ich habe das große Glück mein Jahr auf dem Weingut zusammen mit einer weiteren Freiwilligen zu verbringen. Servane ist 23 Jahre alt, kommt aus Frankreich und ist im anstrengenden Winzeralltag meine Rettung! Wir haben uns mit der Zeit vom unerfahrenen Anfänger-Duo zu einem meisterhaft bilingualen Team entwickelt. Gemeinsam haben wir auch schon mehrere Festlichkeiten auf dem Weingut unterstützt, darunter das alljährliche Weinfest im Oktober und der Weihnachtsmarkt, der ebenso beliebt ist.

Alles in Allem kann ich bereits auf eine gute FÖJ-Zeit zurückblicken, die mir zwar schon vieles abverlangt hat und abverlangt, aber auch einiges gelehrt hat! Dennoch muss ich zugeben, dass ich mich schon auf das Ende freue, da ich studieren möchte und demnach die Karten für mich wieder ganz neu gemischt werden. Aber natürlich freue ich mich auch auf die kommenden Sommermonate, die bevorstehenden Seminare und die neuen Erfahrungen, die es noch zu sammeln gilt. Ich bereue meine Entscheidung, ein FÖJ zu leisten, auf keinen Fall und kann es wirklich all denen empfehlen, die einfach mal Luft holen wollen und sich die Zeit nehmen möchten, sich beruflich und persönlich neu zu orientieren. In diesem Sinn wünsche ich meinem FÖJ-Jahrgang eine tolle zweite Hälfte und Alles Gute für die eigenen Ziele! 🙂

Du hast Lust bekommen auch für ein Jahr auf dem Weingut Hoflößnitz in Radebeul zu arbeiten? Dann schaue mal hier vorbei. Die LANU sucht auch für das kommende FÖJ Jahr wieder motivierte junge Leute.

Text und Fotos: Elisa Matthes (Träger: LANU)

Ein Einsatzstellenbericht aus Leipzig

Hallo ihr Lieben,
folgend gibt es einen Bericht aus einer Einsatzstelle, der Auwaldstation in Leipzig. Dieser Bericht stammt aus dem letzten Herbst. Viel Spaß beim Lesen. Wenn Ihr auch über eure Einsatzstelle berichten möchtet, dann schickt uns eure Beiträge per Mail!
Die Natur bereitet sich auf den Winter vor und mit ihr die Grundschüler Leipzigs.
Es ist nicht mehr zu leugnen – der Herbst ist in vollem Gange. Gestern haben wir den ersten Raureif auf dem Luppedamm festgestellt. Der Winter ist nun auch nicht mehr fern. Wir Menschen ziehen uns warme Jacken und Pullover an, kuscheln uns im gemütlichen Wohnzimmersessel in mehrere Decken ein und wärmen uns nach einem langen Spaziergang mit einer heißen Tasse Tee wieder auf. Auch die Tiere und Pflanzen haben ihre Methoden entwickelt, den kühleren Temperaturen und eisigen Herbst-und Winterstürmen zu trotzen. So verlieren zum Beispiel die Bäume zum Schutz vorm Verdursten ihre Blätter, da sie das gefrorene Wasser nicht aus dem Boden aufnehmen können. Die Tiere ziehen entweder in den Süden, halten Winterruhe wie das Eichhörnchen oder Winterschlaf wie der Igel und einige, wie Rehe oder Wildschwein bleiben aktiv.
Aufregende und erfolgreiche Eichelsuche beim Eichhörnchenspiel.

Den ganzen Winter im Bett zu verbringen klingt vielleicht verlockend, aber viel spannender ist es doch, auch in der kalten Jahreszeit durch den Wald zu spazieren und auf einer ereignisreichen Exkursion noch mehr über die Natur im Winter und die Überwinterungsstrategien der Tiere zu erfahren. Wer denkt, dass im Herbst und Winter alles grau, trist und langweilig ist, der hat sich getäuscht. Die Auwaldstation hat auch im Winter interessante Angebote für Kinder und Jugendliche. Beim Programm Natur im Winter erfahren die Kinder bei einem wissenswerten Rundgang durch den Leipziger Auwald viele spannende Informationen über die erstaunlichen Fähigkeiten der Tiere und Pflanzen den kalten Winter zu überstehen. Zur Auflockerung der Exkursion und Festigung des neu Erlernten werden verschiedene Spiele eingebaut. So zum Beispiel das Eichhörnchenspiel, beidem die Kinder ganz in Eichhörnchen-Manier Eicheln verstecken müssen um diese anschließend in kurzer Zeit portionsweise wieder zu finden. Mit diesem Spiel lernen die Kinder das Verhalten der Winterruhe haltenden Kleinsäuger kennen. Außerdem verdeutlicht es ihnen, wie schwer teilweise das Überleben für die Tiere im Winter ist. Deswegen werden anschließend gemeinsam mit den Kindern Ideen gesammelt, wie den Wald- und Wiesenbewohnern die harte und kalte Zeit erleichtert werden kann. Futterhäuschen für Rotkehlchen, Blaumeise und Co., Holz- oder Laubhaufen für Igel und Reptilien oder das Anleinen von Hunden im Wald sind nur einige Beispiele. Insgesamt bietet das Programm eine ausgewogene Mischung aus Spiel und Wissen, wie es bei jedem der Programme in der Auwaldstation umgesetzt wird. Die Kinder lernen spielerisch das verantwortungsvolle und bewusste Miteinander mit der Natur im Winter und erfahren, dass es auch für sie selber wichtig ist, genau wie die Pflanzen und Tiere, ab und zu zur Ruhe zu kommen und neue Kraftfür das kommende Frühjahr und den bunten und fröhlichen Sommer zu sammeln.

Die Exkursion durch den farbenfrohen Herbstwald-für die Kinder
und die Lehrer ein unvergessliches Erlebnis
Text und Bilder: Elisabeth Schumann (Freiwillige des ökologischen Jahres)

Im Land von Grizzlies und Urwaldriesen – Wildnisschutz in Westkanada

Hier mal ein Beitrag einer FÖJlerin der Landestiftung für Natur und Umwelt. Ihre Einsatzstelle ist wilderness international und ihre Seminargruppe hat die Patenschaft für ein Stück kanadischen Regenwald übernommen. Unten findet ihr den Link mit den genauen Koordinaten und der Urkunde.

Jahrtausende alte Bäume, die hoch in den Himmel ragen. Lachsfischende Bären. Kreisende Adler. Das sind Eindrücke aus dem temperierten Regenwald an der kanadischen Westküste. Dort gibt es sie noch: wilde Natur mit riesiger Artenvielfalt. Diese Wildnis konnten ich und 7 weitere Schülern im Sommer 2014 erkunden. Als Teilnehmer der Umweltbotschafterexpedition von Wilderness International haben wir weitab von der Zivilisation gezeltet, uns in den Rhythmus der Natur eingefügt, sie intensiv wahrgenommen und erforscht. Noch immer bewegen mich diese Erlebnisse und so mache ich jetzt ein FÖJ bei Wilderness International, um den temperierten Regenwald in Kanada zu schützen. Dieses einzigartige Ökosystem ist stark bedroht: obwohl Kanada ein hoch entwickeltes Land ist, wurden bereits mehr als 80% des temperierten Regenwaldes an Forstkonzerne verpachtet. Riesige Kahlschlagsflächen zeichnen das Land. Das hat natürlich nicht nur fatale Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierarten dieses Ökosystems, sondern auch auf uns Menschen. Die Regenwaldbäume Kanadas können weltweit am meisten CO2 speichern und wirken damit dem Klimawandel entscheidend entgegen.

Um die letzten Wildnisgebiete für alle zukünftigen Generationen zu bewahren, kauft Wilderness International temperierten Regenwald und schützt ihn per Grundbucheintrag langfristig und rechtssicher. Jeder kann dazu beitragen: Einzelpersonen oder Firmen können eine Patenschaft über ein Wildnisgebiet übernehmen und erhalten dafür eine Urkunde mit persönlichen Geokoordinaten. Schüler können am Wildnislauf, einem Sponsorenlauf zum Schutz des temperierten Regenwaldes, teilnehmen und auch Menschen anderer Altersgruppen haben die Möglichkeit, für den Wildnisschutz zu rennen – bei der Wilderness Teamchallenge, die in diesem Jahr am 24. Juni in Dresden stattfinden wird. Beim letzten FÖJ-Seminar haben wir als Gruppe der LaNU überlegt, wie wir uns aktiv für den Klimaschutz einsetzten können und uns dazu entschieden, gemeinsam eine Wildnispatenschaft zu übernehmen. So konnten wir 64qm temperierten Regenwald (entspricht einer Spende von 50 €) im Toba Tal für immer vor der irreversiblen Zerstörung schützen und den Lebensraum von zahlreichen Tier- und Pflanzenarten bewahren. Wenn Ihr Fragen habt oder Euch selbst engagieren möchtet, könnt Ihr Wilderness International gerne via Mail oder Facebook kontaktieren.

Unsere Webseite findet ihr unter: www.wilderness-international.org

 

 

 

Nur ein Held fährt aufs Feld

Mein Name ist Ida GBlog Berichtwendolin und ich komme aus Chemnitz. Mein neues Leben in Limbach-Oberfrohna ist nur ein paar Minuten Autofahrt entfernt. Der Guidohof ist ein Demeter zertifizierter Betrieb und ich arbeite in der Landwirtschaft.

Unter der Woche habe ich ein kleines Zimmer bekommen und teile mir Küche und Bad mit den Praktikanten und Lehrlingen. Das ist auf jeden Fall Gewöhnugssache, da man selten das Gefühl hat, völlig für sich zu sein. Nicht nur mein Umfeld, sondern auch vieles in meiner Lebensweise hat sich verändert durch die Arbeit in meiner Einsatzstelle und die Seminare.

 

Vor dem FÖJ ging ich 12 Jahre in die Schule, wo ich meinen Realschulabschluss und danach die Fachhochschulreife in Gesundheit und Soziales erreichte. Kurz vor den letzten Prüfungen stand ich jedoch auf ein Mal da und bekam Panik und Druck von allen Seiten. Was willst du eigentlich machen? Was macht dir Spaß? Was fängst du mit deinem Leben an? Das Einzige, was ich wusste war, dass ich nicht Nichts machen will, aber diese Information brachte mich nicht viel weiter. Ich holte mir also Hilfe und meine „Beraterin“ erwähnte eher beiläufig, als beabsichtigt den Guidohof. Von da an merkte ich, dass es mich immer mehr nach draußen zieht. Ich lechzte nach körperlicher Arbeit, den ganzen Tag an der frischen Luft und in der Natur zu sein und mit dem Sonnenaufgang in den Tag zu starten.

Blog Bericht 5Nach 2 Probetagen war für mich klar, dass ich genau hier hin will und zum Glück wollte der Guidohof mich auch. Der Hof hat 30 Festangestellte, da er eine Ökokiste anbietet und dementsprechend Packer, Fahrer und Leute fürs Büro braucht. Sogar das Brot wird hier selbst gebacken. Das Gemüse bekommt die Ökokiste vorwiegend von uns (der Landwirtschaft), 2 Großhändlern und mehreren kleinen regionalen Anbietern geliefert. Die Aufgaben sind klar verteilt, aber irgendwie arbeiten trotzdem alle miteinander zusammen und helfen sich, wenn in der einen Gruppe mal Not am Mann ist. So kann es auch mal vorkommen, dass ich früh halb 5 in der Bäckerei stehe und aushelfe. Dadurch bleibt die Arbeit sehr vielfältig. Hier kennen sich alle untereinander und es wird immer darauf geachtet, dass der Betrieb gut zusammenhält.Blog Bericht 6 Zum Beispiel wird jeden Mittag gekocht und die Landwirtschaft und das Büro treffen sich dann zum gemeinsamen Essen. In der Landwirtschaft sind wir momentan 2 Festangestellte, 2 ehemalige Lehrlinge, die beide übernommen wurden, 1 Lehrling im 2. Ausbildungsjahr und 2 Lehrlinge, die gerade angefangen haben. Alle Lehrlinge machen die freie Ausbildung im biologisch-dynamischen Landbau. Für mich ist das super, weil ich zusätzlich noch sehr viel lernen kann und weiß, dass ich nicht die Einzige bin, die auf viele neue Dinge stößt. Je nach Jahreszeit treffen wir uns jeden Morgen um 6 oder 7 Uhr zur Besprechung und verteilen die Aufgaben, wie z. B. wer was erntet, das Lagergemüse wäscht oder die Kartoffeln sortiert. Nach der Frühstückspause und der Mittagspause finden weitere Besprechungen statt, damit auch jeder etwas zu tun hat und über die Aufgaben der Anderen bescheid weiß. Blog Bericht 4Zurzeit sind wir mit der Anzucht beschäftigt und pflanzen fleißig in unsere Gewächshäuser, was zu pflanzen geht. In der kälteren Jahreszeit gibt es für uns natürlich nicht so viel zu tun, da kann einem schon auch Mal ein bisschen langweilig werden. Deswegen beteilige ich mich seit wenigen Wochen an dem FÖJ Blog Sachsen. Außerdem möchte ich das gerne als Ansporn nutzen, mich tiefer mit ökologischen Themen auseinanderzusetzen. Ein aktuelles Thema, an dem ich arbeite, ist z.B. der Komposttee. Dauerhaft interessiert mich jedoch vorwiegend, wie ich mein neues Wissen auch in meinem Leben umsetzen kann, denn wie kann ich mit gutem Gewissen in H&M oder New Yorker Klamotten kaufen, wenn ich den Hintergrund der Produktion kenne? Wie kann ich hochgezüchtetes und mit Chemikalien gespritztes Gemüse und Obst essen, wenn ich weiß, dass es meinem Körper und der Umwelt nicht gut tut? Für mich läuft alles darauf hinaus, meinen Luxus zurückzuschrauben, denn bewusst zu leben, ist nicht immer billig, aber möglich. Bis jetzt war das FÖJ eine hervorragende Entscheidung, denn ich bin auf dem Hof sehr glücklich und habe viele neue Menschen in mein Herz geschlossen. Jedem, der etwas in die Richtung machen will, kann ich nur empfehlen, sich den Guidohof anzuschauen. Die Truppe ist wundervoll und momentan ist es richtig spannend, weil viele neue Dinge entstehen und noch kommen werden. Wer sich näher interessiert, kann sich natürlich gerne bei mir melden.

Liebste Grüße Gwendolin!

Blog Bericht 3

Treibjagd 7.11.2015

Hallo, mein Name ist Elisa und ich mache derzeit ein FÖJ auf dem Sachsenforst Forstbezirk Taura.

Letzten Samstag, dem 7.11.2015 nahm ich an der ersten Treibjagd unseres Forstbezirks teil. Meine Aufgabe bestand darin, als Treiber gemeinsam mit vielen anderen, die Tiere aus dem Wald zu treiben und somit den Jägern auf ihrer jeweiligen Lichtung einen Schuss zu ermöglichen. Natürlich konnte an diesem Tag nicht jeder Jäger mit einem geschossenen Stück nach Hause fahren, dennoch war die Stimmung sehr angenehm sowie der Austausch über vergangene Jagden. Des Weiteren hatten die Treibergruppen Hunde dabei, welche mit Glockenhalsbändern das jeweilige Waldgebiet abrannten und somit die Arbeit für die Treiber erleichterten. Die Jagd an sich dauerte von 9:00Uhr bis 12:30Uhr, wobei von 11:45Uhr bis 12:05Uhr eine Pause eingelegt wurde, wo niemand schießen durfte.

Besonders spannend war es, wenn Wild zu sehen war. Zweimal sprang direkt neben mir eine Hirschkuh auf und rannte los. Der Anblick dieser gewaltigen Tiere und mit welcher Kraft und Eleganz sie über die Büsche flohen, war unglaublich. Der einzige quälende Hintergedanke wird immer sein, dass diese Tiere noch so graziös und jedes von ihnen einmalig sein kann. Sie alle werden durch die Arbeit der Treiber dazu gezwungen ihr Versteck zu verlassen und somit direkt in den Tod zu laufen.

 

Was ist denn da in der Luft?

Hier kommt ein neuer Einsatzstellenbericht von Caro aus Dresden, die ihr Freiwilliges Jahr beim ERGO Umweltinstitut GmbH verbringt:

Warum ich mich für ein FÖJ entschieden habe, nimmt sich kaum etwas von den Einleitungen der vorherigen Einsatzstellenbeschreiber: Der Geist war schwach (vom Abi) und die Zeit, sich Gedanken um die richtige, lebenswegweisende Entscheidung zu machen, knapp. Also erst mal ein Jahr dran hängen, ein Jahr Urlaub fürs Gehirn, frische Luft und endlich mal wirklich nützlich sein können. Das war‘s Ziel – und die ERGO Umweltinstitut GmbH die einzig freie Stelle auf meiner Wunschliste für das FÖJ in Sachsen.
Das Institut setzt sich aus vier Abteilungen zusammen. Da wäre zum einen die Abteilung Naturschutz. Dann das Labor, welches ein breites Spektrum von Analysen organischer und anorganischer Proben der eigenen Firma und natürlich Fremdfirmen anbietet. Anschließend die Altlasten, die viel mit Bodenproben und den „gröberen, schmutzigeren Arbeiten“ zu tun haben. Und zu guter Letzt die Abteilung der Luftreinhaltung (meine Einsatzstelle), die sich ganz der Arbeit mit gas- und partikelförmigen Emissionen und Immissionen verschrieben hat. In den letzten drei Abteilungen wird auch jeweils eine FÖJ-Stelle angeboten, die dieses Jahr jedoch nur in Labor und Luftreinhaltung vergeben wurden.3
Und wenn man sich für ein FÖJ entscheidet, dann will man ja auch was mit Natur zu tun haben. Doch was hat dieses augenscheinlich stark mit Naturschutz in Verbindung stehende Umweltinstitut nun eigentlich mit RICHTIGER Natur zu tun?
Eigentlich nicht viel. Es handelt sich hierbei um eine Einsatzstelle, die dem technischen Umweltschutz bei der LANU zugeschrieben wurde und sich selbst auch eher als Bestandteil der mittelständigen Wirtschaftsunternehmen zurechnet, als irgendwelchen Umweltschutzprogrammen. So ganz ist der Umweltschutz zwar nicht von der Hand zu weisen, jedoch (und das sage ich mit besonderem Augenmerk auf die Luftreinhaltung) sind wir eher der passive, rückläufig kontrollierende Bestandteil in der Umweltschutzkette, der immer mal guckt, dass auch alle Spielregeln noch eingehalten werden.
Was einige Öko-Hippies und Naturfreaks gleich wieder von dieser Einsatzstelle hätte abrücken lassen, kam mir erst mal ganz gelegen: Über die Wintermonate werde ich mich hier nicht langweilen. Die Arbeit bei ERGO in der Luftreinhaltung ist sehr abwechslungsreich, da man als Hilfskraft sowie den Innendienst als auch die Mitwirkung bei Messungen abdeckt.
Innendienst ist nichts weiter als Büroarbeit (Messberichte kopieren/binden, Archiv, Akten), Messvorbereitung (Geräte und Chemikalien für die Messung bereitstellen) und Messnachbereitung (ALLE jemals in der Messung benutzte Geräte säubern, ordentlich ins Lager zurückführen etc.). Wenn man schon über einen Führerschein verfügt (was sehr erwünscht ist), ist es möglich, immer mal in Dresden und auch außerhalb mit den Dienstwagen sog. „Dienstfahrten“ zu erledigen. Dienstfahrten sind schon etwas Besonderes, denn man kann einfach dem Trott im Innendienst entfliehen, seine topografischen Kenntnisse von Sachsen, Thüringen oder Brandenburg auffrischen und man hat endlich mal seine Ruhe. Denn auf eine ruhige Arbeitszeit kann man in dieser Einsatzstelle nur zu Feiertagen, wenn alle zuhause sind, hoffen. Ständig wuselt, schiebt und räumt jemand irgendetwas irgendwo rum, hier telefoniert jemand mit Anlagenbetreibern, alle tippen fleißig – aber nicht unbedingt stumm – ihre Messberichte in die Computer und in der Abteilungsleitung werden lautstark ineffiziente Vorgehensweisen diskutiert.
Da kann man sich glücklich schätzen, mit dem Auto unterwegs oder auf Messung zu sein. Denn dort ist quasi das Gegenteil der Fall.
Und wer nicht weiß, was eine „Messung“ sein soll, kann sich ja folgendes bildlich vorstellen: Jeder von uns ist schon einmal an einem Industriepark mit hohen Schornsteinen vorbeigefahren, aus denen große weiße Wolken aufstiegen.
So, und das ERGO-Umweltinstitut, beschäftigt sich genauer damit, was die Betreiber dieser Anlagen dort in die Luft pusten. Die Abteilung der Luftreinhaltung ist hauptsächlich mit Emissionsmessungen an genau solchen Industrieparks, mal groß, mal klein, beschäftigt.
Da die Betreiber von Emissionsanlagen, genauso wie Autofahrer in Umweltzonen von Städten, gesetzlich dazu verpflichtet sind, bestimmte Grenzwerte der Stoffe in ihren Abgasen einzuhalten, müssen sie in bestimmten Zyklen eine sog. Messfirma, also die Abteilung Luftreinhaltung von ERGO, kommen und deren Werte überprüfen lassen. Ingenieure, Techniker und Hilfskräfte (Studenten+FÖJ) stellen mit jeweils geeigneter Messtechnik bis auf Mikrogramm genau die Konzentrationen von Stoffen, die in Verbindung mit Wasser keine gesundheitsfördernden Verbindungen eingehen oder von vornherein als giftig bzw. umweltverunreinigend eingestuft werden, in den zu bewertenden Emissionen fest. Je nach Ergebnis muss der Kunde reagieren.
Kunden des Instituts, also Betriebe die durch uns „bemessen“ werden, sind sehr vielschichtig. Es zählen BHKWs (Stadtwerke, Krankenhäuser,…), alle möglichen Verbrennungsanlagen (Tierkörperbeseitigung, Krematorien, …), Deponien und auch Produktionsbetriebe (Lebens- und Genussmittel, Technologie, Metallbau, Raffinerien etc.) dazu.
Durch zusätzlich gelegentlich anfallende olfaktometrische Messungen, also sog. Geruchsmessungen, erweitert sich das Spektrum der bemessenen Betriebe erheblich. Viele Firmen arbeiten mit oder erzeugen geruchsintensive Produkte bzw. Dämpfe, die über Absaugungen und Kanäle aus dem Betrieb geschleust werden und so die Umgebung mit ihren Anwohnern belästigen. Durch Katalyse und Verdünnung dieser Dämpfe kann auch eine Minderung des Geruchs erzielt werden und um diese Verdünnungsstufen zu erfassen, müssen eben jene olfaktometrischen Messungen stattfinden. Dazu sitzen vier eignungsgeprüfte Probanden mit durchschnittlichem Riechvermögen vor einem Olfaktometer (siehe Bild) und „verriechen“ Geruchsproben. 1Was einem da unter die Nase kommt, reicht von Schweinemast, Biofiltern oder Tabakfabriken bis hin zu Autoreifenherstellern.
Und genau diese Abwechslung, die bei ERGO den Alltag bestimmt, ist es, was mich an der Einsatzstelle begeistert. Wer kann schon behaupten, dass er auch nur in einem der oben genannten Betriebe hinter die Kulissen – und damit auch in die „ungeschminkten“ Bereiche – gucken konnte? Dass man genau weiß, wie viel Wasserstoffperoxid bei der Erfassung von Schwefel in Emissionen notwendig ist? Oder dass man vor lauter Aufgaben und Hin- und Herrennerei im Innendienst fast der Verzweiflung nahe steht – eine Woche später auf Messung sich aber unsicher ist, wie viele Bücher man zum Lesen mit einpacken soll?
Am Ende des Jahres kann man auf jeden Fall auf viele Erfahrungen und besondere Erlebnisse zurückblicken, die es sich lohnen, das FÖJ gemacht zu haben. Denn nur dadurch bekommt man nach 12 Jahren Schule mit, was es heißt, sich ein Jahr lang für etwas, das einen wirklich interessiert, zu engagieren, seine Kräfte sinnvoll einzusetzen und ein Teil von einem Team zu sein, das durch die eigene Unterstützung noch bessere Arbeit abliefern kann.

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Beispiel für Emissionen (PCK Schwedt) ; Bildquelle: http://www.fotos-aus-der-luft.de/luftbild/24816-3/PCK_Raffinerie_09

 

 

 

 

Der „Botanische Garten Dresden“ als FÖJ-Einsatzstelle

Liebe FÖJler, hier ist für Euch ein Einsatzstellenbericht von Lisa, die im Botanischen Garten in Dresden arbeitet. Schöne Lektüre zum Wochenende 😉 

Was machen, wenn die Schule vorbei ist? Studieren? Ausbildung? Nein, lieber doch Studieren. Aber nach dem anstrengenden Abitur ist dafür die Puste aus. Ein Jahr mal etwas völlig anderes machen wäre toll. Am besten etwas, wo man gleichzeitig Gutes tun kann und sich mal körperlich auspowert, als den ganzen Tag an einem Tisch zu lümmeln und sich den Kopf über unlösbare Matheaufgaben zu zerbrechen, während draußen die Sonne schadenfroh vom blauen Himmel scheint.

Das alles habe ich mir dabei gedacht, als ich mich schließlich dafür entschied, ein „Freiwilliges Ökologisches Jahr“ zu machen. Im Internet hatte ich mich darüber erkundigt und beim Durchlesen der Einsatzstellenlisten der einzelnen Träger ist mir eine besonders ins Auge gefallen: Der Botanische Garten. Klar, da musste ich um jeden Preis hin! Pflanzen sind meine Leidenschaft, in diese Richtung wollte ich auch mein Studium beginnen. Außerdem ist man während der Arbeit im Sommerhalbjahr beinahe ausschließlich an der frischen Luft, umgeben von Natur aus den unterschiedlichsten Ländern und Kontinenten.

Natürlich haben viele Bewerber ihren Blick auf den Botanischen Garten geworfen. Letztendlich hat mich das Praktikum gerettet, das ich im Januar zuvor dort gemacht habe. Und nun sitze ich hier, an einem Tisch vor fünf Kindern, die mich neugierig anschauen. Denn auch das gehört zu den Aufgaben: Das Leiten der Botanik-AG „Kinder führen Kinder“. Was ich vorher nicht gedacht hätte: Die Kinder machen bei allem sehr gut mit und sind offen für neue interessante Themen, die sie lernen, um diese dann bei einer Führung am Wochenende zweimal im Jahr anderen Kindern mitzuteilen. Im Winter kann das vor allem eine Führung durch die warmen Gewächshäuser sein, über Themen wie: „fleischfressende Pflanzen“ oder „Unglaubliche Pflanzengeschichten“. Im Sommer dann auch Freiland inbegriffen. Die nächste Führung im Juni wird über „Pflanzen der Dinosaurier“ gehen. Meine Mit-FÖJlerin Antje hat dazu schon einige Infos ausgearbeitet für die Kinder. Normalerweise gibt es nur einen FÖJler pro Jahrgang in der Einsatzstelle, doch dieses Jahr wurde mit uns beiden eine Ausnahme gemacht, über die ich auch recht froh bin.

Ab und zu machen Antje und ich ohne der Kinder-AG Führungen durch den Garten zum Thema „Leckeres und Nützliches“, für das sich Gruppen aus Kindergärten und Grundschulen anmelden können. Da werden Pflanzen vorgestellt, wie beispielsweise der Kakaobaum, der Zimtbaum, die Ananas, die Vanille und noch einiges mehr.

Doch die meiste Arbeit verbringen wir über das Jahr natürlich mit Gärtnern. Im Moment sind wir viel mit dem Frühjahrsschnitt im Freiland beschäftigt. In den Gewächshäusern wurden schon die ersten Aussaaten gemacht und Samen, die über den Winter in der Samenstube geputzt wurden, werden in Tüten gefüllt, beschriftet und entweder an andere Botanische Gärten versendet, an Besucher verkauft oder für die Aussaat bereitgelegt. Neben Pflanzen umtopfen, zurückschneiden und Bestäuben kümmere ich mich ab und zu auch um Tiere, die im Tropenhaus leben: Zwergwachteln füttern, Aquarien reinigen und Schildkröten füttern. Und natürlich die Gewächshäuser schön sauber kehren und Verwelktes entfernen. Ihr merkt, im Botanischen Garten gibt es die unterschiedlichsten Aufgabenbereiche und man kann wirklich viel über die Flora der Welt lernen. Inzwischen habe ich auch gemerkt, dass Studieren wahrscheinlich doch nicht das Richtige für mich ist und habe mir eine Ausbildung im Botanischen Garten Kiel gesichert. Das FÖJ hat mich also auch in meiner Berufswahl unterstützt und den Grundstein für das Wissen gelegt, dass ich in Zukunft noch brauchen werde. Ich bin mir sicher, dass ich bis zum Ende des Jahres noch viele weitere interessante Dinge erfahren werde und freue mich darauf. J