Abfall schmeckt!

Die FÖJ-Seminargruppe der Sächsischen Landesstiftung für Natur und Umwelt verbrachte ihr zweites Seminar in der Woche vom 30.11.-04.12.2015 auf dem CVJM Jugendschiff in Dresden. Unter dem Thema „Konsum“ behandelten sie sehr intensiv alternative, konsumgesellschaftsfremde Lebensweisen. Zum einen veranstalteten sie eine Tauschbörse, gingen für einen Tauschhandel begonnen mit einer Büroklammer auf die Straße und hatten einen besonderen Gast namens Bodhi Neiser, welcher geldfrei lebt und einen Vormittag zum geldfreien Leben für uns gestaltete. Highlight war jedoch der Donnerstag Abend, an dem gekocht werden sollte. Doch mit welchen Lebensmitteln? Beim Thema Konsum ist die Problematik der Wegwerfgesellschaft nicht fern. Also fragten wir uns, was wir dagegen machen können und entschlossen uns, Essen zu essen, was Supermärkte und andere Läden wegschmeißen, weil es nicht mehr „gut“ aussieht, bzw. das MDH abgelaufen ist. Freundliche Spender solcher Lebensmittel waren zum einen das Vorwerk Podemus, zum anderen die Tafel. Die Tafel holt Lebensmittel von kooperierenden Supermärkten ab, die andernfalls auf dem Müll landen würden. Was viele nicht wissen: selbst die Tafel hat einen immensen Überschuss an Lebensmitteln und ist froh über Abnehmer. Deswegen konnten wir auch ohne große Bedenken, den bedürftigen Menschen etwas „wegessen“, uns Lebensmittel zum Kochen aussuchen. Was uns erschrak: fast alle Lebensmittel sahen noch richtig gut aus! Nur einige wenige Schrammen und kleine braune Flecken waren (auch nur teilweise) zu sehen. Für uns noch lange kein Grund Lebensmittel wegzuwerfen. Über die erschlagenden Mengen waren an Lebensmitteln waren wir erschrocken. Später erzählte uns der Vorstandsvorsitzende der Tafel Dresden, welcher ebenfalls geldfrei lebt, dass pro Woche alleine in Dresden 15 Tonnen an Lebensmitteln von den Supermärkten an die Dresdner Tafel abgegeben werden, welche angeblich nicht mehr zu verkaufen sind. Für uns unverständlich. Wir packten uns also Nahrung für eine Gemüsepfanne ein. Außerdem gab es einen herrlichen Salat, Süßkartoffelecken im Ofen, sogar etwas Wurst und Brot. Gemeinsam kochten wir selbst und verspeisten das Essen mit dem Vorstandsvorsitzenden der Dresdner Tafel auf dem Jugendschiff. Er erzählte uns weitere spannende Details zur Lebensmittelverschwendung und zur Suche der Tafel nach Ehrenamtlichen. Insgesamt eine sehr erschreckende, aber durchaus spannende Erfahrung. Ich werde auf jeden Fall mal bei der Tafel zum Helfen vorbeischauen! Vielleicht habt ihr ja Lust und Zeit, auch ein paar Abholfahrten für die Tafel zu erledigen.

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Freitag,18.9.2015

Tag der Wahl

Der letzte Tag unserer Seminarwoche begann wie üblich mit dem Frühstück. Gleich danach wurden alle Zimmer wieder auf Vordermann gebracht und die Koffer gepackt – Müllsäcke gefüllt, Socken gesucht und Staubnester zusammengekehrt. Anschließend ging es das letzte Mal gemeinsam in den Seminarraum. Freitag 1Bevor es nochmal ernst wurde, haben wir ‚Gordischer Knoten‘ gespielt und konnten uns in kürzester Zeit wieder entwirren 😉 Dann haben die Kleingruppen von Dienstag Abend ihre Vorschläge für die kommenden Seminare vorgestellt. Die  Themenschwerpunkte für die folgenden Seminare sind: Ökologie im Alltag für das Seminar in Dreiskau-Muckern, Eine Welt/ Globalisierung für das Dresdner Seminar, Nationalpark Sächsische Schweiz für das Treffen in Rathen und zu guter Letzt Wasser, lokal und global betrachtet, für unser Abschlussseminar in Naunhof. Freitag 2Die Vorschläge wurden auf unterschiedliche Arten präsentiert, festgehalten auf ein paar Fotos. Im Anschluss wurden die Vorbereitungsteams gebildet, die dann für die Umsetzung der Ideen zuständig sein werden. Danach kam der Ernst des Lebens – Seminargruppensprecherwahl. Bevor wir zur eigentlichen Wahl kamen, gab es noch eine Videobotschaft der letztjährigen Gruppensprecher. Danach wurde in geheimer Wahl abgestimmt. Das Ergebnis war wie folgt: 13 Stimmen für Johann, jeweils 9 Stimmen für Anne und Xenia. Da Xenia die Wahl sowieso nicht annahm, blieb uns eine zweite Wahlrunde erspart und die Gruppensprecher standen fest. Herzlichen Glückwunsch an Johann (der uns alle als Bürgermeisterkandidat am Tag vorher schon überzeugt hatte 😛 ) und Anne. Abschließend wurde der Seminarraum noch gemeinsam ausgeräumt und gekehrt, ein Gruppenfoto geschossen und ab ging’s zum letzten Mittagsmahl. Damit ist unser erstes Seminar auch schon vorbei. Wir hatten viel Spaß und freuen uns schon auf das nächste Wiedersehen.

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Donnerstag, 17.09.2015/ Frohburg

Nach dem Frühstück und was sonst so zu einem guten Start in den Tag gDonnerstag 1ehört, sollte es in Fahrgemeinschaften ins nahe Eschefeld gehen. In einer Kolonne von vier Autos fuhren wir zur NABUStation an den Eschefelder Teichen wo wir von zwei sehr netten Mitarbeitern des Naturschutzbundes begrüßt wurden. Es gab regional produzierten Apfelsaft zur Erfrischung und bevor das Programm beginnen konnte stellten sich vier Katzenjunge als die waren Stars des Tages heraus. In einem kurzen Vortrag wurde uns die Geschichte und die Bedeutung der Eschefelder Teiche nähergebracht, die nun Teil eines europäischen Vogelschutzgebiet sind und um die es auch einige politische Kontroversen gibt. Nach dieser sehr informativen Präsentation gingen wir nach draußen um eine Runde um die Seen zu laufen und um die Artenvielfalt an Vögeln zu beobachten die es an den Eschefelder Teichen geben soll. Auf der Runde und während den Beobachtungspausen erzählte uns Ingo einiDonnerstag 2ges zu den Vögeln, die wir da gerade sahen. Zurück an der NABU-Station gab es direkt Mittagessen weil alles schon fertig war und wir so nicht selber kochen konnten. Über den Geschmack des veganen Essen gab es die üblichen Meinungsverschiedenheiten, aber ich denke dem größten Teil der Gruppe hat es geschmeckt. Nach dem Essen wurde noch ausgiebig mit den jungen Katzen gespielt und dann ging es zurück zur Unterkunft nach Frohburg. In Frohburg hatten wir noch ein wenig Freizeit und dann spielten wir ein Planspiel.Donnerstag 4 Marek und Xenia hielten eingangs einen kleinen Vortrag in dem sie die Agenda 21 erklärten dann stellte Christiane die verschiedenen Rollen vor und jeder konnte sich eine Rolle wählen. Manche arbeiteten in Gruppen andere alleine. In dem Spiel ging es darum, dass in einem Ort bald Bürgermeisterwahlen anstehen. Jeder Kandidat verfolgt eigene Ziele und es gibt Bürgerinitiativen die auch ihre Interessen verwirklicht sehen wollen. Kurz vor der Wahl wird in einer Stadtratssitzung das Geld an die Initiativen verteilt. Man muss als Initiative die Politik drängen ihr Projekt am meisten zu fördern und als Politiker will man eine Wahl gewinnen. Nach dem Spiel gab es Abendbrot und dann haben wir uns eine Dokumentation über den Fang von Haien, und wie man sie Schützen kann, angeschaut und uns noch kurz darüber ausgetauscht. Am Abend hat der Regen das geplante Lagerfeuer verhindert und so haben wir den Abend in kleinen Gruppen verbracht und aus dem Stockbrot hat Almuth Brötchen gemacht.Donnerstag 3

 

Mittwoch, 16.09.2015/ Frohburg

Der Mittwoch fing um 9 Uhr im Seminarraum an, davor gab es um 8 Uhr Frühstück im Saal. Zu Beginn kochten die Tagesbeauftragten Tee für alle und stellten Kekse raus. Die TB sorgten für die Pünktlichkeit, Vorbereitung und Begrüßung der Gast-Referenten der Hilfsorganisation „arche. Nova“ vor der gesamten Seminargruppe. Die 2mittwoch 1 Referenten Mark und Susi leiteten uns in den Tag mit einem Spiel und einem Film über die „arche. Nova“ und ihre Projekte ums Thema Wasser. Anfangs war die Stimmung noch etwas drückend, aber dann lockerte sich der Knoten mit dem selbsterfunden Spiel „Keep cool“. Die Seminargruppe wurde in 5 Länder aufgeteilt, z.B. USA oder Europa. Das Ziel war es zusammen das Ökologische System zu schützen und das Wirtschaftsziel zu erreichen, indem man auf seinem Land alle SCHWARZEN Fabriken verkauft oder abreißen ließ und dafür GRÜNE Fabriken baute. Mit jeder GRÜNEN Fabrik erleichterte es das Klimathermometer. Das dabei das Geld weniger wurde war ein klarer Schlag für jede Gruppe.mittwoch 2Es gab viele Diskussionen mit dem Spielgeld und es wurde viel verhandelt aber im Nachhinein wurde das Spielprojekt zu einem großen Spaß. Doch man soll aufhören wenn es am schönsten ist. Nach der Mittagspause kamen noch einige Präsentationen zum Thema „Verringerung des Co² – Ausstoßes“; dabei blieben die Gruppen bestehen und jeder wurde einem großen Schwerpunkt zugewiesen, wie z.B. Ernährung, Mobilität oder Wirtschaft. Um 15:30 wurde es mittwoch 3Zeit für die Verabschiedung und Auswertung des Projekttages von einem Tagesbeauftragten. Danach wurde abgestimmt für das nächste Projekt. Ab da war Freizeit für die Seminargruppe bis 19 Uhr. Um 18 Uhr gab es Abendessen im Speisesaal. Die Mehrheit entschied sich für eine Umweltrally. Die Rally startete im Hinterhof der Jugendherberge und ging durch den Wald an einem oder zwei Waldwegen entlang und zu Letzt durch den kleinen Teil Frohburgs. Klares Ziel war alle Gegenstände zu sammeln und zusammen den Betreuern vorzuzeigen. Dies war aufgebaut wie eine Schnitzeljagd. Jedes Team bekam eine andere Route, aber auf einem Punkt trafen sich alle wieder um die Hälfte zu verdeutlichen. Die Gegenstände hatten alle mit der Umwelt zu tun. Einen Sieger gab es aber nicht, da es ein Gemeinschaft Spiel war. Die Rally ging bis 21 Uhr, danach gab es ein Freiwilligenprogramm, in diesem Fall „ Sportliche Betätigung“. Da es aber geregnet hat, fiel dies ins Wasser und wir saßen den Rest des Abends zusammen.

 

Tag 2: Zeit für etwas „Umweltbindung“

Dienstag, 15.9.2015/Frohburgbild dienstag

 Am zweiten Tag der Seminarwoche starteten wir direkt mit einer Kleingruppenarbeit zum Thema „Umweltbindung“. Zu Beginn unseres FÖJs hatte jeder die Aufgabe sich einen Gegenstand, der den Begriff „Umweltbildung“ erklärt, mitzubringen. Dieser wurde nun in kleinen Präsentationen vorgestellt. Dabei kamen viele gute Ideen und interessante Gegenstände zum Vorschein. Um etwas in die Natur zu kommen und uns praktisch zu betätigen, fuhren wir alle zusammen mit dem Zug nach Großpösna in den Botanischen Gartendienstag 3. Dort erwartete uns eine freundliche Dame, die viel Wissen über die verschiedenen Pflanzen besaß. Mittels einer kleinen Führung durch den Garten wurden uns die Pflanzenfamilien näher gebracht. Unser letzter Halt war der Kräutergarten. Jeder bekam den Auftrag verschiedene Kräuter zu sammeln, diese wurden für unser späteres Vorhaben benötigt. Gleich im Anschluss ging es weiter zum Brötchen backen. Wir durften selbst das Korn mahlen, die Zutaten abmessen und alles in einer Schüssel vermischen. Während der Teig ruhte, kamen nun endlich die Kräuter zum Einsatz. In kleinen Gruppen bereiteten wir eine Kräuterbutter und einen Kräuterquark zu. Zum Schluss kamen ddienstag 2ie Brötchen in den großen Steinofen. Zum Glück dauerte es nicht lange bis sie fertig waren und wir konnten unsere selbstgemachten, noch warmen Brötchen mit unserem selbstgemachten Aufstrich genießen. Auf der Rückfahrt konnten wir uns etwas von dem anstrengenden aber sehr schönen Tag ausruhen. Danach mussten wir uns alle noch einmal in Kleingruppen zusammenfinden und eine kognitive Aufgabe für die Präsentation am Freitag vorbereiten. Den Tag rundeten wir mit einem gemütlichen DVD-Abend ab.

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Eine Seminarwoche live mitlesen!

Hallo liebe Leser und Leserinnen,

um euch mal einen Einblick in so eine Seminarwoche zu geben, werde ich euch jeden Tag einen kurzen Text über jeweils einen Seminartag reinstellen. So eine Woche geht von Montag bis Freitag und behandelt verschiedene Themen, wie zum Beispiel Wasser, Landwirtschaft, Globalisierung und so weiter.

Das erste Seminar an dem man teilnimmt, ist vor allem dazu da, um sich kennenzulernen, aber auch um inhaltliche Themen schon mal zu beleuchten und Ideen für die kommenden Seminare zu sammeln. 

Die FÖJtler, die die nun folgenden Beiträge verfasst haben, gehören zum Träger NFG Ökologische Station Borna-Birkenhain e.V. Ein großes Dankeschön an die fleißigen Schreiber. Und los geht’s!

Seminarwoche in Frohburg vom 14.09. bis 18.09.

Montag, 14.09.2015/ Frohburg

Nach den ersten Wochen in den jeweiligen Einsatzstellen, die fast jeder von uns Föj’ler absolviert hatte, begann am Montag dem 14.9.2015 die erste Seminarfahrt für uns. Die Fahrt brachte uns nach Frohburg, einem etwas größerem Dorf oder auch „Stadt“ genannt. Wir waren in der Kinder- und Jugendbegegnungsstätte e.V. untergebracht, die direkt neben einem Wald gelegen war. Zudem war sie mit ein paar sehr fragwürdigen Kindern an der Hauswand verziert sowie einem riesigen Bären mit Loch im Bauch im Vorgarten. Um 10 Uhr waren wir nun alle versammelt, in den Zimmern eingeteilt und starteten um halb 11 mit Kennlernspielen. Das erste Spiel sollte uns verhelfen die Namen von einander besser zu merken, indem jeder ein Wort mit sich in Verbindung bringt, welches den Anfangsbuchstaben seines Namens an erster Stelle besitzt. Dabei kamen Alliterationen wie z.B. vegetarische Vivien, bunte Bettina und igliger Ingo heraus. Nachdem wir uns einigermaßen gut kennen gelernt hatten, wurden wir unseren Rechten und Pflichten als Freiwillige von Christiane belehrt. Um 13 Uhr gab es dann das ersehnte Mittagessen, was sich als Nudeln mit rot gefärbtem Wasser entpuppte. Mit vollem Bauch ging es gleich um 14 Uhr weiter mit gruppendynamischen bzw. Strategiespielen. Ein weiteres Spiel war das gemeinsame erbauen eines Papierturms. Wir wurden in 4er Gruppen eingeteilt, ausgestattet mit Schere, Kleber, 15 Seiten Papier und 45 Minuten. Die Ergebnisse waren sehr unterschiedlich, aber immer mit einer Idee dahinter. Hinzu kam, dass wir zusammen im Team gearbeitet hatten und uns langsam persönlich kennen lernten. Zum Glück änderte sich das Wetter kurzfristig zum Guten und wir konnten ein paar Spiele draußen im Garten veranstalten. Wir konnten die riesige Spinne im Baum mit unserem phänomenalen Spinnennetz, in dem jeder aus der Gruppe ein eigens Loch zum darunter krabbeln, darüber springen oder hindurch schlängeln haben musste, besiegen. So wurde wiederholt unsere Teamfähigkeit bewiesen, wie auch beim anschließenden Spiel, bei dem wir in zwei Gruppen eingeteilt wurden, jede Gruppe mit einer Seilschlinge ausgestattet. Die Aufgabe bestand daraus, so schnell wie möglich alle Teammitglieder durch diese Schlinge zu bekommen. Zur Abwechslung von den ganzen Spielen, machten wir eine kleine Wanderung durch den nahegelegenen Wald. Wir versuchten die Stille des Waldes zu fühlen und uns dem Wald anzupassen, was Manchen leichter und anderen wiederum schwerer fiel. Um zu uns zu kommen, hatte jeder die Aufgabe alleine einen Ort in dem Wald zu suchen und sich ein Haiku (japanische Gedichtform) auszudenken. Wieder in der Jugendbegegnungsstätte gab es um 18 Uhr Abendessen und ein bisschen Freizeit danach. Abends gestaltete dann jeder für sich eine Collage in der er seine Erwartungen an das Freiwillige ökologische Jahr kreativ mit Zeitungsauschnitten oder/und malerisch darstellte. Zum Abschluss gab es eine Tagesreflexion im Stuhlkreis, bei der jeder von uns den Tag beurteilen konnte. Im großem und ganzem war jeder mit der Gruppe und dem Teamwork zufrieden und freute sich bzw. war gespannt auf die nächsten Tage und Seminare!

v.l.: Anne, Xenia, Ricarda, Hannah, Emily, Bernhard, Yvonne, Louise, Marek, Bettina, Almuth, Anthony, Johann, Natalie, Eric, Frances, Antonia, Laura, Chantal, Ingo Es fehlen: Christiane, Anna, Vivian, Alexandra, Mona

v.l.: Anne, Xenia, Ricarda, Hannah, Emily, Bernhard, Yvonne, Louise, Marek, Bettina, Almuth,
Anthony, Johann, Natalie, Eric, Frances, Antonia, Laura, Chantal, Ingo
Es fehlen: Christiane, Anna, Vivian, Alexandra, Mona

Und morgen folgt Dienstag!

 

 

 

Back to the nature

Am Montag, den 26.06.2015, begann unser Abenteuer auf dem Permahof in Hohburkersdorf: (ein Seminarbericht von Nicole Roth)

Eine Woche Natur pur hieß es für unsere Seminargruppe des Valtenbergwichtel e.V., die in den Jurten, die sich vor Ort befinden und/ oder in mitgebrachten Zelten eine Woche lang hausten. Einige von uns genossen die Nacht aber auch unter freiem Himmel. Die Sonne strahlte für uns Tag für Tag und wir nutzen das schöne Wetter für allmögliche Aktivitäten.

Permahof – was ist denn das?
Die Nachhaltigkeit steht im Vordergrund.

permahof (1)Die Einrichtung betreibt eine kleinbäuerliche Familien-Landwirtschaft, angelehnt an die Prinzipien der Permakultur (Kreislaufwirtschaft). Dabei setzen sie auf eine artgerechte Tierhaltung mit Offenstall- und Freilandhaltung und auf den Verzicht von chemischen Spritz- und Düngemitteln.
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(Quelle: http://www.permahof.de/landwirtschaft.html)

Ein einfaches Beispiel zur Veranschaulichung erklärte uns die Bäuerin bei der Führung auf dem Hof. Die Lage des Gemüsegartens ist so gewählt, dass sie sich zwischen dem Gehege der Wollschweine und der Hühner befindet. Somit werden Schnecken von den Tieren gefressen und sie besitzen keine Möglichkeit zu den Nutzpflanzen zu gelangen. Ein effektiver Schutz durch die Gegebenheiten der Natur.

Kochen ohne Strom
Nach der Anreise und einer freudigen Begrüßung allerseits stellten wir uns der ersten Herausforderung. Kochen und backen mit dem, was wir vor Ort finden und das mit Hilfe von Feuer – denn Strom war tabu. Das war in den Gruppen zu tun:

– Das Sammeln von Beeren für leckere Marmeladekochen ohne strom (1)
– Das Pflücken von Kräutern für Kräuterbutter
– Kräftiges Kneten des Teigs für schmackhaften Kuchen und frisch gebackenes Brot aus dem Lehmofen
– Die Suche nach Holz für das Feuer, um dem Gemüseeintopf und dem „Huhn im Erdloch“ einzuheizen

Eine Vielzahl an neuen Erfahrungen, die unseren Gaumen verwöhnte.kochen ohne strom (5)

Altes Handwerk Part I
Weiterer Punkt auf dem Programm war ein zweitägiger Stationslauf zum Thema „Altes Handwerk“.

Am Dienstag startete ich in meiner Gruppe mit Filzen, bei dem wir fleißig mit Seife und Wasser matschen durften.filzen (2)
Anschließend wagten wir uns ins Lama-Gehege, in dem wir nach einer Einführung im Sensenblatt schärfen und Umgang mit der Sense, Mähtätigkeiten verrichten konnten. filzen (1)Nach kritischen Blicken akzeptierten uns die lieben Tierchen und freuten sich über das gestutzte Gras, dass sie mit Vorliebe neben uns fraßen,

da es für sie eine angenehme Abkühlung bei der prallen Sonne war. Weiter ging es zum Korb flechten, bei dem Fingerfertigkeit gefragt war. Wie auch beim Basteln mit Naturmaterialien, bei dem wir blumige Kränze und Blätterschmuck zauberten.Kerzen

Nach dem gossen wir Kerzen in bunten Farben und beendeten den lehrreichen Tag.

„Das Wandern ist des FÖJ’lers Lust“ *sing*
Mit einem leckeren Lunchpaket und ausreichend Wasser betraten wir den historischen „Malerweg“.
Zuerst besuchten wir den Aussichtspunkt auf dem Hockstein. Unterwegs erfuhren wir die Bedeutung des Naturschutzgebietes mit der Kennzeichnung „Kernzone“, da uns die Schilder im Wald ins Auge gefallen sind.

→ Kernzone ←
„Die Kernzone ist das Gebiet, wo die Natur sich frei und möglichst unbeeinflusst entwickeln darf – ein zentraler Aspekt in einem Nationalpark. Die Kernzone wird oft auch „Prozessschutzzone“ genannt. Maßnahmen wirtschaftlicher Art sollen hier unterbleiben [..] Was aber in der Kernzone sehr wohl stattfinden kann, ist das Naturerleben – Wandern, Radfahren oder Reiten auf den ausgewiesenen Wegen“.
(Quelle: http://stiftung-nlb.de/lieberose/de/component/content/article/61-kernzone.html)

Danach stiegen wir ab ins idyllische Polenztal und ließen uns dort an einem ruhigen Plätzchen am kühlen Fluss Polenz nieder, um uns zu stärken. Trotz der extremen Hitze und qualmenden Füße, ließen wir uns nicht aufhalten und traten die Rückreise an – auch wenn das hieß, die vielen Treppen, die wir vom Aussichtspunkt abgestiegen sind, wieder aufzusteigen.

Altes Handwerk Part II
Am Donnerstag wurde kräftig eingeheizt – ich begann bei der Station Schmieden. Ein sehr interessantes Handwerk, das hautnah eine kleine Sensation für uns alle war.jonglierbälle
Um sich wieder abzukühlen, folgte als nächste Station das Basteln von Holzspielzeug. Weiter ging es mit töpfern, wobei einzigartige Kunstwerke entstanden. Eine bunte Abwechslung wurde uns danach beim Jonglierbälle und Poi basteln für den Zirkusworkshop am Freitag geboten und die Vorfreude auf den nächsten Tag stieg. Zum Abschluss schöpften wir Papier, das wir mit allerhand Blättern und/ oder Blümchen verzierten.papier schöpfen (1)

Der Kreativität waren in den zwei Tagen keine Grenzen gesetzt.

Zeitreise
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – an unserem Mottoabend am Donnerstag sprangen wir in den Jahren rauf und runter. Die Kostüme waren bunt gemixt, von der Steinzeit, über die wilden Hippie-Jahre, bis zum absoluten Hipster-Outfit. Die manch so komischen Gestalten stellten sich alle nacheinander in Paaren vor und wurden von der Jury begutachtet. Schon allein das, führte zu heiterem Gelächter. Nach dem gönnten wir uns allerhand Leckerbissen vom gut bestückten Buffet. Energisch ging es weiter mit Tanzspielen und anschließendem offenem Tanzabend, bei dem querbeet Lieder erklangen und viel Geträller zu hören war.

Danke an das Organisationsteam und natürlich den Seminarbetreuern! 😉
Es war eine unvergessliche Woche!

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4. Seminar des FÖJ Borna-Birkenhain vom 20. zum 24. April 2015

Und es ist wieder einmal ein Seminarbericht an den Sachsen-FÖJ Blog geschickt wurden! Luise Jacob berichtet von einer ihrer Seminarwoche in der Sächsischen Schweiz. Viel Spaß beim Lesen!

4. Seminar des FÖJ Borna-Birkenhain vom 20. zum 24. April 2015

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Nun war es endlich soweit – das lang ersehnte vierte Seminar unter dem Thema „Spezifik einer Region“ in einer der schönsten Ecken der Sächsischen Schweiz begann. Zugegeben, für manche recht zeitig. Doch als unsere Anreise nach einer kleinen Ewigkeit in Rathen endete, wurde uns bewusst, wie sehr sich die Strapazen gelohnt hatten. Nach einem kleinen Fußmarsch vom Bahnhof, bewunderten wir unsere edle Unterkunft, die Friedensburg. Ausgestattet mit einer wundervollen Inneneinrichtung, einem fantastischen Blick auf die Bastei und umliegende Felsen, war sie, in Kombination mit schmackhaften und stärkenden Mahlzeiten, eine ideale Basis für eine geniale Woche.
Es wäre müßig nun alle unserer wundervollen Aktivitäten einzeln zu beschreiben, doch möchte ich freilich die Glanzlichter unserer gemeinsam verbrachten Woche nicht unerwähnt lassen.
Zusammen mit verschiedenen wortgewandten Nationalparkführern wagten wir uns jeden Tag in andere Gefilde vor und lernten dabei verschiedenste Themenbereiche kennen. Dazu gehörte beispielsweise die Entstehung des Elbsandsteingebirges, das mittlerweile zum Breitensport mutierende Klettern (das von vielerlei Seiten beleuchtet wurde), die mit ledrigen Flügeln ausgestatteten nächtlichen Bewohner des Waldes, die Artenvielfalt in einem Gebiet, in dem die Höhenstufen verkehrt herum liegen, das Erleben des Waldes mit allen Sinnen (kostet den Sauerklee!), die Erkundung einer Steinsturzhöhle mit vollem Körpereinsatz und das Testen der gruppeninternen Zusammenarbeit mithilfe von erheiternden Teamspielen und Eiweitwurf. Natürlich durften auch die obligatorischen Vorträge drinnen nicht fehlen, doch diese waren meist mindestens genauso informativ und spaßig, wie unsere Aktionen im Freien. Selbstverständlich trug auch der abendliche Tagesausklang seinen Teil zu der unbeschwerten Atmosphäre bei, die diesem Seminar so sehr anhaftete. Gern wieder mit euch! Ahu!

3. Seminar des FÖJ Langenweißbach vom 2.3 – 6.3.15

Uns erreichte inzwischen ein neuer Seminarbericht. Viel Spaß beim lesen!

Das dritte Seminar, das wir in der Naturherberge Affalter verbrachten, trug das Thema Globalisierung. Eine Woche lang beschäftigten wir uns auf verschiedene Arten mit ihren unterschiedlichsten Aspekten. Neben Vorträgen von FÖJlern, berichteten auch externe Referenten, zum Beispiel über die moderne Massentierhaltung und ihre Auswirkungen für Tier, Mensch und Umwelt. Spätestens beim anschließenden Film „Supersize me“, über die Auswirkungen von Fast Food, verging uns dann fürs erste der Appetit.
Zum Glück fanden ihn die meisten bald wieder, so dass wir einen lehrreichen Tag mit zwei Referenten vom Arche Nova Projekt in Dresden ausreichend gestärkt angehen konnten. Bei einem Vier-Ecken-Quiz testeten wir unser Wissen, erarbeiteten Vor- und Nachteile der Globalisierung und lernten in Gruppenarbeit etwas über die Praktiken in der Textilproduktion und im Handel. Beim Globupolie stellten wir verschiedene Länder beim Versuch der Gewinnmaximierung dar, was den „Industriestaaten“ deutlich mehr Spaß machte als den „Entwicklungsländern“.
Zur Verdeutlichung globaler Unterschiede im Wohlstand verteilten wir uns anteilsmäßig als Bevölkerung und unsere Stühle als Kapital auf die Kontinente. Während die „Afrikaner“ um ihre Sitzgelegenheit stritten, konnten die zahlreichen „Asiaten“ eine Art Reise nach Jerusalem spielen und die einzelne „Nordamerikanerin“ hatte die Qual der Wahl.
Mit viel guter Laune starteten wir danach ein „Globalisierungsspiel“ bei dem die Verteilung der Gewinne einer Produktionskette verdeutlicht werden sollte. Da wir mit viel Fantasie spielten, hatten wir am Ende keine ganz realistische Geldverteilung, dafür viel Spaß und einige neue Erkenntnisse über unser Wirtschaftssystem.

Ein Highlight der Woche war sicherlich der Ausflug nach Leipzig. In der Innenstadt machten wir eine Schnitzeljagd zum Thema Nachhaltigkeit. Ein bisschen Sightseeing ließ sich dabei unschwer einbauen. Kleinere Missgeschicke wie verschwundene Zettel, kurzzeitig verlorene Gruppenmitglieder oder Probleme mit unserer Karte waren mit etwas Humor schnell gelöst. Zur Belohnung gab es ein vegetarisches Mittagessen und eine alternative Stadtführung zu verschiedenen Bio- und Fairtradeläden. Neugierig ergriffen wir die Gelegenheit vegane Schokolade zu probieren und hielten sie einstimmig für sehr gut.
Diese zusätzlichen Kalorien konnten wir gleich am nächsten Tag beim Skilanglauf wieder abtrainieren. Nachdem wir uns Ski und Schuhe geliehen hatten, wagten wir uns auf die Loipe. Während die Könner sich Wettrennen lieferten, waren andere mehr damit beschäftigt Ski und Beine zu entknoten oder plötzliches Hinsetzen zu vermeiden. Mit Sicherheit lässt sich allerdings sagen, dass trotz eisiger -2 Grad niemand fror.
Zum Ausklang der Woche berichteten die ausländischen FÖJler unserer Gruppe über das Leben in ihren Heimatländern. So erfuhren wir viel Spannendes über Usbekistan, Kasachstan, Tadschikistan und Russland.
Damit endete wieder mal eine Seminarwoche voller neuer Eindrücke, schöner Erlebnisse und interessanten Infos, viel mehr als hier zusammengefasst werden kann.

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2. Seminar bei der LANU auf dem CVJM-Jugendschiff zum Thema Nachhaltigkeit

Es ist 10:30 Uhr als wir auf einem stillgelegten Schiff in Dresden an der Elbe ankommen, das von außen zumindest Vertrauen erweckt, was seine Stabilität betrifft. (Im Laufe der Woche erwischt uns dann doch die ein oder andere Welle und das Schiff schaukelt, sodass einem leicht flau im Magen wird).
Unser 2.Seminar zum Thema Nachhaltigkeit beginnt mit der Vorstellung des Wochenprogramms, das unteranderem eine konsumkritische Stadtführung und einen
Up-cyclingworkshop beinhaltet, was sehr spannend klingt. Jeder Tag steht außerdem unter einem anderen Motto. Der heutige Tag beginnt mit dem Spruch: „Keine Schneeflocke fühlt sich für die Lawine verantwortlich“.Bild-4
Auch etwas anderes ist spannend, zumindest für die meisten in unserer Seminargruppe: zum Mittag wird vegetarisch gespeist. Auf dem Büffet für das Frühstück und Abendbrot liegt jedoch weiterhin Wurst bereit.
Nach der Bekanntgabe des Seminarplanes und auch der Regeln auf dem Schiff geht es schon los mit einer Erklärung des Wortes „Nachhaltigkeit“ und der Frage „Was ist für uns nachhaltiges Handeln?“. Es folgt eine Bestimmung unseres „Ökologischen Fußabdruckes“ den ihr auch übrigens selber errechnen könnt: http://www.footprint-deutschland.de/ , hier wird auch nochmal erklärt, was das überhaupt genau ist. Vielleicht schaffen wir es ja sogar nach der Woche diesen zu minimieren…
Nun winkt auch schon das Mittagessen mit typisch böhmischer Küche. Auch wenn das Mittagstief sich einstellt, geht es schon weiter mit Stationsarbeit. Dort behandeln wir unteranderem das spannende Thema Greenwashing. Die Frage ist natürlich, was ist eigentlich Greenwashing? Hier eine Erklärung von der Seite „Reset- Times for a better World“ von Anna-Maria Müller: „Als Greenwashing oder Greenwash werden Kampagnen und PR-Aktionen bezeichnet, die einzelne Produkte, ganze Unternehmen oder politische Strategien unter ein »grünes« Licht stellen, sodass der Eindruck entsteht, die Akteure handeln entweder besonders umweltfreundlich oder besonders ethisch korrekt und fair.“
Auch lernen wir, dass nicht jedes Produkt mit einem Biosiegel 100% Bio enthalten muss, was mir vorher nicht bewusst war.
Gegen Nachmittag analysieren wir noch einige Werbespots und dürfen anschließend selber einen wahren Werbespot nachstellen. Dieses Schauspiel sorgt nicht nur für den einen oder anderen Lacher sondern regt auch zum Nachdenken an.
Eigentlich ist nach dem Abendbrot auch ein kleiner Film geplant als Abschluss, des sehr langen Tages, aber leider ist keiner der beiden Filme die zur Auswahl stehen sollen da, was zeigt das man nicht alles perfekt machen kann. Das Vorbereitungsteam einigt sich darauf, dass wenn man möchte, sich andere DVDs zum Thema Umwelt anschauen kann, die unsere Teamer immer dabei haben.
Doch es werden auch Alternativen geboten, wie ein Stadtbesuch ins nächtliche Dresden, was sich auf Grund der guten Lage des Schiffes anbietet und so klingt der Tag allmählich aus.Bild-8

Der Dienstag startet mit einer Gruppenarbeit zum Überthema „Kleidung“ in der sich jede der 6 Gruppen mit einem Aspekt der Kleidung auseinandersetzt zum Beispiel Handel mit Altkleidern oder aber auch alternative Kleidung. Am Ende stellt dann jede Gruppe ihre Ergebnisse mit Hilfe eines Plakates dar. Dann tragen wir auf einer Landkarte die verschiedenen Stationen der Kleidungstücke ein bis sie bei uns zu Hause landen und stellen dabei fest, dass sie eine kleine Weltreise bis zu uns unternehmen.
Im Anschluss daran gibt es auch schon wieder Mittagessen und passend dazu gehen wir nach dem Essen für das morgige Frühstück in verschiedenen Bioläden einkaufen. Meine Gruppe fährt zu einem Ökohofladen, wo die meisten Nahrungsmittel auch wenig Wegstrecke hinter sich haben bevor sie im Laden landen. Wieder angekommen auf dem Schiff gibt es eine erneute Gruppenarbeit, bei der wir uns mit verschiedenen Ernährungsformen beschäftigen.
Dazu gehören nicht nur die gängigen, wie vegetarisch und vegan sondern auch eine steinzeitliche Ernährung und eine makrobiotische Ernährung. Weitere Ernährungsarten sind zum Beispiel: Rohkosternährung, basische Ernährung, Trennkost oder aber auch Ayurvedische Ernährung und noch viele weitere. Das Angebot ist so groß, dass für jeden etwas dabei ist und schließlich geht probieren über studieren.
Der nächste Punkt auf dem Seminar ist eine Untersuchung verschiedener Lebensmittel auf deren Inhaltsstoffe und vor allem deren Zusatzstoffe. Im Anschluss daran schauen wir uns den Film „Frisch auf den Müll“ von Valentin Thurnan an, der erschreckendes zeigt. Ungefähr die Hälfte aller Lebensmittel landen auf dem Müll manche schon bevor sie in den Supermarkt kommen, nur weil sie nicht ansprechend aussehen und man annimmt, dass die Kunden sie nicht kaufen würden.
Und so ist auch das Programm für diesen Tag schon rum und den Abend darf sich jeder selbst gestalten. Die einzige Bedingung ist morgen um 9Uhr ansprechbar wieder im Seminarraum zu sein 😉

Mittwoch: halbwegs wach lauschen wir einem Vortrag über Banken und Geld. Der Vortrag endet mit einem Rollenspiel zu der Frage: „Wie funktionieren Spekulationen und Börsengeschäfte?“. Simuliert wird am Beispiel von einem Wochenmarkt und zwei Apfelverkäufern, also alles sehr einfach und so wird uns das Prinzip auch schnell klar. Auch wenn das Schauspiel recht lustig ist, so ist die Wahrheit, was die Banken mit unserem Geld machen nicht schön und so werden während des Vortrags einige alternative Banken genannt, von denen ihr euch hier einige ansehen könnt: http://www.utopia.de/ratgeber/gruenes-banken-brevier-alternative-bankinstitute .
Nun gehen wir endlich auf die konsumkritische Stadtführung, die zwar nicht wirklich eine Führung ist, aber dafür eine Menge Informationen für uns bereithält. Das Ganze wird von zwei Referentinnen von Konsum Global Dresden (http://konsumglobaldresden.blogsport.eu/) durchgeführt. Die deutschlandweite Initiative Konsum Global wird größtenteils durch freiwilliges Engagement erhalten. Sie bieten in verschiedenen Städten Führungen zu Globalisierung, Nachhaltigkeit und Konsum an.
Wir bleiben auch gleich in der Stadt und besuchen in Gruppen den Förderverein Elbtaler e.V., den Umsonstladen, den Tauschring Dresden, die Selbsthilfewerkstatt, DRK Fair Kauf und Oxfam. Dort sprechen wir mit Leitern, Mitarbeitern oder auch Ehrenamtlichen und lassen uns erklären, was dort genau gemacht wird, wie es entstanden ist und was das Ziel ist. Wieder zurück auf dem Schiff präsentieren wir unsere Ergebnisse und gehen im Anschluss zum Abendbrot. Danach ist nicht wie die anderen Tage zuvor freies Programm, stattdessen findet eine Tauschbörse statt, denn dafür haben wir fast alle etwas mitgebracht, dass wir selber nicht mehr brauchen oder noch nie gebraucht haben, aber noch funktionsfähig ist. Unter den Tauschgegenständen sind diverse Bücher, CDs und auch Kleidung. Um manche wird gekämpft durch würfeln und manches möchte niemand haben und somit geht es an den ursprüngliche Besitzer zurück.
Auch dieser Tag ist schnell vorüber doch geschlafen wird noch lange nicht…

Unser vorletzter Tag auf dem Schiff steht unter dem Vorsatz: „Bei allem was man tut das Ende zu bedenken, das ist Nachhaltigkeit“ und beginnt mit dem Thema: Müll – Abfall oder Rohstoff? Eine Frage, die sich pauschal nicht beantworten lässt und so wird gemeinsam in Gruppen und später im Plenum gearbeitet. Auch beim nächsten Abschnitt „Alternative Verpackungen“ sind wir gefordert und absolvieren ein Ampelquizz bei dem niemand alles richtig hat, aber die Fragen haben es eben in sich. Die Einheit wird durch das Mittagessen unterbrochen und danach weiter geführt mit Ausschnitten aus einem Film und der Vorstellung des Verpackungsfreien Supermarktes.
Nun bekommen wir Besuch von zwei Frauen, die mit uns aus mitgebrachten Chipstüten, Gläsern, Dosen und Milchpackungen Portemonnaies, Stifthalter und noch vieles mehr basteln. Das entstandene wird noch mit einem Namen beschriftet den wir am Anfang gezogen haben und dann gut weggepackt. Am Abend Wichteln wir nämlich und der „Weihnachtsmann“ verteilt die gerade selbst hergestellten Geschenke nachdem wir ein Gedicht aufgesagt haben. Später stimmt die jeweilige Person dann ein Lied an, da unser Repertoire an Gedichten stark begrenzt ist.
Unser letzter gemeinsamer Abend beginnt, manche freuen sich darüber, denn bald können sie wieder im heimischen Bett schlafen und müssen nicht mehr schräg laufen (Anmerkung: die Decke war so niedrig, dass sich im Laufe der Woche einige den Kopf gestoßen haben und somit den Kopf einziehen mussten oder in Schräglage gelaufen sind). Andere sind eher traurig, denn die gemeinsame Zeit ging auch beim 2. Seminar schnell vorüber. So wird auch der Abend in verschiedenen Kleingruppen mit unterschiedlichen Aktivitäten genutzt.

Freitagvormittag und wir bekommen ein zweites Mal Besuch auf dem Schiff. Dieses Mal von einem Referenten, der einen interessanten Vortrag über Transition Towns hält und gemeinsam mit uns im Anschluss darüber diskutiert. Auf Grundlage des neu erworbenen Wissens dürfen wir nun unsere eigenen Transition Towns entwerfen. Manchmal mehr, manchmal weniger gestalterisch schön, werden die Ideen untermalt und den anderen Gruppen präsentiert.
Auf geht es zum letzten vegetarischen Mittagessen und danach auf zur letzten Runde um das Seminar auszuwerten. Dazu gibt es verschiedene Plakate auf denen wir unser Feedback zum Beispiel zur Unterkunft geben können und wir schreiben für uns selber Zettel, was für uns der Begriff Nachhaltigkeit bedeutet oder auch nachhaltiges Handeln. Wir gestalten auch einen persönlichen Zettel, auf dem wir notieren, was wir uns zukünftig vornehmen.
Passend dazu ist das Motto, dass sich die Vorbereitungsgruppe zum Schluss der Woche rausgesucht hat: „Natürlich interessiert mich die Zukunft. Ich will schließlich den Rest meines Lebens darin verbringen.“